Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
jemand meine Knöpfe drückt, bemerke ich die ungeheilten
Wunden und ungeliebten Seiten in mir selbst. Hier kann Heilung durch Liebe beginnen, wenn wir sagen: »Das ist ja interessant, dass mich das (noch) aufregt. Ich will mir das genauer anschauen und Frieden machen in mir.«
Ich danke dir für alle Erfahrungen mit dir
Dankbarkeit ist das größte Geschenk, das wir unserem Partner machen können. Und wir können jedem Partner dankbar sein. Jeder Partner hat unseren Dank verdient. Wer seinem Partner den Dank vorenthält, der ist auch sich selbst und dem Leben gegenüber undankbar. Denn das Leben präsentiert sich Ihnen ganz besonders in dem Partner, den es Ihnen schickt und den Sie angezogen haben – gleichgültig wie dieser Mensch sich verhält. Wie schon früher gesagt: Sie haben immer die richtigen Partner angezogen, denn falsche Partner gibt es nicht. Das Leben kennt keine Fehler.
Wofür können wir unserem Partner danken? Wir sollten ihm zunächst nicht für das danken, was er für uns tut, sondern dafür, dass er da ist, dass er sich uns so zeigt, wie er ist, ob freundlich oder unfreundlich, anwesend oder abwesend, liebend oder verurteilend. Damit gibt er uns viele Gelegenheiten: die Gelegenheit, zu entscheiden, wer wir sein wollen; die Gelegenheit, uns selbst in unserer Reaktion auf ihn zu erfahren; die Gelegenheit, alte Wunden in uns aufzuspüren und heilen zu lassen, und letztlich die Gelegenheit, uns selbst und alle anderen Menschen annehmen und lieben zu lernen. Denn das ist der erste und letzte Sinn jeder Partnerschaft: das Lieben zu lernen oder besser: die Liebe zu sein, die wir von Natur aus sind. Machen wir unser Denken zum Danken und öffnen wir uns für den Gedanken,
dass in jedem Ereignis und in jedem Verhalten des anderen – auch wenn wir es als schmerzhaft empfinden – ein Geschenk liegt.
Und wer für solche Ereignisse noch nicht dankbar sein kann, der möge sich nicht dafür verurteilen, denn so wie wir mit der Zeit und mit zunehmender Erfahrung in die Liebe hineinwachsen, so wächst auch unsere Dankbarkeit. Erst der Blick der Liebe auf uns und den anderen öffnet uns für die Kraft und das Wunder der Dankbarkeit. Machen Sie Ihr Denken mehr und mehr zum Danken, und Sie werden wahre Wunder erleben. Das klingt für den Verstand des Normalmenschen verrückt, aber die Liebe ist aus der Sicht des Verstandes ohnehin etwas total Verrücktes. Hätte der Verstand Recht, wären wir alle bereits sehr glücklich, denn wir sind ihm und seinen unwahren Gedanken gefolgt. Das Herz aber schaut hinter die Fassade des Verstandes.
Danken Sie Ihrem Partner und allen Expartnern. Jeder hat Ihnen auf seine ganz eigene Weise gedient. Jeder war ein Geschenk des Lebens an Sie. Und wenn Sie noch nicht danken können, dann entscheiden Sie sich dafür, verstehen zu wollen, warum Sie diese Menschen in Ihr Leben gezogen haben. Bevor wir einem Expartner vergeben und Frieden mit ihm schließen können, dürfen wir verstehen lernen. Verstehen kommt vor Vergeben. Wenn ich verstanden habe, warum ich einen bestimmten Menschen in mein Leben gezogen habe, und was er mir gespiegelt hat, kann ich meine unwahren Gedanken zurücknehmen und vergeben. Dies macht den Weg frei zur Liebe und zur Dankbarkeit.
Ich traue dir zu, dass du deine Probleme selbst löst
Viele Menschen meinen, es sei ein Zeichen von Liebe, zu versuchen, die Probleme des anderen zu lösen bzw. aus dem Weg zu räumen, nach dem falsch verstandenen Motto: »Einer trage des anderen Last.« Es geht aber im Leben nicht darum, Lasten zu tragen, sondern zu erkennen, wo diese Lasten herkommen und sie von den Schultern zu nehmen und zu entsorgen. Sogenannte Probleme sind Wachstumsmaterial. Und wenn ich den anderen liebe, traue ich ihm zu, dass er die Verantwortung für sein Problem, seine Verletzungen und seine Themen übernimmt. Das hat nichts Liebloses an sich. »Ich mute dir deinen ganz eigenen Weg durch deine Themen zu«, können wir innerlich und auch im Außen sagen. »Du schaffst das. Und wenn ich dich unterstützen kann durch mein Zuhören oder indem ich meine Sicht der Dinge mit dir teile, dann frage mich. Ich werde mich dir nicht aufdrängen oder mich in deine Angelegenheiten mischen. Ich respektiere deinen ganz eigenen Weg, wie ich auch meinen eigenen achte.«
Für eine lebendige Beziehung in Liebe ist es wichtig, dass beide Partner unterscheiden lernen: »Was ist meine Angelegenheit und was ist die Angelegenheit meines Partners?« Solange wir uns –
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