Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
der die unzähligen Schönheiten seines Landes nicht zur Kenntnis nimmt?
Wir sind doch im Übermaß beschenkt und privilegiert, in einem reichen und schönen Land des Westens – in Deutschland, Österreich oder der Schweiz – leben zu dürfen. Wenn ich dankbar wahrnehme, was das Leben mir jeden Tag bietet, dann kann das Genießen beginnen. Wer sein Leben zum Genussleben macht, wird auch zum Genuss für andere, denn er strahlt Freude aus. Es ist nicht unser Partner, der uns diesen Genuss auf dem goldenen Tablett serviert.
Wir selbst müssen dieses Tablett füllen, und zwar durch unsere dankbar annehmende Haltung dem Leben gegenüber. Wer sich selbst nicht genießt, wird auch für andere ungenießbar und drückt die Stimmung in Familie und Partnerschaft nach unten.
Manchmal fragen Teilnehmer meiner Seminare: »Darf ich mein Leben wirklich genießen, wo es doch so vielen anderen Menschen schlecht geht?« Was würden Sie darauf antworten? Wir dürfen es nicht nur, es ist sogar das größte Geschenk, das wir anderen machen können. Genießen können wir übrigens auch mit wenig Geld. Genießen heißt nämlich nicht konsumieren. Genießen bedeutet, auch im Alltag immer in Empfangsbereitschaft zu sein. Wir empfangen Freude, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die vielen schönen und herrlichen Details des Lebens lenken: auf den Baum vor unserer Haustür, der sein Kleid im Jahreslauf ständig verändert; auf den Gesang der Amsel am frühen Morgen, auf die Stille der Nacht, auf die Schönheit eines Bildes; auf den geistigen Reichtum, der in unseren Büchern steckt, auf den Zauber der Musik und nicht zuletzt auf das aufregende, erstaunliche, Ehrfurcht gebietende Wesen, das uns in der Person unseres Partners oder unserer Partnerin begegnet. Wenn wir uns von den Vorstellungen lösen, die wir uns von unserem Partner gemacht haben, wird er erst richtig interessant für uns.
Geben Sie mit Freude und gehen Sie in Empfangsbereitschaft
Wer glaubt, das Geben in einer Beziehung betonen zu müssen, während er sich mit dem Empfangen schwertut, empfindet mit der Zeit Groll, Enttäuschung oder gar Wut. Er hat das Gefühl, zu kurz gekommen zu sein. Das ist nicht die Schuld des Partners, sondern liegt in seiner eigenen Verantwortung. Zuerst müssen wir uns selbst beschenken und Freude in uns selbst finden, sonst stehen wir nämlich wie ein Bettler mit leeren Händen vor unserem Partner und fragen: »Hast du was für mich?« Wer sich fordernd darüber beklagt, dass »eine Beziehung doch ein Geben und Nehmen ist«, gehört meist zu denen, die viel gegeben, aber wenig zurückbekommen haben. Jetzt wollen sie endlich auch etwas haben.
Ich bitte all die, die in einer Beziehung viel geben, zu prüfen, was ihr wirkliches Motiv ist. Das einzige Motiv, das hinter dem Geben stehen sollte, ist die Freude daran. Wenn es Ihnen keine Freude macht, Ihren Partner zu beschenken, warum tun Sie es dann? Damit er Ihnen dankbar ist? Damit er bei Ihnen bleibt? Mit übermäßigem und falsch motiviertem Geben setzen Sie Ihren Partner in die Position eines Schuldners.
Zumindest unbewusst haben viele Menschen das Gefühl, bisher zu kurz gekommen zu sein – in ihrer Beziehung oder in ihrem ganzen Leben. Nicht wenige fühlen sich vom Leben geradezu betrogen. Unbewusst glauben sie, das Leben schulde ihnen etwas oder hätte ihnen das Falsche geliefert. Dies drückt sich dann in einer Haltung des Vorwurfs und des Reklamierens aus, in einer Haltung, die vor allem die am nächsten stehenden Personen ungut zu spüren bekommen. Wenn Sie zu den Menschen gehören, die sich innerlich
oder auch ausdrücklich über das Leben beschweren, sollten Sie sich klarmachen, dass Sie auf einem Irrweg sind und dass Sie sich nur selbst Lasten aufladen, indem Sie sich be-schweren.
Geben Sie nur aus Freude am Geben und am Lieben. Das Geben selbst macht Sie reicher. Es beschenkt Sie, weil es Ihr Herz erfreut und öffnet. Und wer noch nicht so geben kann, der möge sich zunächst einmal selbst beschenken. Der beste Partner ist der, der sich vom Leben so reich beschenkt fühlt, dass er sagt: »Ich habe so viel Freude in mir, die muss ich unbedingt mit meinen Mitmenschen teilen. Das halte ich sonst gar nicht aus.«
Machen Sie aus Ihrem Leben ein Kunstwerk
Sich selbst zu lieben bedeutet, seine eigene Schöpferkraft immer deutlicher zu erkennen und bewusst in Besitz zu nehmen. Sie selbst, nicht Ihr Partner, gestalten Ihr Leben täglich, ja stündlich durch Ihre eigenen Gedanken,
Weitere Kostenlose Bücher