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Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden

Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden

Titel: Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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selbstständige, unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Lebensläufen, Erfahrungen und Meinungen. Selbst wenn Ihr Partner sagen würde: »Du bist aber doof!«, können Sie sagen: »Interessant, dass du das sagst. Du darfst mich auch doof finden, und ich liebe dich trotzdem.« Und wenn Sie beleidigt sind, weil Ihr Partner Sie doof findet, dürfen Sie liebevoll nach innen gehen und sich fragen: »Habe ich mich selbst schon einmal für dumm oder nicht besonders klug gehalten? Denkt es in mir manchmal: Ich sollte eigentlich klüger sein?« Dann hat Sie Ihr Partner auf eine alte Wunde aufmerksam gemacht, die nur Sie allein heilen lassen können. Danken Sie ihm innerlich, schauen Sie sich alle lieblosen, abwertenden Gedanken über sich an und erkennen Sie: Das ist nicht wahr. Entscheiden Sie sich dann, neu und wertschätzend über sich selbst zu denken.
    Ich stehe zu meiner Wahrheit und gehe meinen Weg
    Wenn zwei Menschen als Paar zusammenkommen, denken sie oft: »Jetzt gehen wir unseren Weg gemeinsam.« Das klingt nett und entspricht dem romantischen Liebesideal, das besagt: Hier vereinen sich zwei Menschen wie die beiden Hälften eines Ganzen, die endlich zueinandergefunden haben. Wer sich ohne Partner als unvollständig empfindet,
darf sich dieses Selbstbild einmal genau anschauen und spüren, mit welchen Gefühlen es verbunden ist. Er wird Gefühle der Minderwertigkeit, des Kleinseins und andere Mangelgefühle in sich entdecken. Jeder Mensch ist eine Ganzheit. Er ist vollständig und benötigt keinen Partner, um diese Vollständigkeit herzustellen.
    Der Irrtum vieler Paare besteht darin zu glauben, dass sie, nachdem sie zusammengefunden haben, einen gemeinsamen Weg gehen und dass ihre beiden bisherigen Wege jetzt in einen Weg münden. Das stimmt aber nicht. In Wahrheit gehen sie von jetzt an drei Wege: Sie geht ihren Weg, er geht seinen, und beide zusammen gehen einen dritten Weg, nämlich den als Paar. Wenn dies nicht so gesehen wird, entstehen Verwicklung und Verwirrung. Es klingt paradox: Wenn der gemeinsame Weg gelingen soll, müssen beide ganz besonders darauf achten, dass jeder auch seinen eigenen Lebensweg mit Bewusstheit und Achtsamkeit geht.
    Wenn der Mann oder die Frau morgens zur Arbeit geht, dann ist er oder sie mit sich allein und geht seinen/ihren eigenen Weg. Wenn er oder sie zu einem Freund oder einer Freundin geht, dann gehört dies nicht zum gemeinsamen Weg. Die viele Zeit, die jeder für sich allein oder mit Dritten verbringt, gehört zum Weg des jeweiligen Partners. So gehen zwei Menschen ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Weg durch ihr Leben und begegnen sich auf diesem Weg immer wieder als Partner – ob ein- oder zweimal am Tag oder nur einmal in der Woche.
    Eine Beziehung ist die Geschichte von Begegnungen zwischen zwei Menschen, in denen diese sich mit Achtung, Respekt und Neugier betrachten. Und nachdem diese Begegnungen stattgefunden haben, gehen wir wieder auseinander, und jeder geht auf seinem eigenen Weg weiter. Wir müssen unseren Partner für sich allein sein lassen, müssen
ihn seinen Weg gehen lassen. Wenn ein Partner anfängt, den anderen auszufragen, was er denn heute zu Mittag gegessen, wen er getroffen und wofür er Geld ausgegeben hat, dann gesteht er seinem Partner diesen eigenen Weg nicht zu. Und wenn einer glaubt, nur weil er einen Partner habe, brauche er sich keine Gedanken um einen eigenen Weg zu machen, beginnt die Beziehung kompliziert zu werden und dem gegenseitigen Missbrauch und der Unliebe werden Tür und Tor geöffnet.
    Natürlich wird es vorkommen, dass einer von beiden nicht gut findet, was der andere tut. Ich treffe in meinen Seminaren immer wieder Frauen, die berichten, ihre Männer seien sauer, wenn sie einen Sonntag auf einem Seminar verbringen oder eine Seminarwoche auf der Insel Lesbos mit zwanzig anderen Menschen, anstatt zu Hause zu bleiben. Das sind meist Frauen, die früher selten etwas allein gemacht haben. Jeder wird diese Männer verstehen können, die jetzt beunruhigt und verunsichert erleben, dass ihre Frau plötzlich etwas ganz für sich allein tut.
    In Wirklichkeit ist dies der größte Liebesdienst, den sie ihrem Partner erweisen kann, denn damit zeigt sie, dass sie sich selbst wertschätzt und etwas für ihr Leben tut. Da kommt dann eine Frau mit deutlich mehr Klarheit, Freude und Selbstachtung vom Seminar zurück. Ein Partner, der kein Interesse daran hat, dass sich der andere weiterbewegt und in seine Kraft kommt, fühlt sich davon

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