Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
Gefühle, Worte und Handlungen. Die Natur hat Sie zu einem Künstler gemacht, zu einem Schöpfer. So wie der Bildhauer ständig an seiner Skulptur arbeitet, wie der Maler an seinem Bild malt und der Komponist eine Symphonie kreiert, so gestalten und verändern auch Sie permanent Ihr Leben und sich selbst.
Betrachten Sie Ihr Leben daher als ein großartiges Kunstwerk, das Sie nicht mit den Maßstäben Ihres Verstandes bewerten, sondern mit dem Herzen betrachten. Alles, was Sie bisher erschaffen und erfahren haben, war wichtig und notwendig. Jederzeit können Sie an diesem Kunstwerk Veränderungen vornehmen, denn Sie haben die Freiheit der Wahl. Wie schon früher beschrieben erlangen wir erst nach
vier, fünf Jahrzehnten die Kunstfertigkeit und das Bewusstsein eines professionellen Lebenskünstlers, der immer mehr begreift, was er will. Vergleichen Sie Ihr Kunstwerk nicht mit dem Ihres Nachbarn oder Ihres Kollegen, denn jeder geht seinen eigenen Weg in seinem eigenen Tempo.
Sie werden die Schönheit Ihres Lebenskunstwerks erst dann vollends erkennen können, wenn Sie eines Tages aus diesem Körper gehen und es von oben überschauen. Spätestens dann werden Sie Ehrfurcht und Achtung empfinden vor den Kräften und Energien, die Sie in die Welt geschickt haben, und vor sich selbst als großartigem Schöpfer. Stehen Sie jeden Morgen in dem Bewusstsein auf, dass ein neues Leben beginnt, denn jeder einzelne Tag ist ein in sich abgeschlossenes Leben. Am Morgen werden Sie geboren und am Abend sterben Sie als Schöpfer dieses Tages. Und morgen wachen Sie voraussichtlich erneut auf und legen einen neuen Schöpfungstag hin.
Jeden Morgen fragt Sie das Leben: »Was willst du heute aus mir machen? Und was willst du aus dir selbst machen? Wes Geistes Kind willst du heute sein? Möchtest du heute ein Leben in Freude, Frieden, Freiheit und Fülle erschaffen? Du hast alles in dir, um dies zu tun. Erkenne den Künstler in dir und mache aus mir, deinem Leben, ein einzigartiges, strahlendes Juwel. Lebe mich mit großer Liebe zu dir selbst und zu allem, was sich dir zeigt – zu deinem Partner, zu deinen Kindern, zu allen Menschen –, und in Liebe zu deinem Schöpfer, der dich mit seiner Schöpferkraft ausgestattet hat.«
Kapitel 12
Den Partner lieben
Es dürfte jetzt jedem klar sein, dass wir einen anderen Menschen nicht lieben können, solange wir uns selbst nicht kennen und lieben. Was aber heißt es, einen anderen Menschen zu lieben und mit ihm in Liebe zu sein? Wie kann das aussehen? Folgende Grundhaltungen mögen Ihnen Anlass sein herauszufinden, wie Sie die Liebe bisher gelebt haben und wie Sie vielleicht morgen lieben wollen.
Ich kenne dich (noch) nicht
Viele Menschen, die in einer Partnerschaft oder Ehe leben, behaupten, ihren Mann bzw. ihre Frau zu kennen. Doch was wir da zu kennen glauben, sind Vorstellungen vom anderen, Bilder, die wir uns von ihm oder ihr gemacht haben, vermischt mit Gedanken über Männer und Frauen, die uns schon lange begleiten. Und auch unsere Wünsche, wie unser Partner sein möge, fließen in diese Vorstellungen mit ein. Wir stellen diese Bilder zwischen uns und den anderen, aber mit ihm oder ihr haben sie nicht viel zu tun. Die Behauptung, einen anderen Menschen zu kennen – selbst nach zwanzig Jahren des Zusammenseins –, ist eine Anmaßung. Wir kennen uns ja nicht einmal selbst wirklich. Was wir von uns selbst wissen und zu kennen glauben, das sind Gedanken, die wir uns gemacht und von denen wir viele bereits in Kindheit und Jugend von anderen übernommen haben. Und auf unser Gegenüber schauen wir durch dicke, verzerrende Brillengläser, durch die Vater- und die Mutterbrille
mit einer Stärke von mindestens zwanzig Dioptrien. Wir sind nicht in der Lage, unseren Partner in seiner ganzen Schönheit und Einzigartigkeit wahrzunehmen, solange unser Verhältnis zum Vater und zur Mutter unserer Kindheit nicht von Klarheit, Frieden und Freiheit geprägt ist.
Lieben heißt, neugierig zu sein auf den anderen und ihn in keinen Rahmen einzupassen. Wer denkt, er kenne seinen Partner, hört auf zu lieben und nimmt sich selbst die Chance, das wahre Wesen des anderen in all seiner Schönheit, Einzigartigkeit und Heiligkeit zu erkennen. Ihr Partner ist in Wirklichkeit immer ein heiliges, ein göttliches Wesen, das sich noch nicht in all seiner Herrlichkeit sehen kann, weil auch sein Blick auf sich selbst getrübt ist von den verzerrenden Bildern der Vergangenheit und seinen mindernden und kleinmachenden
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