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Wahrheit (Krimipreis 2012)

Titel: Wahrheit (Krimipreis 2012) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Temple
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Mercedes auf der Suche nach einer Ausfahrt, ein Truck mit zwei Anhängern – der gesammelte Highwayhorror.
    Im Wagen zeigte er Birkerts den Gegenstand. Birkerts benetzte seine Unterlippe. »Sehr hübsch. Entfernte Ähnlichkeit mit einem Handy.«
    Ein Truck fuhr einen halben Meter neben Birkerts’ Fenster vorbei.
    »Du glaubst doch nicht, dass es Kidds Handy ist?«, sagte er.
    »Nein. Irgendein Unfallopfer, mehr nicht.«
    Birkerts ließ den Motor an. Sie warteten, bis sie sich in den Blutkreislauf einreihen konnten, klassische Musik, Villani wechselte den Sender, vertraute Stimme:
    … das Opfer einer Verleumdungskampagne. Unter diesen Umständen habe ich den Premierminister gebeten, und er hat meiner Bitte entsprochen, im Interesse der Partei und der Regierung von meinem Posten als Minister für Infrastuktur zurücktreten zu dürfen. Mehr habe ich im Augenblick nicht zu sagen. Danke sehr.
    Die Frau sagte:

    Nun, das war Stuart Koenig, der vor wenigen Minuten seinen Rücktritt als Minister erklärte. Oder entlassen wurde. Ich tendiere zur zweiten Version. Unsere politische Korrespondentin Anna Markham sagte heute in unserer Morgensendung, Mr. Koenig habe sich der, äh, Dienste einer jungen Frau bedient, die im Zusammenhang mit einem Mord für die Polizei von großem Interesse sei, und er sei inzwischen von keinem Geringerem als dem Leiter des Morddezernats befragt worden. Außerdem seien Mr. Koenigs Telefonverbindungsnachweise überprüft worden. Wie uns ein Vögelchen zwitscherte, ergeben sie eine hochinteressante Lektüre …
    Die Ader in seinem Hals pochte.
    Anna Markham sagte …
    Sie hatte ihn nicht angerufen. Sie hatte geglaubt, ihm nicht erzählen zu können, dass sie an dieser Story dran war. Wie wichtig war er ihr also? Nicht der Rede wert.
    Villani rief Dove an.
    »Haben Sie das mit Koenig gehört?«
    »Ja, Chef. Deshalb habe ich Sie angerufen. Ich habe Ms. Markham heute früh gehört.«
    »Phipps. Schaffen Sie ihn her. Sofort.«
    »Habe eben mit seiner Mutter gesprochen. Er ist im Ausland. Schon seit über einem Monat. Tracy überprüft das gerade. «
    Die flache, kahle Landschaft, das gleißende Licht, die rasenden, lärmenden Trucks.
    Herrgott noch mal. Reingelegt.
    Reingelegt, übertölpelt. Am Arsch, fertiggemacht.
    »In Sachen Prosilio ermitteln wir von nun an, bis kein Rattenloch mehr übrig bleibt, in dem man nachsehen kann«, sagte Villani.
    »Ein Sinneswandel?«, sagte Dove. »Würden Sie sagen, man hat uns benutzt und missbraucht?«
    »Ich würde sagen: Halten Sie die Fresse.«

    Er hatte keine Ahnung, wie man in Sachen Prosilio ermitteln sollte, er wusste nicht, wie er er ein Rattenloch finden sollte, in das er jemanden schicken konnte. Er hatte das wirklich verbockt.
    MIAW.
    Nein. Das Morddezernat war diesmal nicht am wichtigsten gewesen.
    In Preston hatten sie eine Menge Wasser verbraucht.
    Für Menschen?
    Spiel den Ball zu Snake.
    Er sagte, ohne speziellen Grund: »Wir statten Preston noch einen Besuch ab. Wir treffen uns vor Ort, Mr. Dove.«

S ie standen in dem Flur, der ekelhafte Chlorgeruch hing immer noch in der Luft.
    »Als käme ich heim«, sagte Dove. »Meine Mom war ein reinlicher Mensch.«
    »Sie Glücklicher«, sagte Villani. »Bei uns habe ich das Haus sauber gemacht.«
    »Manche sagen, das tun Sie immer noch, Chef.«
    Es verging fast eine halbe Stunde, ehe sie aufgaben.
    »Zu sauber«, sagte Dove. »Zu sauber. Das hätte uns auffallen müssen.«
    Sie gingen vorne hinaus und ums Haus herum nach hinten.
    »Haben Sie was zu rauchen?«, sagte Villani.
    Sie zündeten sich beide eine an. Villani hockte sich auf die Hintertreppe. Dove ging zum Zaun und schritt auf und ab.
    »Hätte nie gedacht, dass es so sein würde«, sagte er.
    Er ging langsam, Blick auf den Boden gerichtet, ein Mann in Trance.
    »Wie denn sein?«
    »Ich und der Leiter des Morddezernats in irgendeinem heruntergekommenen Hinterhof in Preston.«
    Dove blieb stehen.
    Er trat gegen etwas, das wie ein verrottender Stapel Filzunterlagen für einen Teppichboden aussah.
    Er trat noch mal dagegen, gezielt, verschob ein Stück mit seinem rechten Schuh, verschob noch ein Stück, noch eins, trat in die Erde.

    Er bückte sich, betrachtete etwas.
    Sein Kopf kam hoch, die Augen glänzten.
    »Ein Einstiegsschacht«, sagte er. »Wurde kürzlich geöffnet. «
    Villani überquerte den Hof.
    Ein quadratischer Stahldeckel, verrostet, dreckverkrustet.
    »Glaube kaum, dass hier seit 1956 eine Jauchegrube geleert wurde«, sagte Dove.
    Die

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