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Wahrheit (Krimipreis 2012)

Titel: Wahrheit (Krimipreis 2012) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Temple
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mir«, sagte Villani.
    Anna bitten, ihm zu glauben, dass er seine Tochter nicht belästigt hatte? Die Anna, die ihn in die Geschichte von Koenigs Sturz hineingezogen hatte. Searle hatte keine Ahnung, was ihn das kosten würde. Von Stolz und Würde hatte der Mann keinen blassen Schimmer.
    Und was hätte er davon, Zeit zu gewinnen? Er sollte jetzt abtreten.
    Scheiß drauf. Er hatte nichts getan, außer ein mittelmäßiger Vater zu sein, war das etwa ein Verbrechen? Dann gäbe es in den Knästen nur noch Stehplätze.

    Dad, du schläfst hier nur, du schwebst über dieses Haus hinweg wie ein Wolkenschatten.
    Villani warf einen Blick auf seine Nachrichten,
    Clinton Hulme. Max Hendrys Stabschef.
    Stephen. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass wir heute gern Ihre Antwort hätten, spätestens morgen. Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.
    Birkerts.
    Wir haben das Ding analysiert, das du neben der Straße gefunden hast. Unfassbar. Es ist das Handy der Tante. Wir haben ein paar SMS. Wir müssen reden.
    Ja. Jawoll. Wenigstens etwas.
    Matt Cameron.
    Wenn Sie mich fragen, Sie sollten das Angebot annehmen, mein Junge. Wir reden später. Den Horizont erweitern.
    Dove.
    Chef, können Sie herkommen, wir haben etwas.

S chwarz-Weiß-Bild, eine fast leere städtische Straße, ein sich nähernder PKW. Auf der Digitalanzeige stand: 0.2.22.
    »La Trobe Street«, sagte Weber. »Blickrichtung Südwesten. Zur Rechten liegt Flagstaff Gardens.«
    »Möglicherweise Dudley Street rauf, rechts in die King Street, links in die La Trobe«, sagte Dove. »Hier ist es.«
    Ein zweites Auto kam in Sicht, schwarz, näherte sich dem ersten.
    »Der Honda will bei Rot fahren, entscheidet sich anders«, sagte Weber.
    Das vordere Fahrzeug bremst abrupt, dreht sich leicht.
    »Zack«, sagte Weber. »Der BMW ist aufgefahren.«
    Fahrer und Beifahrer des Honda steigen aus.
    »Beifahrer des BMW«, sagte Dove.
    Großer Mann in Schwarz, Haare zum Pferdeschwanz gebunden.
    »Kenny Hanlon«, sagte Villani.
    »O Mann«, sagte Dove und sah Villani an.
    Hanlon gestikuliert, er schreit, droht dem Fahrer des Honda.
    »Hinter ihm, Chef«, sagte Weber.
    Eine schmale Gestalt springt aus dem BMW, hintere Tür, kalkweißes Gesicht, schwarze Haare, schwarzes Kleid, nackte Schultern, sie zögert nicht, sondern läuft, hinter ihr ein Buswartehäuschen, sie ist auf der Fahrbahn.
    »Verliert einen Schuh, tritt den anderen weg, ist jetzt im Park«, sagte Dove.

    Die Kamera erwischt den Stöckelschuh in der Luft.
    Hanlon gibt dem Hondafahrer eine Ohrfeige, einen Schlag mit der flachen rechten Hand, der Beifahrer des Honda will Hanlon packen, der BM W-Fahrer hat den Wagen verlassen, sein Mund steht offen, er ruft etwas.
    »Wir haben das Video aus dem Park«, sagte Weber, Blick auf die Konsole gerichtet.
    Das Mädchen läuft auf eine Kamera zu, biegt nach rechts ab, keine Aufnahme.
    »Das ist Kamera sechs«, sagte Weber. »Mitten im Park.«
    Eine Gestalt nähert sich der Kamera, das Mädchen.
    »Kamera neun«, sagte Weber. »Unterwegs in Richtung Kreuzung von Dudley und William Street.«
    Sie war jetzt deutlich zu sehen, Augen aufgerissen, Mund stand offen, außer Atem.
    Lizzie. O Gott.
    Nein, nicht Lizzie.
    »Haben Sie Peel Street überprüft?«, fragte Villani. »Vielleicht ist sie in die Richtung weiter. Um den Vic Market herum muss es Kameras geben. Freitagmorgen, da wird früh gearbeitet.«
    Dove sagte: »In der Gegend sind jetzt drei Leute.«
    Villani sah die Männer an. »Gute Arbeit«, sagte er.
    Die Männer sahen ihn an, warteten.
    »Zwillinge«, sagte Dove. »Sie ist die bei Koenig.«
    »Die Blinddarmnarbe«, sagte Villani. »Mein Gott.«
    Schweigen.
    »Kenny Hanlon«, sagte Villani. »Sofort.«

E lektronisch gesicherte Tore, Kameras, Bewegungsmelder, stählerne Fensterläden im Erdgeschoss«, sagte Finucane, der Fahrer. »Sind alles ihre Häuser, die dahinter auch. Hellhound-Komplex. Rund um die Uhr von Gorillas bewacht.«
    »Da kann die alte Zementfabrik in Northcote nicht mithalten«, sagte Villani. Er kaute das letzte der Salatsandwiches. Er zerknüllte die Tüte, steckte sie in den Getränkehalter, schob ihn in das Gehäuse zurück.
    Ein paar Türen weiter tauchte ein massiger Mann in einer Windjacke auf, musterte sie durchdringend.
    »Gorilla bei der Arbeit«, sagte Finucane. »Hellhound-Lehrling. «
    Villani, Dove und Weber stiegen aus. Der Mann senkte den Kopf und sprach in ein Gitter im Stahlblechtor des zweiten von vier Stadthäusern, einstöckig, ein gutes Stück

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