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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Zivilbevölkerung belastet ihre Ressourcen, verringert ihre militärische Schlagkraft und macht sie unflexibel.«
    »Wir können Menschen, die unter den Brolturanern zu leiden hatten, die Hilfe nicht verweigern«, erwiderte Greg ruhig. »Wenn jemand für eine Sonderbehandlung vorgesehen ist, dann tue ich alles, um den Betreffenden in Sicherheit zu bringen. Daran wird sich nichts ändern.«
    »Das verstehe ich, Mr. Cameron, und ich würde ebenso handeln, allerdings bin ich mir der Realitäten, der brutalen Realitäten des Konflikts bewusst, während Sie mit Ihren Methoden den verschissenen Außenweltern die Besatzung erleichtern. Wenn wir zusammenarbeiten wollen, muss sich etwas ändern.«
    Greg starrte ihn fassungslos an, seine Bestürzung machte Irritation und Widerwillen Platz. Im Geiste formulierte
er eine mögliche Erwiderung: Aye, Mr. Washutkin, jetzt ist mir klar, was Sie mit harten Realitäten meinen - anstatt den Leuten zu helfen, geben wir ihnen Gewehre und Sprengstoff zusammen mit einer Liste von möglichen Zielen, Halbwüchsige und Alte eingeschlossen. Und für diejenigen, die sich in auswegloser Lage befinden, bleiben immer noch die Sprengstoffgürtel übrig, damit sie die Besatzer mit einem Selbstmordanschlag verunsichern können. Wie finden Sie das?
    Doch mit Sarkasmus kam er hier nicht weiter. Die Lage war so ernst, dass er sich zumindest den Anschein von Verbindlichkeit geben musste. Er atmete tief durch, beugte sich vor und legte die Hände auf den Tisch.
    »Könnten Sie mir näher erläutern, was genau Sie unter ›Zusammenarbeit‹ verstehen?«
    Washutkin breitete die Arme aus. »Bedauerlicherweise habe ich die Geduld meiner Gastgeber in Trond erschöpft - die Stadtbewohner, die ortgebundenen Plantagenbesitzer und die Viehzüchter üben eine Menge Druck auf den Stadtrat aus, weil Kirklands Marionettenregierung ein Embargo verhängt hat. In den nächsten Tagen wird der Rat Hammargard gegenüber einlenken und mich und meine Unterstützer auffordern, aus ihrer Stadt zu verschwinden, aber ich möchte mich schon vorher absetzen. Zum Glück haben Sie bereits eine Einsatzbasis, nämlich Tayowal. Wie wär’s, wenn wir uns mit Ihren Streitkräften zusammenschließen, unsere Fähigkeiten vereinen und ernsthaft planen würden?«
    Washutkins Grinsen war breit und enthusiastisch, und Greg hätte ihm am liebsten ins Gesicht gelacht, doch stattdessen lächelte er nur.
    »Mr. Washutkin …«
    »Bitte nennen Sie mich Alexander.«

    »Alexander, Ihnen sollte eigentlich klar sein, dass Tayowal keine Menschensiedlung ist, sondern ein Ort, den die Uvovo für besondere Zeremonien nutzen. Sie haben uns dort Zuflucht geboten, und wir haben einzelnen Uvovo geholfen, den brolturanischen Streifen aus dem Weg zu gehen, indem wir sie in Verstecke im Süden geschickt und anschließend nach Tayowal geholt haben. Ich habe keine Befehlsgewalt über die Menschengemeinde und möchte auch nicht damit anfangen, sie herumzukommandieren …« Wenngleich ich es bin, der den Proviant für die Köche organisiert, die Wachposten einteilt, Streitfälle schlichtet. O ja, ich habe kaum was zu tun! »Wenn mein Onkel, Theo Karlsson, hier wäre, würde er sicherlich das Kommando führen, aber seine Veteranen haben mich zu seinem Stellvertreter oder zu ihrem Maskottchen bestimmt, wenn Sie so wollen - was genau zutrifft, habe ich noch nicht herausbekommen.«
    Nikolai Firmanow, der etwas abseits an der Wand lehnte und die Hände in die Hosentaschen geschoben hatte, lächelte und schwieg.
    »Sie scheinen darin ein Problem zu sehen, aber könnte es nicht sein, dass sich das in Anbetracht der Umstände in Luft auflöst, wenn ich Ihnen eine eindeutige Führungsrolle anbieten würde?«, sagte Washutkin stirnrunzelnd. »Informelle Vereinbarungen stehen exakten Planungen entgegen, aber das alles sollten wir an einem großen Tisch besprechen, wenn alle zugegen sind.«
    »Es tut mir leid, Alexander, aber ohne ausdrückliche Einladung seitens der Uvovo-Lauscher sollten Sie nicht nach Tayowal kommen. Ich werde sie fragen, ob Sie und Ihre Leute uns besuchen dürfen, aber ich glaube nicht, dass sie damit einverstanden sind. Und sollten Sie trotzdem kommen und ein Lager errichten, werden die Uvovo
ihre Sachen einpacken und im Wald verschwinden. Dann säßen wir ernsthaft in der Patsche, denn wir beziehen fast achtzig Prozent unseres Proviants von ihnen, außerdem helfen sie uns auch sonst in vielfältiger Weise.« Greg verschwieg, dass die Lauscher ihn als

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