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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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»Rechts sind zwei.«
    Greg grinste. »Ach, ja? Okay, diesmal gemeinsam.«
    Sie veränderten die Position, schnellten hoch und feuerten. Der Gegner schoss zurück. Splitter flogen umher, und es roch nach erhitztem Stein. An der anderen Seite fuchtelte Alexej wild mit den Armen. Greg zuckte die Achseln mit und blickte Chel an.
    »Ortsveränderung?«, sagte er.
    »Wenn du glaubst, das würde etwas nützen.«
    »Zweifelst du daran?«
    Beim dritten Mal wäre er beinahe getroffen worden. Beim Hochschnellen rutschte er aus, und die Hitze eines Energiestrahls streifte sein Kinn. Es gelang ihm noch, eine Salve abzufeuern, dann landete er auf der Seite. Der Aufprall trieb ihm die Luft aus der Lunge. Sein Kinn fühlte sich heiß und wund an, und mit Entsetzen wurde ihm bewusst, dass es verbrannt roch, doch dann bemerkte er, dass der durchdringende Gestank von einem verkohlten Loch im Revers seines Ledermantels stammte. Er blickte zu Alexej hinüber, winkte und zeigte auf den Kragen, als auf einmal ein kleiner Gegenstand über den Felsen gesegelt kam, der ihnen Deckung gab.
    Chel schnellte hoch, fing den Gegenstand im Flug auf und schleuderte ihn zurück. Ein Brolturaner schrie angstvoll auf, dann detonierte die Granate mit einem ohrenbetäubenden Knall.
    »Jetzt!«, rief er Alexej zu, spähte über den Felsen hinweg und feuerte in die sich ausdehnende Rauchwolke hinein.

    Alexej und die anderen Männer nahmen die beiden Brolturaner zur Rechten unter Feuer, und die Verteidiger auf dem Felsvorsprung gaben ihnen Feuerunterstützung. Der Angriffswille der Brolturaner schien zunächst ungebrochen, doch dann wurde der zur Linken von einem faustgroßen Stein getroffen und kam einen Moment lang aus der Deckung, worauf er von der Felsspitze aus erschossen wurde.
    Das gab den verbliebenen Angreifern den Rest. Sie begannen sich zurückzuziehen und deckten sie derweil mit Sperrfeuer ein, einem Hagel von wilden, ungezielten Schüssen, der jäh abbrach, als sie im Gewirr der Wurzeln und des Unterholzes verschwanden. Greg lachte, überprüfte seine Automatikpistole und blickte Chel an.
    »Du hast einen echt guten Wurfarm, Chel. Hast du das trainiert?«
    »Mein ganzes Leben lang, Gregory. Auch das ist eine Vorbereitung auf etwas, das vielleicht einmal eintreten wird.«
    »Sehr tiefsinnig. Dann brauchen wir also nur lange genug zu leben, um von dem vielen Training irgendwann zu profitieren, stimmt’s?«
    »Wenn Sie so weitermachen, wird’s dazu nicht kommen«, sagte Alexej. »Seien Sie vorsichtig, Greg, dann leben Sie vielleicht so lange wie Ihr Onkel.«
    Greg lächelte freudlos. »Ich glaube noch immer, dass er lebt, Alexej.« Er kletterte über den Felsen und inspizierte die Lage an der anderen Seite, dann schlenderte er zu der Felsspitze hinüber, mit leeren Händen winkend.
    » Dobrye dyen, mein Freund! Wie geht es Ihnen?«
    Ein grauenhafter Schrei aus der Richtung, in die die Brolturaner verschwunden waren, ließ ihn innehalten. Alle Blicke wanderten dorthin. Aus der Düsternis des Waldes
drangen Kampfgeräusche, dann weitere Schreie, die unvermittelt abbrachen.
    »Rauf hier, schnell!«, sagte einer der Verteidiger auf der Felsspitze. »Alle her zu mir!«
    Etwas brach durchs Dickicht und kam immer näher. Auf dem Weg zum Felsen hob Greg ein großes Gewehr auf, das neben einem toten Brolturaner lag, und auch Alexej bediente sich bei einem der Gefallenen. Sie hatten den Felsen fast erklommen, als die Quelle des Lärms in Sicht kam. Wie Greg befürchtet hatte, handelte es sich um einen Kampfmecha. Dieser hier aber war größer als alle anderen, die er bislang gesehen hatte, zudem breiter und schwerer gepanzert. Seltsamerweise war er dunkelrot und grün gemustert.
    Er erwartete, dass der Robot sich auf sie stürzen und seine ungeschützten Gegner unter Feuer nehmen würde. Stattdessen riss er einen großen Busch aus und schleuderte ihn, ohne langsamer zu werden, auf den Felsen. Eine Wolke aus Erdreich und Steinen hinter sich lassend, flog der Busch in hohem Bogen durch die Luft und schlug in der Nähe der Felsspitze auf, wobei Nilsson, einer von Gregs Männern, den Halt verlor. Mit einem Aufschrei stürzte er zehn Meter in die Tiefe und prallte unglücklich auf. Hansen wollte ihm hinterherspringen, doch die anderen hielten ihn zurück. Nilsson rappelte sich schwerfällig auf, sah den anstürmenden Koloss und versuchte wegzulaufen, doch ein geschleuderter Ast traf ihn im Rücken. Er sackte zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Inzwischen

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