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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Markin«, stellte der Mann sich mit ernster Stimme vor. »Wir gehörten zu Washutkins Irregulären.«
    Greg blickte ins düstere, verwobene Unterholz, aus dem soeben eine kleine Kampftruppe hervortrat.
    »Wo sind die anderen?«, fragte er.
    »Sonst ist niemand aus den Höhlen entkommen.«
    Greg blickte Markin an. »Und Washutkin?«
    »Tot.« Markin zuckte die Achseln. »Die Maschinen haben uns angegriffen, den Haupteingang blockiert und uns in den Gängen gejagt. Washutkin war bei uns und zog dann mit seiner Jägerin los, um einen anderen Ausgang zu suchen. Wir haben einen gefunden, aber wir hörten ihn weiter drinnen rufen und feuern, als wir ins Freie gelangten.« Er biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. »Es war schrecklich.«
    Verdammt, dachte Greg. Ohne Washutkin wird die Hälfte des Widerstands in den Städten den Mut verlieren …
    Als die Neuankömmlinge näher kamen, spähte er über den Rand des Felsens hinweg und lachte vor Wiedersehensfreude auf.

    »Das hätte ich mir denken können!«, rief er nach unten. »Gut gemacht!«
    »Aye«, meinte Rory. »Gegen überlegene Feuerkraft ist halt kein Kraut gewachsen!«
    Rory und zwei andere Männer schleppten einen länglichen, torpedoförmigen Gegenstand mit grün-schwarzem Tarngehäuse heran.
    »Wo habt ihr denn das überdimensionale Blasrohr her?«
    Rory tätschelte die sich verjüngende, mit Schlitzen versehene Mündung.
    »Das ist eine schwere Plasmakanone. Das Baby war auf eine brolturanische Antigravplattform montiert - hab es bei’ner Patrouille entdeckt und hatte größeren Bedarf an dem Ding als der Gegner. Ende der Geschichte.«
    »Und die übrigen Waffen?«, sagte Greg. »Bitte sagen Sie, die haben Sie ebenfalls erbeutet.«
    »Aye, ja klar, einen ganzen Haufen Broltflinten und was nicht noch alles. Haben wir mit dem Rest der Jungs zum Hauerberg geschickt, für den Fall, dass da Not am Mann ist.« Rory schaute sich um. »Hören Sie, Chef, meinen Sie nicht auch, wir sollten von hier verschwinden? Es wird schon dunkel, und mir wird’s hier langsam unheimlich.«
    Greg gab ihm Recht. Mit Markins Hilfe kletterten alle wohlbehalten nach unten, worauf sich bewundernde Blick auf die erbeutete schwere Kanone richteten. Dann fiel Greg auf, dass Chel fehlte, doch als er sich nach ihm erkundigte, konnte sich niemand erinnern, wohin er sich verzogen hatte. Rory aber nickte auf seine Frage hin.
    »Er hat uns durch den Wald geführt«, sagte er. »Wir sind dem Biest von’nem Mecha nachgeschlichen, weil wir annahmen, er wär hinter den Typen her, die wir vor’ner Weile im ausgetrockneten Flussbett gesehen haben …«

    »Und wohin ist er gegangen?«
    »Aye, also mir hat er gesagt, jetzt, wo er mehr sehen könnte, wüsste er, wonach er suchen müsste. Hey, die Augen von dem sind richtig … äh … gruselig.«
    Greg runzelte die Stirn und wünschte, er hätte Gelegenheit gehabt, Chel persönlich zu fragen, was das bedeuten sollte.
    »Vielleicht holen wir ihn ja später noch ein«, meinte er zu Rory. »Aber jetzt sollten wir tatsächlich aufbrechen.«
    Zuvor aber nahmen sie noch die Überreste des Kampfmechas in Augenschein. Die zerrissene, verbogene, geschmolzene und verrußte Metallmasse hatte kaum mehr Ähnlichkeit mit der Maschine, die sie mit solcher Wildheit angegriffen hatte. Jedenfalls war dieser Mecha größer, stärker und schneller als die Maschinen, die sie schon kannten. Stellte die Robotfabrik vielleicht ein neues Modell her? Als Greg das Wrack begutachtete, fiel ihm ein Stück des Beinpanzers ins Auge, das weitgehend unbeschädigt geblieben war. Die Lackierung war noch zu erkennen, ein Muster aus tiefroten und dunkelgrünen verschachtelten Motiven. Wie bei den anderen Maschinen fehlte auch hier die Beschriftung. Bevor er sich abwandte, prägte er sich das Muster ein.
    Jenseits des dunklen Astgewirrs des uralten Säulenbaums lag ein dichter Bereich von Bäumen, Büschen und Kletterpflanzen. Als Greg sich in der aufsteigenden Dämmerung von einer bewaldeten Anhöhe aus umsah, wurde ihm bewusst, dass der gewaltige, gestutzte Baum unter einem Laubdach verborgen war, so dass man ihn für einen kleinen Hügel hätte halten können.
    Von der Anhöhe aus passierte Greg mit seinen Leuten erneut den Sumpf. Sie schritten eilig aus, denn sie wollten
den Morast so schnell wie möglich hinter sich lassen, deshalb bewegten sie sich schweigend durch den abendlichen Wald. Die schwere brolturanische Kanone machte es auch nicht leichter, deshalb wechselte

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