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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Personals - ein Mann und eine Frau, beide vor einer Konsole sitzend -, dann stürmten sie hinein. Malachi und Klein betäubten die beiden Soldaten, dann eilte Jones zur Hauptkonsole und rief die Aktivitätsprotokolle auf. Anschließend wandte er sich mit durchsichtigem Visier zu Malachi um.
    »Wir haben ein Problem - der Mann hier war gerade im Gespräch mit einer Person vom Gefängnistrakt. Der Betreffende hat die Verbindung unterbrochen und die Garnison angerufen, es ging aber niemand ran.«
    »Scheint so, als hätte Captain Gideon Erfolg gehabt, oder?«, meinte Theo.
    Malachi nickte, doch seine Miene war düster. »Gibt es ein aktuelles Anwesenheitsprotokoll? Wo steckt Horne, und wer ist bei ihm?«
    Jones beugte sich über das Holodisplay, befingerte Symbole, blätterte mit rasender Geschwindigkeit von einem Daten zum nächsten.
    »Anwesenheitsprotokoll - wurde vor sechsundsiebzig Minuten aktualisiert; Horn war zu dem Zeitpunkt mit fünf
Soldaten der Grauen Wächter in der Haftzelle Omega. In Omega sind auch unsere Leute untergebracht …«
    »Sergeant«, sagte Klein vom Eingang aus. »Der Captain ist da.«
    Gideon betrat den Überwachungsraum, in dem es inzwischen eng geworden war. Er warf einen Blick auf die bewusstlosen Wachleute in der Ecke und nickte.
    »Gut. Ist die Kommunikationsanlage des Stützpunkts unter Kontrolle?«
    »Scheint so, Sir«, antwortete Malachi und berichtete kurz über die Anrufe aus dem Dock und wer sich dort aufhielt.
    »Gut«, sagte Gideon. »Hartmann und Boyd sind unterwegs zu Ebene Zwei, damit uns die Techs nicht in die Quere kommen. Jones bleibt hier und kümmert sich um die Monitore und Comms, der Rest sichert die Zelle Omega. Vorübergehend umschalten auf Nahfunk …«
    »Sir«, sagte Jones von seiner Konsole aus. »Ich habe hier einen Anruf vom Gefängnis. Sie werden namentlich verlangt.«
    Gideon schwieg einen Moment. »Ist das Captain Horne?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Stellen Sie ihn aufs Display.«
    Das Holodisplay schaltete sich ein, vergrößerte sich und zeigte einen Livefeed an. Als der Blickwinkel sich weitete, erblickte Theo eine Wand mit einer zurückweichenden Reihe aufrecht stehender Metallbehälter. In jedem befand sich ein festgeschnallter, bewegungsunfähiger Mensch, von dessen Kopf und Hals Kabel und Schläuche ausgingen. Dann tauchte eine zweite Reihe auf, schließlich eine dritte, vierte und fünfte, während an der rückwärtigen Wand noch mehr Gefangene in den Blick gerieten. Das mussten Gideons Leute sein. Er schauderte.

    Schließlich kam die Kamera auf einem stämmigen, bärtigen Mann in schwarzer Kampfmontur zur Ruhe, der einen seltsamen schwarzen, wadenlangen Umhang trug. Hinter ihm standen zwei Graue Wächter, beide in voller SLAM-Rüstung samt Helm. In den Händen hielten sie kurzläufige Automatikwaffen.
    »Gideon, welch unerwartetes Vergnügen. Sie hätten mir Bescheid geben sollen - dann hätte ich ein Festessen vorbereitet.«
    Gideon verzog keine Miene.
    »Horne, das ist nicht die Zeit für den Austausch von Höflichkeiten. Lassen Sie meine Leute frei, dann ziehe ich mich zurück, ohne dass es zu weiteren Unannehmlichkeiten kommt.«
    Nathaniel Horne lächelte. »Aber es wäre unhöflich, das Haus des Gastgebers so überstürzt zu verlassen.« Als er vortrat, wich die Kamera zurück, und ein Handwagen aus Metall kam in Sicht; darauf lagen verschiedene chirurgische Instrumente, einige davon blutig. »Aber Sie haben Recht, Gideon, dies ist nicht die Zeit für den Austausch von Höflichkeiten, deshalb sollten wir zur Sache kommen, meinen Sie nicht auch?«
    Horne zog eine Waffe aus dem Halfter und trat vor den nächsten gefangenen Sturmlöwen hin. Die Handkamera folgte ihm. Er hob die Waffe und setzte dem Mann die Mündung an die Stirn. Der Gefangene starrte unverwandt die Waffe an, leckte sich über die Lippen. Theo, der ahnte, was kommen würde, hatte auf einmal Mitleid mit Gideon.
    »Nathaniel, ich habe Sie gewarnt …«
    Hornes Gesicht verzerrte sich vor Wut.
    »Sie haben mir in meinem eigenen Stützpunkt nichts zu sagen! Sie werden jetzt Folgendes tun - gehen Sie zur Unterkunft, wecken Sie meine Männer und begeben Sie sich
in deren Gewahrsam. Andernfalls werde ich Ihre Leute exekutieren, einen pro Minute, und mit dem hier fange ich an. Das heißt, um Ihnen zu demonstrieren, dass ich es ernst meine …«
    Es blitzte. Die Kamera ruckte zurück, im beengten Überwachungsraum wurde verhalten geflucht. Dann wurde laut gerufen, Horne solle die Waffe

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