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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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gesprochen …«
    Theo seufzte und bemühte sich, den Sturm der Konflikte und der Wirrnis zu begreifen, der diese Welt heimgesucht
und alle Gewissheiten über den Haufen geworfen hatte.
    »Captain«, sagte er. »Können Sie mir sagen, wann die Invasion der Fanatiker begonnen hat?«
    »Die Daten der Strahlungs-und Ionenanalyse deuten daraufhin, dass sie vor knapp zwei Tagen begann«, sagte Gideon.
    »Die Brolturaner werden vermutlich nicht gerade erfreut über den Verlust eines solchen Raumschiffs sein, trotzdem ist von Verstärkung nichts zu sehen.«
    »Vergeltungsmaßnahmen sind unausweichlich«, meinte Gideon. »Die Brolturaner und die Hegemonie planen wahrscheinlich schon eine Strafexpedition.«
    »Klingt bedrohlich«, meinte Theo.
    »Das ist es auch - sämtliche Bewohner werden genetisch erfasst und getagt, für gewöhnlich mit elektronischen Fußfesseln, manchmal auch mit Halsbändern …«
    »Verzeihen Sie, wenn ich störe«, sagte Berg. »Aber der Filter hat soeben eine Meldung zu Greg Cameron aussortiert. ›… habe die Passagiere aufgenommen, ja, und auch einen gefährlichen Typen, den Hünen. Er hat gemeint, Cameron sei mit der Fracht durchgekommen, das tröstet mich ein bisschen über das demolierte Luftschiff hinweg, ha!‹ Die Antwort lautet: ›Wann werden Sie zurück sein?‹ Und der Pilot: ›In etwa fünf Stunden, bei der Schleichfahrt, okay?‹«
    Theo fasste neuen Mut. »Das war ein Zeppelinpilot, nicht wahr? - Können Sie ihn anfunken?«
    »Sollte machbar sein«, erwiderte Berg und tippte auf das Funkinterface des Holodisplays. Dann sagte er:
    »Hallo, unidentifiziertes Luftschiff, hier ist Raumfahrzeug Sternenfeuer - bitte melden Sie sich.«

    » Sternenfeuer, wie? Nie gehört, also sind wohl eher Sie das Ufo, hab ich Recht? Also, hier ist der robuste, kundig geflogene Zeppelin Har . Wie sieht es bei Ihnen aus?«
    Theo lachte auf. »Hey, Varstrand, Sie alter Schraubenschlüsselschüttler - kurven Sie immer noch mit diesem lecken Gasballon durch die Gegend?«
    »Also, entweder ich hör nicht richtig, oder das ist die verrauschte Stimme von Theo Karlsson. Hab gehört, Sie wär’n nach Niwjesta geflogen. Sind Sie jetzt gekommen, um uns zu helfen?«
    »Sie wissen gar nicht, wie wahr das ist. Aber erst mal möchte ich wissen, was mit meinem Neffen Greg ist - ist er wohlauf?«
    »Hmm, da bin ich mir nicht so sicher. Sie sollten vielleicht mal mit jemandem sprechen, der besser Bescheid weiß …« Es knisterte und knackte, dann meldete sich ein Mann mit russischem Akzent. »Hallo, Major Karlsson?«
    »Ja - mit wem spreche ich?«
    »Ich bin Alexandr Washutkin - ich habe Greg als Letzter lebend gesehen.«
    Theo schluckte beklommen. »Was genau ist passiert?«
    »Ich kann nicht in die Einzelheiten gehen - die Funkverbindung ist nicht besonders sicher. Ich weiß nur, dass er sich Zugang zu dem Gebäude der Brolturaner verschafft hat, während ich damit beschäftigt war, ein Rudel Kampfdroiden abzulenken. Ich musste flüchten und hab zum Glück ein Versteck gefunden, dann haben mich diese Jungs aufgelesen …«
    »Ich verstehe«, sagte Theo, da fiel ihm etwas ein. »Mr. Washutkin, sind Sie der Washutkin, der in Sundstroms Kabinett saß?«
    »Ja, Sir, der bin ich. Können Sie zum Hauerberg kommen? Dort haben wir einen Stützpunkt. Vielleicht kann ich
Sie ja dazu bewegen, sich uns anzuschließen. Ihre Erfahrung wäre für uns von unschätzbarem Wert.«
    Theo blickte Gideon an, der lächelnd nickte.
    »Ja, Mr. Washutkin, das werde ich schon finden. Ich bringe ein paar Leute mit und freue mich darauf, Sie kennenzulernen.«
    »Die Lage sieht schon etwas rosiger aus, Major! Bis bald.«
    Die Verbindung brach ab.
    »Offenbar gibt es organisierten Widerstand«, sagte Gideon. »Dieser Washutkin muss ein tüchtiger Bursche sein, wenn es ihm gelungen ist, einem Rudel Kampfmechas zu entkommen.«
    Theo nickte und vergegenwärtigte sich, was der Russe über Greg gesagt hatte. Offenbar ging es um den verdammten Warpbrunnen. Wenn Greg es geschafft hatte, ihn unbeschadet zu erreichen, wo mochte er dann sein? Das Verschwinden Botschafter Horsts hatte sich seiner Erinnerung unauslöschlich eingebrannt.
    Ach, Greg, mein Junge, dachte er. Worauf hast du dich da eingelassen?

Das Konstrukt
    Der Tote lag auf einem weißen OP-Tisch, der auf einem Balkon mit Ausblick auf die gestuften Terrassen des Gartens der Maschinen stand.
    »Er wirkt so friedlich«, sagte Rosa, eine der größeren Varianten für militärische Verwendung.

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