Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
meinen Ordner zu und streckte den Arm nach meiner Tasche aus. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir folgen kann.«
»So kompliziert ist es gar nicht.« Er lachte, als ich ihm einen bösen Blick zuwarf. »Wir sollten miteinander ausgehen.«
Mir rutschte das Herz in die Hose, während ich seinen Blick erwiderte. Er wirkte so zufrieden, wie er da zurückgelehnt saß. Machte er Witze? War er high? Ich stopfte Ordner und Stift in meine Tasche. »Ich verstehe immer noch nicht.«
Cam legte sich ganz hin und streckte die Arme über den Kopf, sodass sein Hemd nach oben rutschte und eine wenig gebräunte Haut und die Andeutung von zwei Hüftknochen freigab… Gütiger Gott. Ich wandte den Blick ab und schnappte nach Luft.
»Gewöhnlich bedeutet ein Date, dass zwei Leute am Abend oder manchmal auch tagsüber miteinander ausgehen. Eigentlich kann es zu jeder Tageszeit stattfinden. Gewöhnlich beinhaltet ein Date ein Abendessen. Manchmal auch einen Kinobesuch oder einen Spaziergang im Park. Allerdings gehe ich nicht im Park spazieren. Vielleicht am Strand, aber nachdem es hier keine Strände gibt…«
»Ich weiß, was ein Date ist«, blaffte ich und stellte mich mühsam auf die Beine.
Cam blieb auf dem Boden liegen und wirkte auch nicht, als wolle er daran in nächster Zeit etwas ändern. Ich hätte mit meinem eigenen Auto kommen sollen. »Du hast gesagt, du verstehst nicht«, erklärte er ruhig. »Also erkläre ich dir, was ein Date bedeutet.«
Frustriert – und fast gegen meinen Willen amüsiert – verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Das ist nicht der Teil, den ich nicht verstanden habe, und das weißt du auch.«
»Ich wollte nur sicherstellen, dass wir auf einer Wellenlänge funken.«
»Das tun wir nicht.«
Cam senkte die Augen, aber der Spalt zwischen Hemd und Jeans blieb. Trug er Unterwäsche? Ich sah nur seinen Ledergürtel und Jeans. Okay. Ich sollte gar nicht anfangen, über so etwas nachzudenken. »Und jetzt, wo wir beide wissen, was ein Date bedeutet, sollten wir es machen«, sagte er.
»Ähm…«
Cam lachte, während er sich in einer einzigen geschmeidigen Bewegung aufsetzte. »Das ist keine Antwort, Avery.«
»Ich…« Ein Date? Ein Date mit Cameron Hamilton? Zwei Gefühle stiegen sofort in mir auf: Nervosität und Interesse. Ich trat einen Schritt zurück, um Abstand zwischen mich und ihn und alles andere zu bringen. »Hast du keine Freundin?«
Seine Augenbrauen schossen überrascht in die Höhe, dann lachte er. »Eine Freundin? Nein.«
»Wer war dann diese Brünette, die Mittwochabend aus deiner Wohnung gestolpert ist?«
Cams Grinsen wurde noch breiter. »Hast du mich beobachtet, Avery?«
»Nein. Nein! Was? Ich habe dich nicht beobachtet. Ich habe mein eigenes Leben.«
Er zog eine Augenbraue hoch. »Wieso weißt du dann von Stephanie?«
»So heißt sie?«
»Nun, ja, sie hat einen Namen, und nein, sie ist nicht meine Freundin.« Er legte den Kopf schräg und sah mich von unten herauf an. »Und sie ist nicht gestolpert. Vielleicht geschlurft.«
Ich verdrehte die Augen.
»Wieso hast du sie gesehen, wenn du mich nicht beobachtet hast?«, fragte er und überschlug die Beine. »Und es macht mir nichts aus, wenn du mich beobachtest. Denk immer dran, ich mag es sogar.«
Ich zwang mich dazu, einmal tief durchzuatmen, um nicht einen Schritt nach vorne zu machen und ihn ins Bein zu treten. »Ich habe dich nicht beobachtet. Ich konnte nicht schlafen und habe aus meinem Wohnzimmerfenster gestarrt. Ich habe nur zufällig gesehen, wie du sie zu ihrem Auto gebracht hast.«
»Alles klar. Ist allerdings bei Weitem nicht so unterhaltsam wie die Vorstellung, dass du an deinem Fenster stehst, weil du hoffst, einen kurzen Blick auf mich zu erhaschen.«
Ich konnte ihn nur entgeistert anstarren.
Er zwinkerte mir zu, und verdammt noch mal, sah er dabei gut aus. »Steph ist übrigens nicht meine Freundin. Das zwischen uns ist etwas anderes.«
Was wahrscheinlich bedeutete, dass sie ab und zu miteinander rummachten. Daran war nichts falsch. Und vielleicht wollte er auch bei mir mit dieser gesamten Date-Sache nichts anderes erreichen. Jacob wäre begeistert, das zu hören. Memo an mich selbst: Jacob nichts davon erzählen . »So bin ich nicht.«
»Wie?«, fragte Cam.
Also wollte er mich zwingen, es tatsächlich auszusprechen. Natürlich. Warum auch nicht. »Ich bin nicht wie sie.«
»Kennst du sie?«
Ich kniff die Augen zusammen. »Ich mache einfach nicht aus Spaß mit Typen rum, okay? Ich finde daran
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