Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
im Innenfach meiner Tasche einmal vibrierte. Eine SMS ? Wahrscheinlich von Jacob. Ich wollte nach dem Telefon greifen, aber das hätte nur damit geendet, dass Cam und ich zusammenknallten. Diese Erfahrung wollte ich nicht wiederholen.
»Also, gehst du mit mir aus?«
»Himmel, du gibst echt nicht auf.«
»Nö.«
Ich lachte. Ich konnte einfach nicht anders. Er reagierte mit einem breiten Lächeln. »Ich bin mir sicher, dass es da draußen eine Menge Mädchen gibt, die mit dir ausgehen wollen.«
»Allerdings.«
»Wow. Du bist echt bescheiden, oder?«
»Warum sollte ich das sein?«, hielt er dagegen. »Und ich will mit dir ausgehen, nicht mit den anderen.«
»Ich verstehe einfach nicht, warum.«
Er zog die dunklen Augenbrauen hoch. »Da fallen mir schon ein paar Gründe ein. Du bist anders als die meisten Mädchen. Du bist unbeholfen, auf eine wirklich… bezaubernde Art und Weise. Du bist klug. Soll ich noch mehr aufzählen?«
»Nein. Musst du nicht«, erklärte ich schnell. Ich musste das im Keim ersticken. Ganz abgesehen von seinem Ruf war Cam einfach zu viel für mich. Er würde Dinge erwarten, die ich ihm nicht geben konnte. Sich mit ihm zu unterhalten war manchmal schon schwer genug. »Ich möchte nicht mit dir ausgehen.«
Cam wirkte weder überrascht noch eingeschüchtert von meiner Antwort. »Ich hatte mir schon gedacht, dass du das sagen würdest.«
»Warum hast du dann gefragt?«
Endlich – dem Himmel sei Dank – zog er sich zurück und griff nach der Tür. »Weil ich es wollte.«
»Oh. Aha. Okay. Schön, dass du das jetzt abgehakt hast.«
Er runzelte die Stirn. »Ich habe es nicht abgehakt.«
Oh nein. »Hast du nicht?«
»Nö.« Er schenkte mir ein charmantes Grinsen. »Es gibt ja noch morgen.«
»Was ist morgen?«
»Da werde ich dich wieder fragen.«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich werde dir dieselbe Antwort geben.«
»Vielleicht. Vielleicht auch nicht.« Er hob den Arm und tippte mich auf die Nasenspitze. »Vielleicht sagst du auch Ja. Ich bin sehr geduldig, und hey, wie du schon sagtest, ich gebe nicht so leicht auf.«
»Super«, murmelte ich, aber… oh Mann, ich spürte eine unbekannte Regung in meiner Brust.
»Ich wusste, dass du es so sehen würdest.« Cam kniff mich in die Nase, und ich nahm seine Hand zur Seite. »Keine Sorge. Ich kenne die Wahrheit.«
»Die Wahrheit worüber?«
Cam trat zurück. »Du willst eigentlich Ja sagen, aber du bist einfach noch nicht bereit.«
Mir fiel die Kinnlade nach unten.
»Es ist okay«, erklärte er mit einem frechen Lächeln. »Ich bin sicher nicht ganz unkompliziert, aber ich versichere dir, es wird dir Spaß machen, dich mit mir rumzuschlagen.«
Dann, bevor ich eine Antwort finden konnte, die dieser Aussage gerecht wurde, drückte er noch einmal meine Nasenspitze, um dann einfach die Autotür zuzuschlagen.
Zurück in meiner Wohnung ließ ich die Tasche auf die Couch fallen und brach daneben zusammen. Ich sollte mich offiziell mit Cameron verabreden? War er verrückt? Er hatte sicher nur gescherzt. Oder geflirtet. Auf der Heimfahrt hatte er das Thema nicht mehr erwähnt. Stattdessen hatte er mich über meinen Stundenplan ausgequetscht. Mit einer Frage nach der anderen hatte er mir alle Details über die Kurse entlockt, die ich belegt hatte. Als wir schließlich wieder unser Haus erreichten, war ich vollkommen erschöpft.
Ich ließ meinen Kopf gegen die Kissen sinken und schloss die Augen. Mein Herz raste ziemlich schnell, wenn man bedachte, dass ich einfach nur saß. Hatte er am Mittwoch wirklich nicht mit Stephanie rumgeschoben? Irgendwie erschien es mir das seltsam, wenn sie ihn wirklich angebaggert hatte.
Aber das spielte wahrhaftig keine Rolle.
Ich konnte keine Beziehung, welcher Art auch immer, eingehen. Vielleicht eines Tages. Hoffentlich eines Tages, weil ich auf keinen Fall den Rest meines Lebens so verbringen wollte wie jetzt. Irgendwann wollte ich das Mädchen sein, das sich freute, wenn jemand sie um ein Date bat, statt das Mädchen, das nach Hause kam und so dasaß wie jetzt.
Mit einem Stöhnen öffnete ich die Augen. »Ich bin Señor Vollpfosten. Oder Señorita Vollpfosten.«
Ich richtete mich auf und hatte bereits fast mein Schlafzimmer erreicht, als mir mein vibrierendes Handy wieder einfiel. »Mist.«
Ich eilte zur Couch zurück, griff in die Seitentasche und zog mein Handy heraus. Dann tippte ich auf den Bildschirm und erwartete, eine SMS von Jacob oder Brittany zu finden. Stattdessen entdeckte ich einen
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