Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
der Tür auszustrecken. »Danke für die Eier.«
Cam wich mit einem schiefen Grinsen im Gesicht zurück. »Und wie wäre es mit Mittwochabend?«
»Wiedersehen, Cam.« Grinsend schloss ich die Tür. Er war absolut unausstehlich, aber wie schon gestern Abend wirkte seine Nähe Wunder. Vielleicht lag es an unseren Wortgefechten. Was auch immer es war, in seiner Nähe neigte ich dazu, mich… normal zu benehmen. Wie früher.
Ha.
Nach dem Duschen räumte ich in der Wohnung herum und dachte darüber nach, ob ich Jacob oder Brittany simsen sollte, um rauszufinden, was sie so vorhatten. Letztendlich schmiss ich mein Handy auf die Couch und zog meinen Laptop heraus. Ich konnte meine E -Mails ja nicht für immer ignorieren.
In meinem Junkmailordner lagen ein paar verdächtige Mails. Zwei davon hatten meinen Namen als Betreff. Nach der letzten Mail löschte ich sie mit einem gewissen Maß an innerer Befriedigung.
Trotzdem war es seltsam, diese Mails jetzt zu bekommen. Es war eine Sache gewesen, während ich noch auf die Highschool ging. Ich war ständig von den anderen Jugendlichen umgeben gewesen. Aber jetzt, nachdem wir alle aufs College verschwunden waren? Irgendwas daran stimmte einfach nicht. Hatten die denn ernsthaft nichts Besseres zu tun? Ich bezweifelte, dass es Blaine sein konnte. So krank er auch war, er hielt sich immer von mir fern. Und der Anruf? Ich weigerte mich, deswegen meine Nummer zu ändern. Während der schlimmsten Zeiten, als ich drei oder vier Anrufe täglich bekommen hatte, hatte ich mehrmals meine Nummer ändern lassen, doch sie hatten sie trotzdem immer wieder herausbekommen.
Ich schüttelte den Kopf, öffnete meinen Posteingang und fand eine weitere Mail von meinem Cousin. Ernsthaft? Ich war schon in Versuchung, sie einfach zu löschen, aber dann öffnete ich das dämliche Ding.
Avery,
ich muss wirklich dringend mit dir reden. Ruf mich jederzeit an. Es ist sehr wichtig. Ruf mich an.
David.
Mein Finger schwebte über der Maus.
Löschen.
Kapitel 8
In den nächsten Wochen, während der Sommer langsam verklang, schlich sich eine seltsame Routine in mein Leben. Montag bis Freitag stand ich auf und ging zur Uni. Mit jedem Tag, der verging, sah ich Astronomie freudiger entgegen. Nicht so sehr deswegen, weil ich nie wusste, was Professor Drage sagen oder anhaben würde. Vor ein paar Tagen hatte er Acid-Wash-Jeans zusammen mit einem Batikhemd getragen. Das hatte mich tief fasziniert. Aber mal abgesehen von dem irren Professor war es ein gewisser Kurspartner, der diese fünfzig Minuten so verdammt unterhaltsam machte.
Zwischen Cams Kommentaren zu Drages Vorlesung und seinem erstaunlich umfassenden Wissen über das Sonnensystem stellte sich heraus, dass es sich auf lange Sicht wirklich gelohnt hatte, am ersten Tag vor Astronomie wegzulaufen. Mit Cam als meinem Partner und Sitzgenossen konnte ich auf keinen Fall durch den Kurs fallen.
Dreimal die Woche aß ich mit Jacob und Brittany zu Mittag und ging sogar mit ihnen zu einem der Footballspiele. Partys waren immer noch verbotene Zone, was keiner von beiden wirklich verstand. Doch sie wandten sich deshalb nicht von mir ab. Zweimal die Woche hingen wir zusammen in meiner Wohnung ab. Wir lernten nicht viel, aber das war schon okay. Mir gefiel es, wenn die beiden vorbeikamen. Okay, gefallen war vielleicht das falsche Wort. Es war toll. Und es war viel zu lange her, dass ich Freunde wie sie gehabt hatte, denen es egal war, wenn ich mich benahm wie eine Irre. Und das passierte ziemlich oft.
Und mindestens zweimal die Woche erteilte ich Cam eine Abfuhr.
Zweimal. Die. Woche.
Inzwischen hatten wir einen Punkt erreicht, wo ich irgendwie gespannt darauf wartete, wie er es diesmal ins Gespräch einfließen lassen würde. Der Junge blieb wirklich unerbittlich am Ball, aber es war eigentlich mehr ein Running Gag zwischen uns. Zumindest meiner Meinung nach.
Außerdem freute ich mich jedes Mal auf Sonntag.
Seit diesem ersten Morgen tauchte Cam jeden Sonntag zu verschiedenen unchristlichen Zeiten mit Eiern und irgendwas, was er gebacken hatte, vor meiner Tür auf. Am zweiten Sonntag waren es Blaubeermuffins. Am dritten Sonntag war es Kürbisbrot – allerdings eine Fertigmischung, wie er zugab. Am vierten und fünften Sonntag waren es Erdbeerkuchen und dann Brownies.
Brownies am Morgen waren der Hammer.
Alles lief wirklich… gut, abgesehen von E -Mails und Telefonanrufen. Mindestens einmal die Woche erhielt ich einen Anruf von Unbekannt. Ich löschte die
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