Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Titel: Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Lynn
Vom Netzwerk:
Ich würde sie brauchen.
----
    Es gab Momente in meinem Leben, in denen ich genau wusste, dass ich falsch dachte. Doch das Wissen darüber half mir nicht besonders. Der Gedanke, auf eine Halloweenparty zu gehen, sollte eigentlich nicht dafür sorgen, dass ich mit einer Schachtel Magenschoner und einer Packung Ben & Jerrys in meiner Hand in meinem Sessel kauerte. Einer halbleeren Packung Ben & Jerrys.
    Ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass ich auf dem besten Weg war, die Katzenlady der Gegend zu werden. Ich brauchte nur noch Katzen.
    Kurz nachdem ich den Campus verlassen hatte, hatte Cam mir eine SMS wegen der Party geschrieben. Er wollte, dass ich hinging. Brit wollte, dass ich hinging. Jacob wollte, dass ich hinging. Ich wollte hingehen, aber…
    Stöhnend verschloss ich die Eispackung und stemmte mich auf die Beine. Ich war neunzehn Jahre alt. Ich lebte in meiner eigenen Wohnung. Ich hatte meiner Mutter die Stirn geboten. Hatte tatsächlich Cam umarmt und ihm gesagt, dass ich ihn vermisst hatte. Auf eine Party zu gehen sollte kein so großes Ding sein. Es wurde langsam Zeit, dass ich so was tat. Wenn ich es jetzt nicht machte, würde ich es jemals tun?
    Wahrscheinlich nicht.
    Ich verstaute das Eis im Tiefkühlfach, dann schnappte ich mir das Reinigungsmittel von unter der Spüle. Ich besprühte jede Oberfläche in meiner Küche, schnappte mir ein Tuch und fing mit aller Kraft an zu putzen.
    Ich konnte es schaffen.
    Mein Herz raste in meiner Brust, und ich fühlte mich, als sei mir mein Magen in die Kniekehlen gerutscht.
    Nein, konnte ich nicht.
    Ich schrubbte die Arbeitsfläche neben dem Ofen. Das Licht spiegelte sich auf meinem Silberarmband und erregte meine Aufmerksamkeit. Ich hielt inne, weil ich den Blick einfach nicht abwenden konnte. Das Armband war zu einer festen Größe in meinem täglichen Leben geworden. Ich stellte die Flasche ab, ließ das Tuch fallen und zog mir das Armband vom Handgelenk. Dann drehte ich meinen Arm und zwang mich, mir die Narbe anzusehen. Ich schämte mich deswegen, tat alles, um sie zu verstecken, aber wofür? Um alleine als gesellschaftsfeindlicher Loser in meiner Wohnung zu bleiben? Einige Dinge würde ich wahrscheinlich nie hinkriegen, oder zumindest nur verbunden mit extremer Peinlichkeit. Aber auf eine Party gehen? War ich wirklich von den Geschehnissen in meiner Vergangenheit so verkrüppelt, dass ich selbst fünf Jahre danach nicht auf eine Party gehen konnte?
    Ich schob mir das Armband wieder ums Handgelenk und lehnte mich gegen die Arbeitsfläche.
    Ich musste es tun. Es war wichtig. Zumindest musste ich es versuchen. Mein Herz raste wieder vor Panik, als ich mich vom Küchenschrank abstieß und ins Wohnzimmer wanderte. Ich grub mein Handy aus meiner Tasche, und noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, was ich gleich tun würde, öffnete ich Cams letzte SMS und schickte Okay .
    Ein paar Sekunden vergingen, dann folgte die Antwort. Im Anflug.
    »Im Anflug?« Was zur…?
    Es klopfte an der Tür.
    Ich verdrehte die Augen, schmiss mein Handy auf die Couch und ging zum Eingang. »Du musstest nicht vorbeikommen.«
    Cam schlenderte mit falsch herum aufgesetzter Baseballkappe in den Raum.
    »Äh… bitte, nur zu.«
    Er hielt vor der Küche an und runzelte die Stirn. »Wieso riecht es in deiner Wohnung nach Chlorbleiche?«
    »Ich habe geputzt.«
    Eine Augenbraue schoss nach oben.
    »Die gesamte Küche«, erklärte ich betreten. »Weißt du, du hättest dir die Mühe sparen und einfach auf die SMS antworten können.«
    Cam warf mir einem langen Blick zu, dann setzte er sich auf die Couch. »Ich konnte die Bewegung brauchen.«
    Nein, er brauchte sie nicht.
    Er klopfte neben sich auf die Couch. »Setz dich zu mir.«
    Ich starrte ihn nur an.
    »Komm schon.«
    Leise vor mich hin murmelnd stieg ich über seine Beine und setzte mich. »Okay, ich sitze.«
    Seine Wimpern senkten sich, und ich fühlte seinen Blick auf meinem Mund. Wärme stieg in meine Wangen, und sein Grinsen wurde noch etwas breiter. »Also, du hast mir das Wort ›Okay‹ geschickt. Ich habe dich heute zwei Dinge gefragt. Mich interessiert, welchem davon du endlich zustimmst.«
    Ich zog meine Beine an die Brust und schlang die Arme um die Knie. »Du hast mich gefragt, ob ich auf die Halloweenparty morgen Abend gehe.«
    »Ja, das habe ich.« Er streckte den Arm aus und zog an mir, bis ich meine Knie wieder losließ. »Aber ich habe dich auch noch etwas anderes gefragt.«
    Ich kniff die Augen eng

Weitere Kostenlose Bücher