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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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richtet seinen Blick auf den Tisch. »Er ist gestorben, vor ein paar Jahren. Aber das ist okay. Ich bin drüber weg. Erledigt.« Er steht auf und streckt sich.
    Auch Janie erhebt sich. »Bring mich dorthin«, verlangt sie.
    »Was?«
    »Zeig es mir. Hinter dem Schuppen.«
    Er beißt sich auf die Lippe. »Okay …« Zögernd. »Ich war … weißt du … ich war schon lange nicht mehr da. Es war … früher … mein Versteck.«
    Sie nickt, holt ihren Mantel, wirft ihm seinen zu. Sie gehen zur Hintertür hinaus.
    Über das gefrorene, knisternde Gras.
    Schmecken den Schnee in der Luft.
     
    Je näher sie kommen, desto langsamer wird er.
     
    »Geh du vor«, sagt er, bleibt am Ende eines kleinen, verschlafenen Gartens stehen.
    Janie sieht ihn an. Ängstlich. »Okay«, sagt sie. Das lange Gras quietscht, als sie darüberläuft.Janie verschwindet in der Dunkelheit hinter dem Schuppen aus Carls Blickfeld. Sie bleibt stehen und sieht den Schuppen an, während sich ihre Augen an das Dunkel gewöhnen.
    Sie entdeckt die Stelle, an der sie in den Träumen lehnt, und stellt sich dorthin.
    Schaut nach links.
    In Erwartung des Monsters.
     
    Aber sie weiß nun, dass dieses Monster mit seinem Vater gestorben ist.
     
    Sie schleicht sich zur Ecke, um den Ort zu sehen, von dem es gekommen ist.
    Und sieht es deutlich vor sich.
    Carl, der aus dem Haus läuft, die Tür zuknallt.
    Der Mann auf der Treppe, der ihn laut brüllend verfolgt.
    Der Schlag in Carls Gesicht.
    Das Benzin auf seinem Bauch.
    Das Feuer und die Schreie.
    Die Verwandlung.
    Und das Monster, das heulend mit Messern anstelle der Finger auf sie zuläuft.
    Sie bekommt Panik im Dunkeln.
    Holt tief Luft.
    Muss dringend, ganz dringend hören, dass es nur ein Traum war.Er sitzt auf der Hintertreppe. Ganz still.
    Sie geht auf ihn zu, nimmt seine Hand und führt ihn ins Haus.
    Es ist dunkel. Sie tastet nach einer Lampe, deren Schein ihre Schatten auf die gegenüberliegende Wand wirft. Sie schließt die Vorhänge. Nimmt seinen und ihren Mantel, hängt sie über die Küchenstühle, während er dasteht und sie beobachtet.
    »Zeig es mir«, verlangt sie mit leicht zitternder Stimme.
    »Was zeigen? Du hast doch schon alles gesehen.« Er lacht hohl, beunruhigt, versucht, ihre Gedanken zu lesen.
    Sie knöpft langsam sein Hemd auf. Er holt scharf Luft, schließt kurz die Augen, öffnet sie wieder. »Janie«, sagt er.
    Sein Hemd fällt zu Boden.
    Sie zieht das T-Shirt hoch, nur ein Stück, sieht in seine Augen, die sie anflehen.
    Janie fährt mit den Fingern unter sein T-Shirt, spürt die warme Haut über seinen Hüften, spürt, wie sein flacher Atem schneller geht, gleitet mit den Händen höher.
    Und spürt die Narben.
    Er holt stockend Luft und wendet den Kopf ab. Der Schatten seiner Lippe an der Wand zittert. Darunter hüpft sein Adamsapfel. »Oh Mann«, stößt er hervor. Seine Stimme versagt, und er zittert.
    Sie zieht ihm das T-Shirt über den Kopf.
    Die Brandnarben sind rund, pockig und überziehen Bauch und Brust.
     
    Sie berührt sie.
    Fährt sie mit dem Finger nach.
    Küsst sie.
     
    Er steht einfach da, weinend, die Haare von der Elektrizität des Winters aufgestellt, seine Wimpern im Zwielicht wie tanzende Spinnen. Er kann nicht mehr.
    Beugt sich vor und rollt sich ein wie eine Kellerassel. Schützend.
    Er fällt zu Boden.
    »Hör auf«, fleht er. »Bitte hör auf!«
     
    Sie hört auf, reicht ihm sein Hemd, mit dem er sich über das Gesicht wischt und es dann wieder anzieht.
    »Soll ich gehen?«, fragt sie.
    Er schüttelt den Kopf. »Nein«, sagt er, schluchzt heftig.
    Sie setzt sich neben ihm auf den Boden, an die Couch gelehnt. Zieht ihn an sich. Er legt den Kopf in ihren Schoß und rollt sich auf dem Boden zusammen, während sie mit seinem Haar spielt. Er umklammert ihr Bein wie einen Teddybären.

23:13 Uhr
     
    Janie weckt ihn vorsichtig, streicht ihm durch die Haare. Sie geht mit ihm in sein Schlafzimmer, legt sich ein paar Minuten zu ihm ins Bett. Legt seine Brille auf den Nachttisch, hält ihn fest, küsst ihn auf die Wange.
    Und geht nach Hause.

Alles fliegt auf
     

6. Dezember 2005, 12:45 Uhr
     
    Sie wartet an seinem Tisch in der Bibliothek.
    Er kommt zu ihr.
    »Ich muss heute Abend arbeiten«, flüstert sie.
    »Danach?«, fragt er.
    »Ja. Aber es wird spät.«
    »Ich lass die Haustür offen«, sagt er.
    Sie geht an ihren üblichen Tisch.
    Und er entwirft einen neuen Traum, nur für sie.

18:48 Uhr
     
    Am Empfang des Heather-Heims meldet sich ein Mann. Er sieht

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