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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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und sieht sie fest und streng an, bevor sie geht. Es ist ein Blick, der ihnen sagt: »Legt euch lieber nicht mit mir an.« Als sie die Tür aufmacht, um hinauszugehen, fasst Janie vorsorglich nach den Armlehnen. »Lass sie offen, Carl«, stößt sie hervor, als sie blind wird.
    Und ist zurück im Tresorraum.
     
    Ihnen wird die Luft knapp. Der Polizist versucht, freizukommen. Er versucht, sein Handy vom Gürtel zu stoßen. Janie weiß, dass er seine Frau anrufen will. Sie versucht, seine Aufmerksamkeit zu erringen. Er sieht ihr in die Augen und sie konzentriert sich auf seine Pupillen. Bitte mich um Hilfe , denkt sie so angestrengt, wie sie kann, auch wenn sie nicht weiß, wie er es mit dem Knebel im Mund sagen soll.
    Als sie einen erstickten Laut hört, weiß sie, dass das ausreicht.
    »Ja, so ist es gut!« Sie nimmt ihm den Knebel ab und stellt dabei fest, dass sie laut gesprochen hat. Cool .
    »Jetzt.« Sie sieht ihm wieder in die Augen. »Das ist dein Traum«, sagt sie. »Du kannst ihn ändern. Befrei dich!«
     
    Er sieht sie verstört an.
    »Befrei dich!«, fordert sie ihn erneut auf.
    Er strampelt und schreit auf.
    Und bekommt Arme und Beine frei.
     
    Er schnappt sich sein Telefon und wählt den Notruf. Schließt die Augen und auf magische Weise erscheint ein Schloss innen an der Tresortür. Von irgendwoher kommt ein Blatt Papier angeflattert, mit den Informationen, wie es zu öffnen ist.
    Er befolgt sie augenblicklich.
    Und alles wird schwarz.

17:19 Uhr
     
    Janie ist wieder bei Carl, der sie am Arm berührt. »Alles okay, Hannagan?« Er schlüpft hinaus, um ihr einen Pappbecher Wasser zu holen, den sie gierig leert.
    Sie zittert nur wenig, mehr vom Adrenalin als von irgendetwas anderem. »Ich habe es geschafft! Ich habe ihm geholfen«, erklärt sie. »Oh Gott, das war cool! Das erste Mal bei einem so schwierigen Fall!« Sie grinst.
    Carl lächelt schwach. »Das wirst du mir später erklären müssen«, meint er. »Falls du noch mit mir sprichst …«
    »Oh Carl, ich …«
    Captain kommt zurück und schließt die Tür hinter sich.
    »Erzählen Sie mir bitte, was Sie gesehen haben, Miss Hannagan. Rabinowitz sagt, es sei in Ordnung.«
     
    Janie blinzelt. Sie kann nicht fassen, dass Captain sie ernst nimmt.
    Also erzählt sie alles, was sie im Tresorraum gesehen hat.
     
    Es entsteht eine lange – sehr lange – Pause.
     
    »Verdammt«, bringt Captain schließlich hervor.
    Sie wirft ihre Lesebrille auf den Tisch. »Wie haben Sie das gemacht? Sie sind … Sie sind …«
    Sie zögert.
    Und fährt wie zu sich selbst, mit leicht belegter Stimme, fast sogar ehrfürchtig, fort: »Sie sind ja eine richtige Martha Stubin!«

18:40 Uhr
     
    Carl und Janie schlingen in Frank’s Bar & Grill neben der Polizeiwache fettige Burger und Fritten herunter. Sie sitzen auf roten, runden Drehhockern an der Bar und sehen zu, wie zwei Meter weiter die Köche die Burger braten. Es ist eines dieser altmodischen Lokale, wo man noch einen Malz-Milchshake bekommt.
    Sie essen abwesend, völlig durcheinander.

20:04 Uhr
     
    Sie sind wieder bei Carl. Er zeigt ihr die beiden Zimmer, die sie noch nicht gesehen hat: sein Schlafzimmer und den Computerraum. Er hat zwei Computer, drei Drucker, eine Funkstation und ein Polizeifunkgerät.
    »Unglaublich«, sagt sie, als sie sich umsieht. »Warte … warte mal … Wohnst du hier allein?«
    »Jetzt schon.«
    »Wie …?«
    »Ich bin neunzehn. Bis zur neunten Klasse war ich eine Klasse über dir, falls du es noch weißt.«
    Janie erinnert sich daran, dass er sitzen geblieben war. »Damals kannten wir uns noch nicht«, bemerkt sie.
    »Gelegentlich schaut mein Bruder vorbei, um zu sehen, dass ich nicht in Schwierigkeiten gerate. Er wohnt mit seiner Frau ein paar Kilometer weiter. Als ich achtzehn geworden bin, sind sie glücklicherweise ausgezogen.«
    »Glücklicherweise?«
    »Es ist ein kleines Haus. Dünne Wände. Frischverheiratete.«
    »Ah. Was ist mit deinen Eltern?«
    Carl wirft sich aufs Sofa, Janie setzt sich daneben auf einen Sessel. »Mum wohnt irgendwo in Florida. Glaube ich.« Er zuckt die Schultern. »Dad hat unsgroßgezogen. Irgendwie. Eigentlich war es mein Bruder, der mich großgezogen hat.«
    Janie rollt sich im Sessel zusammen und beobachtet ihn. Er ist ganz weit weg. Sie wartet ab.
    »Dad war in Vietnam, ganz zum Schluss. Er war geistig völlig am Ende.« Er sieht sie an. »Als Mum uns verlassen hat, ist er ziemlich schlimm geworden. Er hat uns halb totgeprügelt …« Carl

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