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Walburgisöl - Oberbayern-Krimi

Walburgisöl - Oberbayern-Krimi

Titel: Walburgisöl - Oberbayern-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Abschluss unverzichtbar war:
    »Bayern ist unsere Heimat, Deutschland unser Vaterland und Europa unsere Zukunft. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.« Und schon setzte die Blaskapelle mit einem schmissigen Marsch ein, der den entmutigten Festredner von der Bühne hinab in die Niederungen des gemeinen Volks trieb.
    »Sag mal, wo hast du eigentlich dieses schrille Jägerzitat hergezaubert?«, fragte Hecht, als sie am Zeltausgang standen. Sie hatten die Befragung der Jäger beendet, nachdem die Waidmänner begonnen hatten, sich wortreich und lautstark zu wiederholen. »Manchmal entdecke ich Seiten an dir, die mir völlig unbekannt sind.«
    Morgenstern grinste breit. »Eigentlich sollte man solche Geheimnisse für sich behalten. Aber dir kann ich es ja verraten. Der Spruch steht auf jeder Jägermeisterflasche. Und wenn du von frühester Jugend an am Kneipentresen gesessen und lange genug auf Jägermeisterplakate geschaut hast, dann kannst du diese wunderbaren Verse zu jeder Tages- und Nachtzeit abrufen. ›Das ist des Jägers Ehrenschild …‹«
    Hecht schüttelte ungläubig den Kopf. »Und mit so einem Unsinn schindest du bei unseren Jägern Eindruck.«
    Morgenstern strahlte wie ein Honigkuchenpferd und kündigte an: »Meinen nächsten Jägermeister stelle ich dem Polizeipräsidium in Rechnung.«
    Als sie auf dem Parkplatz am Rande des Volksfestplatzes im Auto saßen, rückte Hecht nach einigem Zögern mit einem Anliegen heraus: »Du, Mike … Ich muss mal kurz ins Kloster.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, ihr habt hier in Eichstätt doch dieses Kloster St. Walburg, die Benediktinerinnen, du weißt schon …«
    »Ich habe gar nichts, das haben meinetwegen die anderen Eichstätter. Was willst du denn da?«
    Hecht druckste herum. »Es geht um meine Mutter. Die hat gestern Abend mitbekommen, dass ich dienstlich in Eichstätt zu tun habe, und sie hat schon seit Jahren schreckliches Rheuma, ich glaube ja eher, dass es Arthrose ist …« Morgensterns Blick war ein einziges Fragezeichen. »Jedenfalls soll ich beim Kloster St. Walburg vorbeifahren und für sie Walburgisöl holen«, schloss Hecht hastig.
    »Ich verstehe bloß Bahnhof. Was für ein Öl?«
    »Walburgisöl. Meine Mutter sagt, dass man das von den Klosterschwestern bekommt, in ganz winzigen Glasfläschchen.«
    »Ah, dann weiß ich Bescheid«, nickte Morgenstern. »So ein Schnaps für äußere und innere Anwendung. Klosterfrau Melissengeist. Den hatte meine Oma auch immer neben dem Bett stehen.«
    »Nein, kein Alkohol. Das ist irgendein Wasser oder eben Öl, etwas ganz Heiliges, sagt meine Mutter. Und dass es angeblich Wunder wirkt.«
    »Wer’s glaubt, wird selig.« Morgenstern startete den Motor. »Aber bitte, auf geht’s zu den Nonnen. Ist ja nicht weit. Eines sag ich dir allerdings gleich: Ins Kloster gehst du alleine rein. Zu den Pinguinen bringen mich keine zehn Pferde.«
    »Brauchst ja nicht mitzukommen. Aber schaden würde es dir bestimmt nicht.« Hecht grinste.
    »Ich habe kein Rheuma«, sagte Morgenstern und parkte den Wagen in der Westenstraße. Er deutete auf eine breite, repräsentative steinerne Treppe, die mit etwa fünfzig Stufen zwischen zwei hohen Häusern nach oben führte. »Da geht’s hoch«, sagte Morgenstern und blickte zu der strahlend weiß gestrichenen Kirche, die am Ende der Treppe zu sehen war.
    Hecht stieg aus, ging die endlose steinerne Treppe hinauf und war wenige Augenblicke später verschwunden.
    Morgenstern wartete … und wartete … und wartete.
    »Wo bleibt der Spinner bloß?«, schimpfte er schließlich. »Das darf doch nicht wahr sein.«
    Verärgert stieg er aus dem Wagen und stieg nun seinerseits die Treppe hinauf. Er ging auf den Klosterhof und schaute ratlos in alle Richtungen. Ringsum standen dreistöckige Gebäude, in freundlichem Gelb gestrichen; eines davon war, wie ein Schild zeigte, eine städtische Grundschule. Von Hecht fehlte jede Spur. Ein Schild wies auf die Klosterpforte samt Klosterladen hin. Da würde es vermutlich dieses Öl geben. Links davon war eine steinerne Freitreppe, die zu einer hölzernen Tür führte. »Gruft der heiligen Walburga. Ort der Stille und des Gebets. Bitte Ruhe«, stand auf einer Metalltafel.
    Gerade als Morgenstern die Tafel studierte, öffnete sich quietschend die schwere Holztür. Hecht kam heraus und fand sich unvermittelt Auge in Auge mit seinem ziemlich ungnädigen Kollegen.
    »Mensch, Spargel, geht’s noch! Das hat über eine Viertelstunde gedauert«, schimpfte Morgenstern. »Wollten

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