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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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falls der Mantel des Vergessens nicht funktioniert…« Er zögerte. »Könnten sie vielleicht den Mantel in Ordnung bringen? Es kommt mir unmöglich vor, aber…«
    »Doch, das könnten sie«, sagte Dawn.
    »Dann wollen wir dreierlei von ihnen annehmen: die Fähigkeit, im rechten Winkel zum Gelände zu stehen wie sie, eine blaue Färbung und einen funktionierenden Mantel des Vergessens. Ich glaube nicht, dass wir mehr brauchen. Schließlich und endlich verfügen Dawn und Eve weiterhin über ihre Talente, also haben wir die persönliche Zauberkraft wohl nicht verloren.«
    »Sie tun uns den Gefallen«, sagte Dawn.
    Die Linge umschlossen die vier, die plötzlich ihre Farbe und den Winkel änderten, den sie zum Gelände einnahmen. Die Linge wirkten nun, als wären sie eine Größe gewachsen – und vielleicht waren die Besucher eine Größe kleiner.
    Forrest holte die Dose hervor und erweckte den Mantel. Die Linge verloren das Interesse an den Besuchern, verstreuten sich über die Wiese und begannen an Grasstängeln zu nagen. Also funktionierte der Mantel des Vergessens wieder.
    Die vier betrachteten sich gegenseitig. Sie standen nun wieder im rechten Winkel zum Gelände, was eine gewisse Vertrautheit zurückbrachte, doch mit ihrer Farbe war es etwas anderes. Dawns rotes Haar war nun violett, ihr weißes Kleid hellblau. Eves schwarzes Haar hatte eine mitternachtsblaue Färbung angenommen, und ihr ehemals schwarzes Kleid war vielleicht zwei Stunden vor Mitternacht, während ihre Haut himmelblau schimmerte. Auch Mähre Imbri war mitternachtsblau. Forrest hingegen war mittelblau, die pelzigen Beine dunkler als der Oberkörper, mit fast schwarzen Hufen.
    »So schlecht sehen wir gar nicht aus«, fand Dawn und lächelte. Ihre Zähne glänzten metallicblau.
    »Nun fallen wir nicht mehr auf«, stimmte Eve zu. »Das ist gar nicht schlecht bisher.«
    »Bisher«, betonte Forrest. »Durch die Ereignisse auf Ptero wissen wir jedoch, dass hier auf Pyramid unangenehme Zeitgenossen ihr Unwesen treiben, kennen aber nicht das wahre Ausmaß ihrer Möglichkeiten. Deshalb meinte ich, es wäre den Preis wert, halbwegs unauffällig zu sein.«
    »Nachdem wir also halbwegs unauffällig sind – was nun?«, fragte Imbri.
    Besonders behagte es Forrest nicht, die Entscheidungen treffen zu müssen, doch genau darin bestand nun seine Aufgabe, und er dachte kurz nach.
    »Wir müssen an den Ursprung der Saumlinien gelangen. Ich glaube, die blauen stammen von dieser Seite Pyramids. Vielleicht aus dem Mittelpunkt des Dreiecks.«
    Dawn nickte. »Das kommt mir ganz folgerichtig vor. Also gut, lasst uns in den Mittelpunkt gehen. Wisst ihr, wohin wir dazu müssen?«
    Eve kniete nieder und berührte den Boden mit der Hand. »Ja. In diese Richtung.« Sie wies mit ausgestrecktem Arm.
    »Du kannst die Richtung feststellen, indem du den Boden berührst?«, fragte Forrest.
    »Ich weiß alles über alles Unbelebte. Der Boden ist unbelebt. Also habe ich ihn nach der Richtung untersucht. Die Flächenmitte ist in diese Richtung.«
    »Ihr zwei habt wirklich sehr starke Talente«, staunte Forrest. »Ich hatte mir nicht klargemacht, wie nützlich solch eine Fähigkeit sein kann.«
    Eve blickte Dawn an. »Er bewundert uns. Soll ich erröten, oder möchtest du?«
    »Ich glaube, ich bin dran«, sagte Dawn. Daraufhin wurde sie so rot wie ihr Haar. Weil ihr Haar jedoch nicht mehr rot war, sondern blauviolett, lief sie blauviolett an. Auf jeden Fall aber hatte dieser Farbton mehr Rot in sich als der Rest ihrer Haut.
    Ob sie ihn auch damit aufzogen, konnte Forrest nicht sagen und beschloss, der Sache nicht weiter nachzugehen. Am Ende verlockte er die beiden nur dazu, erneut ihn zum Erröten zu bringen. Obwohl die Zwillinge sich nützlich machten, blieben sie doch streichlustige Mädchen.
    Sie begaben sich auf den Weg zum Mittelpunkt des blauen Dreiecks, standen jedoch bald vor einer Wasserfläche, die sich auf der Böschung befand und in der gleichen Weise abfiel. Den vieren erschien es nicht mehr weiter verwunderlich, denn sie orientierten sich im gleichen Winkel.
    »Meine Güte, bin ich durstig«, sagte Dawn. »Ist es ungefährlich, von dem Wasser zu trinken?«
    Eve legte sich am Ufer auf den Boden und berührte die Wasserfläche mit einem Finger. »Wie kamst du eigentlich dazu zu behaupten, du wärst mit dem Erröten an der Reihe?«, verlangte sie plötzlich zu wissen. »Ganz sicher war ich dran!«
    Dawn war ohne Zweifel überrascht. »Nun, wenn du willst, kannst du jetzt

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