Wald-Schrat
es doch kommen.«
»Von Ptero«, sagte Imbri in einem kleinen Traum.
»Das stimmt!«, rief Eve aus. »Schau mal, ob er Talente verschenkt.«
Dawn überprüfte das. »Ja, das tut er. Er hat schon etliche verschenkt – und einige davon gehören Leuten, die ich auf Ptero kannte. Eine Katzenfrau hat das Talent bekommen, alles Mögliche in Erdbeermarmelade zu verwandeln, nur dass sie blau ist. Eine andere erhielt das Talent des Ulks, das hier zur Schnurrigkeit wird. Sie ist nun die Hofnärrin der Katzenkönigin. Einer anderen schenkte der Hexenmeister das Talent der Rächtschraibprüphung.«
»Ist das nicht Com Pewters Talent?«, warf Imbri ein.
»Nein, sein Talent besteht darin, die Realität so zu verändern, dass sie seinen Vorstellungen entspricht«, widersprach Forrest. »Obwohl das Talent der Rächtschraibprüphung damit natürlich verwandt ist. Wenn dieses Talent jemandem gehört hat, der von den Saumlinien gefangen gesetzt wurde, dann wissen wir, wohin all die Magie verschwunden ist. Der Blaue Hexenmeister erhält sie und verschenkt sie, um seine Macht zu vergrößern.«
»Eine andere erhielt das Talent, die Farbe des Himmels zu verändern«, fuhr Dawn fort, die noch immer die Katzenfrau berührte. »Nun kann sie jeden beliebigen Blauton hervorbringen. Ein Katzenmann bekam das Talent geschenkt, seine Stimme mit der Hand zu werfen.«
»Also stielt der Hexenmeister von Ptero Talente, um sie hier zu verschenken«, stellte Imbri entrüstet fest. »Wie kommt er damit durch?«
»Offenbar beziehen Pyramids Regeln die Außenwelt nicht mit ein«, überlegte Eve. »Dadurch hat er eine bequeme Möglichkeit, überaus mächtig zu werden.«
»Und auf den anderen Flächen Pyramids muss es weitere Hexenmeister geben«, fügte Forrest hinzu, »die genau das Gleiche tun.«
»Und wir müssen sie aufhalten«, sagte Dawn und ließ die Katzenfrau ihrer Wege gehen. »Hat jemand von euch irgendeine Idee wie?«
Ein Schweigen trat ein, das vom einen zum anderen schwang. Keiner hatte eine Ahnung, was zu tun sei.
Das wiederum bedeutete, dass alles von Forrest abhing. »Ich nehme an, wir sollten einfach zur Burg des Blauen Hexenmeisters gehen und schauen, was wir tun können«, schlug er unsicher vor.
»Ich bin zwar nur ein naives Kind«, erwiderte Eve, »das kaum etwas von der Erwachsenenverschwörung weiß und ganz gewiss keine Erfahrung damit hat.« Ihre Schwester verzog spöttisch die Lippen. »Aber selbst ich weiß, dass man uns dort vermutlich packt, in die Burg zerrt und ohne Gerichtsverhandlung hinrichtet.«
»Ich hätte es nicht besser sagen können, das muss ich zugeben, auch wenn du an meiner Stelle gesprochen hast«, fügte Dawn hinzu.
»Du warst nicht dran, du hast vor mir als Letzte gesprochen.«
»Aber das Thema war neu. Neues kommentiere ich immer als Erste.«
»Mädchen«, sagte Forrest. Er fühlte sich in die Rolle gedrängt, die auf Ptero ihre Mutter spielte.
Beide wandten sich ihm zu. Ihre Bewegung fiel derart koordiniert aus, dass er auf der Stelle wusste: Sie hatten ihn auf den Arm genommen. Imbri wandte sich ab, um ihn die Angelegenheit auf seine Weise regeln zu lassen. »Und was willst du dagegen tun?«, fragte Dawn. »Uns eins auf den Hintern geben?«
»Sollen wir die Röcke heben?«, fragte Eve. »Dann kannst du uns auf die Pan–«
» Mädchen! «, brüllte Forrest. Dann fügte er ruhiger hinzu: »Wenn unser Auftrag erledigt ist und eure Freunde gerettet sind, dürft ihr mich auf den Arm nehmen, so oft ihr wollt. Meinetwegen könnt ihr mich dann sogar zum Erröten bringen. Ihr seid beide außerordentliche attraktive junge Frauen, und ich bin ein Faun; ich würde nichts lieber tun als mit euch auf meine Art Spielchen zu treiben. Doch im Augenblick schweben wir in Gefahr, und jeder Fehler könnte uns nicht nur das Leben kosten, sondern auch alle Menschen auf Ptero endgültig ihrem Schicksal überantworten. So unqualifiziert und albern ich euch auch vorkomme, ich hoffe, ihr gestattet mir trotzdem, die Aufgabe des Guten Magiers so gut zu erfüllen wie ich kann. Und die besteht darin, euch anzuleiten, damit ihr euer Land erfolgreich vor der Einsäumung bewahrt.«
Die beiden tauschten einen Blick. Dann drehten sie sich gemeinsam Forrest zu. Alle vier Augen leuchteten hell. »Wir schämen uns zutiefst für unser Verhalten«, sagte Dawn. »Wir haben in der Tat vergessen, wozu wir hier sind.« Sie wischte sich eine Träne aus dem rechten Auge.
»Aber wir bitten dich, uns zu glauben, dass wir den
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