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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bach endete. Dahinter ragte ein gewaltiger, flacher Felsen auf, der durch Stufen an einem Ende erklommen werden konnte. So erreichten sie die Oberfläche und fanden inmitten eines hübschen kleinen Gartens ein schmuckes Häuschen vor.
    Ida kam ihnen entgegen. Sie sah aus wie überall, nur das ihr Mond diesmal die Form eines Kegels besaß. »Man sagt mir, dass ihr meine Cousine kennt«, begrüßte Ida sie. »Welche Cousine meint ihr?«
    Eine ganze Anzahl von Wesen hatte sich am Haus versammelt. Offenbar hatte sich die Neuigkeit von der Ankunft der Besucher auf der Insel rasch verbreitet. Forrest begriff, dass hier alle Besucher, von denen man den Eindruck erhielt, nicht aufrichtig zu sein, schon bald nicht mehr aufrecht stehen konnten.
    »Cousine war vielleicht nicht ganz das passende Wort«, erklärte er. »Wir sprechen von deinem Analogon auf der Welt Pyramid, um die sich eure Welt Torus dreht. Sie meinte, du könntest uns helfen zu erfahren, was wir wissen müssen, um Pyramid von der grausamen Ausbeutung durch die farbigen Hexenmeister zu retten.«
    »Nun, ich glaube schon, dass ich das könnte«, sagte Ida. »Ich weiß die Antwort nicht selbst, aber ich glaube, sie ist auf Konus zu finden.«
    Forrest verzagte. »Müssen wir etwa auf noch einen anderen Mond? Wir sind doch schon auf dem Mond eines Mondes eines Mondes.«
    Ida lächelte. »Ich glaube euch gern, dass euch das zu kompliziert wird. Aber ich kann einen Kegelschnitt nehmen und die Information abrufen. Ich muss mich nur konzentrieren.«
    Und sie konzentrierte sich. Als der Mond es bemerkte, richtete er für eine volle Umdrehung seine Spitze genau nach oben. »Jawohl, ich weiß nun, was ihr erfahren müsst«, sagte Ida. »Aber es gibt ein Problem, das euch wahrscheinlich nicht bekannt ist.«
    »Ein Problem gibt es immer«, murmelte Imbri in einem kleinen Traum, den sie nur an Forrest sandte.
    »Und worin besteht dieses Problem?«, fragte er Ida.
    »Wenn jemand hier auf Torus einem anderen einen Dienst oder einen Gefallen erweist, empfindet er einen heftigen Gefühlsansturm. Je größer der Dienst, desto größer das Gefühl. Deshalb sind wir sehr vorsichtig damit, anderen einen Dienst zu erweisen, und suchen uns sehr genau aus, wem wir einen Gefallen tun.«
    »Ein Gefühl wie Freude oder Trauer?«, fragte Forrest.
    »Nein, nicht ganz. Mehr wie Zuneigung oder Liebe.«
    »O je«, murmelte Dawn.
    »Mist«, stimmte Eve zu.
    Forrest war der gleichen Meinung. »Wenn du mir also den Dienst erweist, mir zu sagen, was ich wissen muss, dann wirst du… ich meine…«
    »Genau. Angesichts der Wichtigkeit dieser Information werde ich mich in dich verlieben. Und ohne dich beleidigen zu wollen, muss ich doch sagen, dass ich mich einfach nicht in jemanden verlieben möchte, der mich im nächsten Moment für immer verlassen wird.«
    »Das würde ich ebenfalls vermeiden wollen«, sagte Forrest. »Selbst wenn ich hier bliebe, wüsste ich noch immer nicht, ob es in Ordnung wäre. Ganz gewiss wird eines Tages irgendein Prinz nach dir suchen.«
    »Das wäre schon schön«, meinte Ida.
    »Gibt es eine Möglichkeit, der Wirkung zu begegnen oder sie aufzuheben?«, fragte Imbri alle.
    »Doch, gewiss. Die Leute können gleichwertige Gefallen austauschen, womit sich die Wirkungen gegenseitig aufheben. Das muss aber gleichzeitig passieren. Wenn ein Gefallen getan wird und der Ausgleich später erfolgt, dann erleiden beide Beteiligten die Folgen. Tatsächlich werden hier auf diese Weise Heiraten geschlossen: Man tauscht an aufeinanderfolgenden Tagen Gefallen aus. Wenn du mir also einen Gefallen erweisen kannst, der für mich genauso wertvoll ist wie meine Information für dich, dann ist alles bestens.«
    »Ach, jetzt verstehe ich«, rief Dawn. »Als wir versuchten, dem Schlingerbaum zu entkommen, haben wir uns gegenseitig Gefallen getan.«
    »Deshalb haben sie sich aufgehoben«, stimmte Eve zu. »Aber dann hat mir der Dorfbewohner doch einen Gefallen getan.«
    »Und du hast ihm gezeigt, wie er sich einen schönen Tag machen kann«, entgegnete Imbri. »Das war ein gerechter Tausch.«
    »Ach, das hat er also gemeint!«, rief Dawn aus und klatschte in die Hände. »Als wir ihm dankten und ihm etwas zu sehen gaben.«
    »Er sagte: ›Nicht weiter erwähnenswert – wir haben getauscht‹, ohne dass wir verstanden, was er meinte«, pflichtete Eve ihr bei. »Er meinte, dass wir ihn nicht liebten und er uns nicht. Also brauchten wir ihm auch nichts Interessantes zu zeigen.«
    »Aber

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