Wald-Schrat
eigentlich erkennen, dass ihr niemandem einen Gefallen erweist. Der Grüne Hexenmeister ist es, der an Größe zunimmt – weil er die gestohlenen Talente verschenkt.«
»Das stimmt. Er ist gewaltig groß geworden.«
»Und ihr nicht. Solltet ihr also nicht lieber aufhören, ihm zu helfen?«
Die Pyramiden berieten sich untereinander. Trotz ihrer großen Zaubermacht schienen sie nicht übermäßig intelligent zu sein. »Ja«, entschieden sie schließlich, »wir hören damit auf.«
»Wartet!«, rief Forrest in seinem Teil des kleinen Traums aus. »Wenn der Grüne Hexenmeister jetzt sofort aufgehalten wird, sind die anderen Hexenmeister gewarnt und werden auf der Hut sein. Eine Weile müsstet ihr noch weitermachen.«
»Ja, es wäre besser, wenn ihr noch drei Tage wartet«, stimmte Imbri zu. »Könntet ihr in drei Tagen aufhören?«
»Ja. Das werden wir tun.«
»Danke.« Dann kam Imbri noch ein Gedanke. »Was wird aus euch, wenn der Hexenmeister zornig auf euch ist?«
»Nichts. Wenn er uns belästigt, säumen wir ihn ein.«
»Sehr gut«, sagte Imbri. »Wir danken euch, und auch die Welt Ptero wird euch zu gegebener Zeit sehr dankbar sein.«
Hochzufrieden verließen sie das Verlies. Die vier Ungeheuer begannen sich indes zu regen. Ghina machte sich nicht die Mühe, sie noch einmal in Schlaf zu versetzen; es war besser, sie aufwachen und ihre Runden wieder aufnehmen zu lassen, ohne dass der Grüne Hexenmeister misstrauisch wurde. Sie konnten an den Scheusalen vorbeikriechen, bevor auch nur eins von ihnen endgültig erwachte.
»Nun, das wäre schon einmal gutgegangen«, sagte Forrest. »Aber nun haben wir noch drei Tage Zeit, um die anderen drei Hexenmeister ebenfalls kaltzustellen. Ich hoffe, du kannst Türen öffnen, die zu ihnen führen, Jfraya.«
»Aber ja.«
»Dann lasst uns zum Roten Hexenmeister gehen; ich glaube, er ist am nächsten.«
»Eigentlich sind sie alle drei gleich weit von uns entfernt«, sagte Eve, »denn jeder sitzt im Mittelpunkt seines Dreiecks.«
»Aber wir sind rot, deshalb sollten wir ihn vielleicht als Ersten erledigen«, fand Dawn.
Jfraya öffnete eine Tür zu einem Gang, der schräg durch die Erde in den Mittelpunkt der roten Seite führte. Alle außer Jfraya stellten sich auf die Wand, und weiter ging es. Nach dem elenden Kriechen auf der Oberfläche war das normale Gehen eine Wohltat. Wie der andere Gang war auch dieser weitgehend unbenutzt, aber nicht ganz. Sie durchquerten einen Bereich, in dem der Boden mit Steinen in der Form von Katzenköpfen gepflastert war, und gelangten gleich danach zu einer Gefängniszelle, in der eine hübsche junge Frau saß. »Seht nur«, sagte Ghina. »Die Kobolde haben eine Gefangene zurückgelassen. Wir sollten sie befreien.«
»Mir gefällt die Sache nicht«, widersprach Forrest. »Wir müssen vorher wissen, warum sie hier eingesperrt wurde, warum man sie nicht mitgenommen hat und wieso sie trotz aller Vernachlässigung so gesund aussieht.«
Eve berührte einen Katzenkopf, um zu erfahren, was er gesehen hatte. »Das ist eine Geis-a«, sagte sie und sprach es GAYSH-A aus. »Jeder, der ihr zu nahe kommt, fällt mit ziemlicher Sicherheit unter ihr Geis und muss tun, was immer sie sagt.«
Sie hielten inne und überlegten. »Das ist sehr gefährlich«, sagte Forrest. »Wir wissen schließlich nicht, was sie verlangen könnte. Die Kobolde haben sie vermutlich mit Bedacht isoliert, damit sie kein Unheil anrichten kann.«
»Hübsche Mädchen bedeuten immer Unheil«, sagte Dawn.
»Die mit starker Zauberkraft besonders«, fügte Eve hinzu.
»So ungern ich es sage, ich glaube, wir sollten sie lieber hier lassen«, erklärte Forrest mit Bedauern. »Wir dürfen das Risiko nicht eingehen, von unserem Vorhaben abgelenkt zu werden.«
Die anderen stimmten zögernd zu. »Onkel Grey Murphy könnte ihr vielleicht die Magie entziehen, als Strafe, wenn sie auf Ptero irgendetwas angestellt hätte«, sagte Dawn.
»Aber Onkel Grey ist in den Saumlinien gefangen«, sagte Eve. »Er ging in die Falle, bevor er ihre Magie aufheben konnte.«
»Vielleicht könnte Mutter Electra einen Auslass öffnen, um sie zu befreien, ohne dass jemand in der Nähe sein muss«, schlug Dawn vor.
»Das ist ein geheimer Gang, den nur Mutter Electra erzeugen kann«, erläuterte Eve den anderen.
»Das ist sehr interessant«, sagte Jfraya. »Eure Mutter würde ich gern einmal kennen lernen.«
»Ich weiß nicht, ob das möglich wäre«, sagte Forrest. »Wir von den größeren Welten
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