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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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werden. Nur dickeres Material behält seine Blickdichtigkeit.«
    »Das ist wahrscheinlich auch am besten so«, versicherte er ihr unaufrichtig.
    »Sie tragen wieder Jeans«, sagte Ghina ihm.
    Er wagte einen Blick. Doch, es war wieder sicher. Und wahrscheinlich hatten die schabernacksüchtigen Mädchen überhaupt nichts sehen lassen. Sie wussten genau, dass sie nicht weiterkamen, wenn er mittendrin aus den Sandalen kippte.
    Nun kletterten auch Ghina und er hinunter ins Loch und stellte sich auf die Wand. Am Ende rollte Imbri sich herum und herein, und sie alle standen im Gang, der zum Glück recht breit war, sodass sie sich nicht bücken mussten. Andererseits gab es nicht sonderlich viel Kopffreiheit.
    Dann kam Jfraya wieder aus ihrem Haus. »Ich glaube, meine Grünpflanzen haben jetzt genug Wasser für einige Tage«, sagte sie. Sie kam in den Gang und stellte sich auf den Boden. Ein wenig umständlich wirkte es nun schon, weil sie fast im rechten Winkel zu ihnen stand und ihre Oberkörper sich überkreuzten. Sie machten ihr Platz, so gut es ging, dann führte sie die Gruppe durch den Gang.
    »Und dieser Gang führt zur Burg des Hexenmeisters?«, vergewisserte Forrest sich.
    »Das müsste er eigentlich. Aber ich sollte euch warnen, dass man nie weiß, was man auf dem Weg findet.«
    »Aber du hast den Gang doch erst erschaffen, deshalb sollte doch eigentlich gar nichts drin sein.«
    »Die Tür habe ich gemacht, nicht den Gang. Ich habe eine Tür erschaffen, die auf einen Gang führt, welcher zur Burg des Hexenmeisters geht.«
    »Oh.« Also konnte es sein, dass sie wieder in Schwierigkeiten gerieten. »Ist es wahrscheinlich, dass wir einer Gefahr begegnen?«
    »Immerhin wäre es möglich. Aber dann könnte ich eine andere Tür erschaffen, durch die wir aus dem Gang entkommen können.«
    Eve berührte den Fußboden, der für sie eine Wand bildete. »Wir sind in einem Koboldtunnel!«, rief sie aus.
    »Aber natürlich, du hast Recht«, sagte Ghina. »Das hätte ich gleich sehen sollen. Schließlich stamme ich auch von Kobolden ab.«
    »Aber er ist verlassen«, sagte Dawn.
    »Sehr gut«, entgegnete Jfraya. »Ich hatte nämlich versucht, einen leeren zu finden.«
    Mit größerer Zuversicht gingen sie weiter. Nach einer Weile erweiterte sich der Gang, und eine Reihe von Stollen zweigte ab. Aus einem quollen längliche grünmetallische Blätter mit hässlichen geraden Stacheln. »Eine Stahlquelle!«, rief Eve. »Daraus macht man Schwerter.« Sie berührte eine der Spitzen. »Schade, dass zierliche Mädchen wie wir nicht wissen, wie man ein Schwert benutzt.«
    Dafür verstehen sie sich aber aufs Beste, alles zu benutzen, was die Natur ihnen mitgegeben hat, dachte Forrest finster.
    Die Wände des nächsten Stollens waren mit Juwelen, Gemmen und Edelsteinen besetzt. »Die kommen uns ganz gelegen«, sagte Eve, nachdem sie einige berührt hatte. »Das sind Stratagemmen aus der Stratosphäre. Sie helfen den Leuten, Pläne zu schmieden.«
    Forrest stimmte. »Wir sollten einige herausbrechen und sie benutzen, wenn wir sie brauchen.«
    Sie entnahmen für jeden einen Edelstein, und jeder verstaute seine Gemme im Rucksack oder der Tasche.
    Der nächste Stollen war mit springenden orangegrünen Bällen gefüllt. »Korbbälle«, sagte Eve, nachdem sie einen aufgefangen hatte. »Zur Aufbewahrung.«
    »Aufbewahrung?«
    Sie zog an der Einfassung. Der Ball öffnete sich zu einem Korb. »Du kannst hineinlegen, was du willst, und ihn dann wieder schließen und herumhüpfen lassen. Er behält es, bis du ihn wieder öffnest.«
    »Schade, dass wir nichts aufzubewahren haben«, sagte Ghina. Sie hatte ihren roten Kapuzenumhang wieder von wo auch immer hervorgeholt und ihn sich übergezogen, sodass man wusste, wo sie stand.
    Sie gingen weiter und kamen nach einer Weile wieder an die Oberfläche. »Es gibt keinen Gang, der in die Burg führt«, erklärte Jfraya. »Dafür hat der Hexenmeister gesorgt. Doch sie enden in Sichtweite von der Burg, und ich kann natürlich eine Tür in die Burgmauer machen. Aber das ist sehr gefährlich, denn wie ich hörte, hat der Hexenmeister Ungeheuer und Schlimmeres, die seine Räumlichkeiten bewachen.«
    »Überlass die nur mir«, sagte Ghina. »Ich habe das Talent, Leute in Schlaf zu versetzen. Als ich noch klein war, dachte ich immer, ich wäre furchtbar langweilig, aber dann begriff ich, dass es Magie ist.«
    »Und du kannst dich ihnen auch noch ohne Gefahr nähern, weil du unsichtbar bist«, fügte Jfraya hinzu.

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