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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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können auf die kleineren reisen, indem wir den allergrößten Teil unserer Masse zurücklassen, aber ich glaube, es wäre schon schwieriger, von einer kleinen Welt auf eine größere zu gelangen. Dort würden sie vermutlich immateriell erscheinen, wie Geister.«
    »Vielleicht könnte jemand mit dem Talent des Segnens den Zwang der Geis-a aufheben, schließlich ist es eine Art Fluch«, überlegte Ghina, als sie weitergingen.
    Der Gang erweiterte sich zu einer Kammer, die mit Schlangen angefüllt war. »Jetzt wünschte ich mir wirklich den Mantel des Vergessens«, sagte Forrest. »Die sehen giftig aus.«
    Tatsächlich waren sie schon im nächsten Moment von sehr giftig aussehenden Schlangen umzingelt. Der Gang war so eng, dass die Reptilien auf jeden Fall dicht genug waren, um zubeißen zu können. »Es sind zu viele«, sagte Ghina, »ich kann sie nicht alle in Schlaf versetzen.«
    »Und wenn ich eine andere Tür öffnen würde, dann würden sie uns einfach folgen«, sagte Jfraya.
    Forrest fiel nichts Intelligentes ein, deswegen versuchte er etwas Dummes:
    »Bringt uns zu eurem Anführer«, sagte er zu den Schlangen.
    Die Schlangen gaben eine Gasse frei, die zu einer bestimmten Höhle führte. Forrest und seine Begleiter gingen auf dem kürzesten Weg über die Wand zum Eingang, Jfraya folgte der Gasse. In der Höhle hockte eine riesige Schlange mit einer Krone auf dem Kopf. »Das ist König Kobra«, flüsterte Dawn.
    Forrest hatte eine weitere Idee, die bei weitem nicht so dumm war wie die vorherige. »O König Kobra«, sagte er, »wir erbitten einen Gefallen. Wir müssen ganz rasch zur Burg des Roten Hexenmeisters.«
    Der König nickte. Mehrere monströse Schlangen glitten herbei. Die Reisenden – einschließlich Imbri – kletterten auf diese Schlangen und wurden rasch davongetragen. Sie ritten mit Ausnahme Jfrayas in merkwürdigen Winkeln, aber die Schlangen schienen zu wissen, was mit ihnen los war.
    Forrest blickte noch einmal zurück. Ohne Zweifel wirkte König Kobra nun, als wäre er um eine Größe gewachsen.
    Schon bald hatten sie das Ende des Tunnels erreicht. Sie rutschten von den Schlangen, die ihnen nun noch größer erschienen als zuvor, und kehrten auf die rote Oberfläche zurück. Mit Ausnahme Jfrayas waren sie nun richtig orientiert. Sie musste sich auf Imbris Rücken legen, weil sie nicht mehr auf dem Boden stehen konnte.
    Noch immer war es Nacht. Sie begaben sich unverzüglich zur Roten Burg, und Ghina versetzte die Wachungeheuer in Schlaf, außer einem, einem toten Winkel, der nicht schlafen konnte.
    »Den kenne ich«, sagte Eve. »Das ist ein Schlupfwinkel. Sie beschützen andere. Der hier beschützt die Leute vor Mathestunden.«
    »Aber wir sind keine Mathestunden.«
    »Eben.« Sie sprach den Wächter an. »Bitte, sorg dafür, dass uns keine Mathestunden erwischen.«
    Großzügig nickte der Winkel mit seiner Spitze und ließ sie passieren. Vor der schrecklichen Bedrohung aber würde er sie beschützen.
    Sie betraten die Burg genauso wie die des Grünen Hexenmeisters und erklärten den roten Säumern im Verlies die Lage. Die Säumer willigten ein, in zweieinhalb Tagen ihre Tätigkeit einzustellen.
    Kaum hatten sie die Burg verlassen, öffnete Jfraya eine neue Tür in einen Gang, der zum Mittelpunkt der blauen Fläche führte. Doch im Gegensatz zu den beiden ersten war dieser Gang nicht verlassen. »Schlimm sind die Wesen hier aber nicht«, sagte Eve mit der Hand an der Wand. »Nur den Schweißhund sollten wir meiden.«
    »Ein Hund, der schweißt?«
    »Nicht ganz. Er schwitzt, und jeder kann es riechen, nur er nicht. Wenn er uns einmal gewittert hat, werden wir ihn nicht mehr los.«
    Bald kamen sie an eine Kammer, an deren Eingang ein Jagdhund halb aus dem Felsen ragte.
    »Das ist der Vorstehhund«, stellte Dawn fest. »Wo er ist, da ist der Schweißhund nicht weit. Wir sollten einen Umweg gehen.«
    Sie hatte Recht – es lag etwas in der Luft. Zum Glück fanden sie ohne langes Suchen einen abzweigenden Gang, der die Kammer umging. Hier allerdings begegneten sie einem sehr fettleibigen, hochgewachsenen Mann mit vielfarbiger Haut: Er war nicht blau, rot, grün oder grau, was erklärte, warum er nicht auf der Oberfläche von Pyramid wandelte. Vielmehr schillerte er in allen Farben des Regenbogens.
    »Hallo«, begrüßte er sie mit öliger Stimme. »Ich bin Speck-Trumm.«
    Die sechs stellten sich ebenfalls vor, dann gingen sie weiter. Nicht dass ihnen der Dicke in irgendeiner Weise unangenehm gewesen

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