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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte Eve, die ihr Wissen aus dem Boden bezog.
    »Und sind sie in Kriechreichweite?«
    »Ja, wenn wir nicht vom Weg abweichen«, sagte Dawn.
    »Dann müssen wir aber durch die Depression, und das ist kein Spaß«, sagte Eve.
    »Wir sind nicht zum Spaß hier«, entgegnete Forrest.
    Alle außer Imbri begannen, in die angegebene Richtung zu kriechen. Die Tagmähre, die viel langsamer vorankam als die anderen, hatte beschlossen zurückzubleiben und darauf zu warten, dass man sie abholte.
    Als sie die Depression erreichten, sank der Boden ab. Exotische Warmwetterpflanzen wuchsen in der Niederung. Doch Forrest überkam große Traurigkeit. Konnte irgendetwas solcher Mühen wert sein? War es nicht besser, einfach aufzugeben?
    »Ach, was bin ich niedergeschlagen!«, klagte Jfraya.
    »Das liegt an der tropischen Depression«, erklärte Eve. »Wir müssen eben darüber hinwegkommen.«
    Forrest war froh, dass er nichts gesagt hatte. Er hatte angenommen, dass es sich einfach um eine warme Talsohle handelte. Wieder etwas dazugelernt, dachte er.
    Nachdem sie den Tiefpunkt überschritten hatten, ging es ihnen zusehends besser. Jenseits der Depression ragten Bergspitzen in die Höhe und hoben sich vom trüb beleuchteten Himmel ab. Als sie den Fuß des ersten Berges erreichten, bemerkten sie zu ihrem Erstaunen, dass er aus gestapelten Büchern bestand: aus Atlanten. Was hätte er sonst erwarten sollen?
    »Vorsicht vor dem Bücherwurm«, warnte Eve sie.
    Kurze Zeit später kroch ihnen tatsächlich ein großer Wurm über den Weg, und sie versteckten sich besorgt. Die Segmente des Wurms bestanden ebenfalls aus Büchern.
    Als endlich das Zentaurendorf in Sicht kam, trabten ihnen fackeltragende Zentauren entgegen. »Ihr Leute von der roten Fläche, wisst ihr denn nicht, dass ihr für keinen roten Heller reisen könnt?«, wollte einer wissen. »Hier auf dem blauen Dreieck kommt ihr doch nur ins Rotieren.«
    Forrest beeilte sich zu erklären, wie sie in ihre Lage gekommen waren. »Wir müssen zur grauen Fläche gebracht werden«, sagte er. »Außerdem gehört eine Mähre zu uns, die mehrere braucht, die sie tragen.«
    »Ihr bittet um Gefallen?«
    »Ja.«
    »Und ihr seid euch der Konsequenzen bewusst?«
    »Ja.«
    »Dann helfen wir euch gern. Ich bin Cheph Zentaur.« Er blickte sich um. »Keramie – du nimmst den Faun.«
    Eine erdblaue Stute trabte herbei. Wie die meisten jungen Zentaurenstuten war sie in einer Weise sehr gut ausgestattet, die bei kleineren weiblichen Wesen höchst beeindruckend gewirkt hätte. Als Forrest versuchte, auf ihren Rücken zu steigen, stellte er fest, dass sein Winkel es ihm unmöglich machte. Deshalb packte Keramie ihn, drückte ihn an ihren üppigen bloßen Busen, drehte ihn herum und schob ihn sich auf den Rücken. Einmal dort, fand er mühelos Halt und blieb oben.
    »Zyno und Krakeel – nehmt die Mädchen.«
    Zwei feixende junge Hengste kamen näher. Ihr Feixen verschwand, als sie die Mädchen richtig ansahen. Dann waren sie plötzlich ungeahnt hilfsbereit. Der eine hob Dawn auf und setzte sie auf den Rücken des anderen; dann nahm der andere Eve und hob sie auf den Rücken des ersten. Die Mädchen, die die Lage sehr schnell erfasst hatten, gaben sich ungemein dankbar und schmeichelten den Zentauren. Auf diese Weise zähmten sie zwei junge Hengste, deren Großmäuligkeit andernfalls wohl eher lästig geworden wäre.
    »Karo – du nimmst die grüne Dame.«
    Ein Apfelschimmelhengst trabte herbei und hob sich Jfraya auf den Rücken.
    Cheph sah sich um. »Sind das alle?«
    »Nein«, rief Ghina. Sie zog sich den roten Mantel über, um wenigstens teilweise sichtbar zu sein. »Ich bin ein geflügeltes Koboldmädchen von der roten Seite.«
    »Chenille – nimm sie.«
    Eine kleine Zentaurenstute kam heran, und mit einiger Mühe gelang es ihr, Ghina auf ihrem Rücken zu platzieren.
    »Wo ist diese Mähre nun?«
    »Jenseits der tropischen Depression in Richtung zur Burg des Blauen Hexenmeisters«, sagte Forrest.
    »Die umgehen wir lieber.«
    Die Zentauren brachen auf, und keiner ihrer Passagiere fiel herunter. Schon bald hatten sie Imbri erreicht. »Zichorie, Chiffon, Conga, Kapores«, befahl Cheph, und vier weitere Zentauren trabten an. »Chenille, näh eine Trage.«
    Ghinas Trägerin holte Tuch hervor und fertigte mit magischer Schnelle eine Trage, die groß genug war für ein Pferd. An ihren vier Ecken befanden sich Geschirre für die Zentauren. Die vier legten Imbri auf die Trage, dann zogen sie sich die Geschirre

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