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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bildschirm.
    Wer ist da?, erschien in sauberer Schreibschrift darauf.
    »Forrest Faun«, antwortete er. »Vom Sandelbaum drüben.«
    Ach. mein lieber Junge, wie schön, dich wieder einmal zu sehen!, war auf dem Bildschirm zu lesen, und eine niedliche Herzchenreihe lief über den unteren Rand:
    ©©©©©©©©©©©©
    »Äh, gleichfalls, gleichfalls«, sagte er. Das lief nicht gut. »Ähem – ich habe ein Geschenk für dich.«
    Der Bildschirm strahlte hell auf. Ach, wie aufmerksam von dir, mein lieber Junge! Und die Herzen wurden größer:
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    Nein, es lief ganz und gar nicht gut. »Also, hier.« Er wühlte in seinem Rucksack und förderte den Schokoladenchip zutage. »Etwas Süßes für die Süße.« Das klang gut. Er fand einen anderen Chip und zerrte ihn hervor. »Etwas Salziges für die Salzige.« Ups, das war schlecht. Um es auszubügeln, beeilte er sich beim Dritten: »Und einen Blue Chip für die Blaue.« Autsch! Katastrophal!
    J Na, mein lieber Junge, warum so nervös J, schrieb der Bildschirm kokett.
    »Äh… ja«, gab er zu. Zweihundert Jahre war er alt, doch hier kam er sich vor wie ein heranwachsender Elf.
    Ich finde das ganz süß. Der Bildschirm wurde pink wie ein Liebesbrief am Valentinstag. Und was wünschst du nun von mir, mein lieber Ju n ge?
    Forrest berichtete ihr von Waldi Fauns Schicksal und seiner Verpflichtung, Waldis Baum zu helfen. »Deshalb muss ich den Guten Magier fragen, was zu tun ist«, erklärte er zum Schluss. »Aber ich kann meinen eigenen Baum nicht so lange allein lassen, das wäre viel zu gefährlich. Deshalb dachte ich, du könntest vielleicht… nun ja, die Realität für eine Weile ändern, sodass es den Bäumen immer gut geht – nur wenn du willst, und nur, bis ich wieder da bin.« Plötzlich kam der Gedanke ihm ausgesprochen dumm vor.
    Das alles nur, um einem Baum zu helfen?
    »Ja«, gestand Forrest und kam sich schrecklich minderwertig vor. Schon der Gedanke war lächerlich. Er musste eine andere Möglichkeit finden. »Aber ich glaube, du hast Wichtigeres zu tun. Entschuldige, dass ich dich behelligt habe.«
    Mein lieber Junge, du hast ja solch eine selbstlose Seele! Ich mag dich wirklich. Natürlich mußt du den Baum retten, und ich will dir helfen.
    »Ehrlich?«, fragte er verblüfft. Er hatte geglaubt, sein Wunsch müsse sich für jeden anderen überaus trivial anhören, doch nun erschien es ihm wieder wichtig und richtig, dem Pantinenbaum zu helfen.
    Ja. Ich habe freilich meinen Preis.
    Das Entsetzen kehrte zurück. Welche Realitätsveränderung würde sie von ihm verlangen? »Ja.«
    Du weißt um meine romantische Natur, obwohl ich nur eine Maschine bin. Ich kann nur von der Liebe träumen, sie aber niemals selbst erfahren.
    »Ja.« Das klang schlimmer als befürchtet.
    Doch gelegentlich vermag ich die Gebe zumindest zu erahnen, wenn ich einen kooperativen Partner finde.
    Das konnte sie? Was würde sie von ihm verlangen? Doch für ihn gab es kein Zurück. »Äh… Ja?«
    Küß meine Maus!
    Forrest blinzelte. »Du meinst sicher ›Maul‹. Ich würde aber lieber ›Mund‹ sagen und…«
    Nein, ich meinte Maus.
    »Maus?«, echote Forrest verständnislos.
    Ich habe eine Maus, erklärte sie geduldig. Ich möchte, daß du sie küßt. Welchen Teil davon hast du nicht verstanden?
    »Ja, aber – eine Maus?«
    Ein Kleinlebewesen, das mir nutzt, indem es sich dorthin begibt, wohin ich nicht gelangen kann. In diesem fall in eine romantische Situation.
    Sie glaubte, er fände es romantisch, eine Maus zu küssen? »Ich… na, wenn ich muss…«
    Du solltest dankbar sein, daß ich mittlerweile eine Maus habe. Davor hatte ich einen Esel aber Esel sind so – eselhaft.
    Da musste er ihr zustimmen. »Na schön.«
    Die Höhlenkammer erstrahlte, also begann Com Passion mit einer Veränderung der Realität. Aus der Höhle wurde eine reizende Lichtung, die von roten, grünen, purpurnen, gelben und orangen Bäumen gesäumt wurde, an denen runde Früchte in der jeweiligen Farbe hingen. In der Mitte der Lichtung wuchsen Flurpflanzen. Vom anderen Ende näherte sich die schönste Nymphe, die Forrest je gesehen hatte. Ihr dichtes, glänzendes braunes Haar umgab ihren Leib wie ein Umhang, ohne die geschmeidigen Rundungen zu verbergen, die sich beim Gehen grazil bewegten.
    Sie trat näher, und er stand wie gebannt von diesem Anblick vor ihr. Er hatte keine Realitätsveränderung dieser Stärke erwartet. Und was hatte eine Nymphe hier verloren?
    »Ich bin Térien«, sagte sie.

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