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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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gesagt.«
    »Vielleicht kommt sie doch«, sagte ich und schloss meine Gürtelschnalle. Ich trug Abbys Lieblingsduft auf und zog eine Jacke an, bevor ich nach meinem Rucksack griff.
    »Warte, ich fahre dich.«
    »Nein, ich nehm die Harley.«
    »Warum?«
    »Für den Fall, dass sie einwilligt, mit zurück in die Wohnung zu kommen, damit wir reden können.«
    »Travis, ich denke, es ist an der Zeit, dass du in Erwägung ziehst, dass sie das vielleicht nicht –«
    »Halt verdammt noch mal die Klappe, Shep.« Ich funkelte ihn an. »Sei nur dieses eine Mal nicht vernünftig. Versuch nicht, mich zu retten. Sei einfach nur mein Freund, okay?«
    Shepley nickte einmal. »Wie du willst.«
    America tauchte, noch im Pyjama, aus Shepleys Zimmer auf. »Travis, es ist an der Zeit, sie gehen zu lassen. In der Sekunde, als du ihr klar gemacht hast, dass du für Benny arbeiten wirst, war sie fertig.«
    Als ich darauf nichts antwortete, legte sie nach. »Travis …«
    »Sag nichts. Nimm’s nicht persönlich, Mare, aber ich kann dich im Moment nicht mal ansehen.«
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten knallte ich die Tür hinter mir zu. So ein bisschen Drama war ganz gut, einfach um etwas von der Nervosität loszuwerden, die ich verspürte, weil ich vielleicht Abby treffen würde. Das war jedenfalls besser, als sie in Panik mitten im Unterricht auf Händen und Knien anzuflehen, doch zurückzukommen. Obwohl ich durchaus so weit gegangen wäre, wenn es das gebraucht hätte, um sie umzustimmen.
    Ich ging ganz langsam und nahm sogar die Treppe, kam aber trotzdem eine halbe Stunde zu früh. Ich hoffte, Abby würde auftauchen und wir hätten vorher noch Zeit zum Reden, aber als die Veranstaltung davor endete, war sie immer noch nicht da.
    Ich setzte mich neben ihren leeren Platz und zupfte an meinem Lederarmband, während die anderen Studenten hereintrödelten und ihre Plätze einnahmen. Für sie war es ein ganz normaler Tag. Es machte mich fertig, zuzusehen, wie ihre Welt sich weiterdrehte, während meine aus den Fugen geriet.
    Bis auf ein paar Trödler, die noch hinter Mr.   Chaney hereinhuschten, waren wir vollzählig – mit Ausnahme von Abby. Mr.   Chaney schlug sein Buch auf, begrüßte alle und begann mit seiner Vorlesung. Seine Worte klangen für mich immer undeutlicher, denn ich hörte mein Herz immer lauter in meinem Brustkorb pochen. Ich biss die Zähne zusammen, und Tränen traten mir in die Augen, als ich mir vorstellte, dass Abby jetzt irgendwo anders war. Ich stellte mir vor, sie sei froh, mich los zu sein, und mein Zorn wuchs.
    Ich stand auf und starrte Abbys leeren Tisch an.
    »Äh … Mr.   Maddox? Ist Ihnen nicht gut?«, fragte Mr.   Chaney.
    Ich trat erst ihren Tisch um, dann meinen, und hörte kaum die anderen erschrocken nach Luft schnappen und kreischen.
    »Gott verdammte Scheiße!«, brüllte ich und trat noch mal gegen meinen Tisch.
    »Mr.   Maddox«, sagte Mr.   Chaney mit seltsam ruhiger Stimme. »Ich glaube, es ist das Beste, wenn Sie jetzt mal frische Luft schnappen gehen.«
    Keuchend stand ich über den umgestürzten Tischen.
    »Verlass mein Klassenzimmer, Travis. Sofort«, ordnete Chaney mit entschiedenerer Stimme an.
    Ich riss meinen Rucksack hoch und stieß die Tür so heftig auf, dass ich hinter mir das Holz an die Wand krachen hörte.
    »Travis!«
    Mir fiel an der Stimme hinter mir nur auf, dass sie weiblich war. Ich fuhr herum, weil ich eine halbe Sekunde lang gehofft hatte, es sei Abby.
    Megan kam den Flur entlanggeschlendert und blieb neben mir stehen. »Ich dachte, du hättest Unterricht?« Sie lächelte. »Hast du fürs Wochenende schon jemand Aufregenden?«
    »Was willst du?«
    Sie hob eine Augenbraue, und ihre Augen leuchteten wissend. »Ich kenne dich. Du bist angepisst. Hat’s mit der Nonne nicht geklappt?«
    Ich antwortete nicht.
    »Das hätte ich dir gleich sagen können.« Sie zuckte mit den Schultern, kam noch einen Schritt näher und flüsterte mir dann ins Ohr, wobei ihre vollen Lippen meine Haut streiften: »Wir sind uns gleich, Travis. Wir tun niemandem gut.«
    Ich sah ihr scharf in die Augen, schaute auf ihren Mund und wieder zurück. Sie beugte sich mit ihrem typischen kleinen sexy Lächeln zu mir vor.
    »Verpiss dich, Megan.«
    Da verschwand ihr Lächeln, und ich ließ sie einfach stehen.

22. KAPITEL
    Langsam sterben
    Die nächste Woche schien unendlich lang. America und ich beschlossen, dass es am besten wäre, wenn sie eine Zeitlang im Morgan wohnte. Shepley fügte sich

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