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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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schulde. Ich überriss zunächst gar nicht, dass er mir einen Job anzubieten versuchte.
    »Du bist offensichtlich ein sehr brutaler, sehr talentierter junger Mann. Du gehörst in diesen Käfig. Ich kann dafür sorgen … und ich kann aus dir einen sehr reichen Mann machen.«
    »Ich höre.«
    Benny grinste noch breiter. »Ich werde einen Kampf pro Monat ansetzen.«
    »Ich geh noch aufs College.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Dann arrangieren wir die Termine entsprechend. Ich las dich einfliegen, auch Abby, wenn du willst, erster Klasse, an den Wochenenden, wenn du das möchtest. Wenn du auf diese Weise dein Geld verdienst, dann wirst du deine Collegeausbildung allerdings vielleicht erst einmal hintanstellen wollen.«
    »Eine sechsstellige Summe pro Kampf?« Ich rechnete und versuchte gleichzeitig, mir mein Erstaunen nicht anmerken zu lassen. »Um zu kämpfen und was noch?«
    »Mehr nicht, Junge. Nur kämpfen. Mir Geld einbringen.«
    »Nur kämpfen … und ich kann aussteigen, wann immer ich will.«
    Er grinste. »Na klar, wobei ich damit in nächster Zeit nicht rechne. Du liebst das doch! Ich habe dich gesehen. Du warst ja wie besoffen davon, in diesem Käfig.«
    Ich stand einen Moment lang nur da und überlegte. »Ich werd’s mir überlegen. Lassen Sie mich mit Abby drüber sprechen.«
    »Meinetwegen.«
    Ich warf unsere Koffer aufs Bett und ließ mich daneben fallen. Ich hatte Bennys Angebot Abby gegenüber erwähnt, aber sie war dafür überhaupt nicht aufgeschlossen. Der Heimflug war ein wenig angespannt, also beschloss ich, es auf sich beruhen zu lassen, bis wir wieder zu Hause wären.
    Abby rubbelte gerade Toto trocken, nachdem sie ihn gebadet hatte. Er war bei Brazil gewesen, und sie fand, er habe schrecklich gestunken.
    »Jetzt riechst du so viel besser!«, kicherte sie, als er sich schüttelte und sie und den Fußboden total nassspritzte. Er stellte sich auf die Hinterbeine und bedeckte ihr Gesicht mit kleinen Welpenküssen. »Ich hab dich auch vermisst, kleiner Mann.«
    »Täubchen?«, sagte ich und knetete nervös meine Finger.
    »Ja-ha?« Sie rubbelte Toto weiter mit einem flauschigen gelben Handtuch.
    »Ich will das machen. Ich will in Vegas kämpfen.«
    »Nein.« Sie lächelte noch über Toto.
    »Du hörst mir nicht zu. Ich werde es machen. Und in ein paar Monaten wirst du einsehen, dass es die richtige Entscheidung war.«
    Sie schaute zu mir hoch. »Du wirst für Benny arbeiten.«
    Ich nickte nervös und lächelte. »Ich will doch nur für dich sorgen, Täubchen.«
    In ihren Augen schimmerten Tränen. »Ich will nichts, was du von dem Geld kaufst, Travis. Ich will nichts mit Benny oder Vegas oder irgendwas, das damit zusammenhängt, zu tun haben.«
    »Du hättest doch auch kein Problem damit, dir ein Auto davon zu kaufen, was du an meinen Kämpfen hier verdient hast.«
    »Das ist was anderes, und du weißt das.«
    Ich machte ein finsteres Gesicht. »Es wird gut gehen, Täubchen. Du wirst sehen.«
    Sie betrachtete mich einen Moment lang, während ihre Wangen rot wurden. »Warum hast du mich überhaupt gefragt, Travis? Du wolltest doch in jedem Fall für Benny arbeiten, egal, was ich sagen würde.«
    »Ich will deine Unterstützung bei dieser Sache, aber es ist einfach zu viel Geld, um abzulehnen. Ich wäre verrückt, wenn ich das täte.«
    Sie schwieg lange, ließ die Schultern sinken und nickte schließlich. »Na gut. Du hast deine Entscheidung getroffen.«
    Ich strahlte übers ganze Gesicht. »Du wirst sehen, Täubchen. Es wird toll werden.« Ich sprang vom Bett auf, ging zu Abby hin und küsste ihre Fingerspitzen. »Ich verhungere. Und du?«
    Sie schüttelte nur den Kopf.
    Ich küsste sie noch auf die Stirn, bevor ich in Richtung Küche verschwand. Ich summte den Refrain irgendeines Ohrwurms, während ich mir zwei Scheiben Brot mit Salami und Käse belegte. O Mann, da versäumt sie was , dachte ich mir und strich noch scharfen Senf oben drauf.
    In drei Bissen hatte ich alles gegessen, spülte mit einem Bier nach und überlegte, was ich als Nächstes essen konnte. Ich hatte, bis wir wieder zu Hause waren, gar nicht gemerkt, wie ausgehungert ich gewesen war. Das hatte sicher nicht nur mit dem Kampf, sondern auch mit der nervlichen Anspannung zu tun. Jetzt, wo Abby meine Pläne kannte und alles geregelt war, kehrte auch mein Appetit zurück.
    Ich hörte Abby über den Flur kommen, dann bog sie mit ihrer Reisetasche um die Ecke. Sie sah mich nicht an, während sie durchs Wohnzimmer zur Tür

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