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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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deine Aufzeichnungen holen gehen. Ich helfe dir beim Lernen.«
    »Travis …«
    »Heb deinen Hintern, Täubchen. Du schaffst den Test mit links.«
    Die nächsten drei Sekunden könnten die längsten meines Lebens gewesen sein. Endlich stand auch Abby auf. Sie ging an America vorbei und zog sie scherzhaft an den Haaren. »Man sieht sich im Klassenzimmer, Mare.«
    Sie lächelte. »Ich werde dir einen Platz freihalten. Ich brauche jede Hilfe, die ich kriegen kann.«
    Ich hielt ihr die Tür auf, als wir die Cafeteria verließen, doch sie schien es nicht einmal zu merken. Wieder war ich furchtbar enttäuscht.
    Die Hände in meinen Hosentaschen vergraben, hielt ich auf dem kurzen Weg hinüber zum Mädchenwohnheim Morgan Hall mit ihr Schritt, und dann sah ich ihr zu, wie sie nervös mit dem Zimmerschlüssel hantierte.
    Endlich stieß sie die Tür auf und warf sogleich ihr Biobuch aufs Bett. Sie zog ihre Aufzeichnungen hervor und setzte sich im Schneidersitz daneben, ich ließ mich neben sie fallen. Dabei bemerkte ich, wie hart und unbequem die Matratze war. Kein Wunder, dass die Mädels an diesem College alle so launisch waren. Wahrscheinlich konnten sie auf diesen Betten einfach nie richtig gut schlafen.
    Abby schlug die entsprechende Seite ihrer Aufzeichnungen auf, und ich machte mich an die Arbeit. Wir gingen die Kernpunkte des Kapitels durch. Es war irgendwie cool, wie sie mich ansah, während ich redete. Fast als hinge sie einerseits an meinen Lippen und wundere sich andererseits, dass ich kein Analphabet war. Ein paar Mal konnte ich ihr ansehen, dass sie etwas nicht verstanden hatte, also wiederholte ich es, und dann leuchteten ihre Augen plötzlich. Danach tat ich alles, um dieses Strahlen in ihren Blick zu zaubern.
    Bevor ich es mich versah, war es für sie Zeit, zum Unterricht zu gehen. Ich seufzte und schlug ihr spaßeshalber mit dem Buch auf den Kopf.
    »Jetzt hast du’s. Du beherrschst den Stoff vorwärts und rückwärts.«
    »Warten wir’s ab.«
    »Ich begleite dich zum Klassenzimmer. Unterwegs frage ich dich noch mal ab.« Eigentlich hatte ich mit einer höflichen Ablehnung gerechnet, aber sie lächelte nur zaghaft und nickte.
    Wir traten auf den Flur hinaus, und sie seufzte. »Du wirst mir doch nicht böse sein, wenn ich diese Arbeit verhaue, oder?«
    Machte sie sich etwa Sorgen, dass ich böse auf sie sein könnte? Ich war mir nicht sicher, was ich davon halten sollte, aber es fühlte sich jedenfalls verdammt gut an.
    »Du wirst sie nicht verhauen, Täubchen. Allerdings sollten wir für die nächste ein bisschen früher anfangen«, bemerkte ich und steuerte mit ihr das Gebäude für die Naturwissenschaften an. Auf dem Weg stellte ich eine Frage nach der anderen. Sie beantwortete die meisten spontan, bei manchen zögerte sie, aber alle Antworten waren richtig.
    Als wir die Tür zum Unterrichtsraum erreicht hatten, konnte ich die Dankbarkeit in ihrem Gesicht sehen. Aber natürlich war sie zu stolz, um das zuzugeben.
    »Super.« Etwas anderes fiel mir nicht ein.
    Parker Hayes ging vorbei und nickte mir zu. »Hey, Trav.«
    Ich hasste diesen Kerl. »Parker«, sagte ich nur und nickte ebenfalls.
    Parker war einer der Typen, die sich gern an meine Fersen hefteten und schließlich ihren Ruf als Weiße Ritter nutzten, um einen Stich zu machen. Er nannte mich gern einen Aufreißer, dabei spielte Parker in Wirklichkeit nur ein etwas raffinierteres Spiel. Er war seinen Eroberungen gegenüber nicht ehrlich. Erst gab er vor, ihm liege etwas an ihnen, dann ließ er sie ohne großes Bedauern fallen.
    Eines Abends in unserem ersten Jahr am College nahm ich Janet Littleton vom Red Door mit in meine Wohnung. Parker versuchte sein Glück bei ihrer Freundin. Wir brachen vom Club aus in unterschiedliche Richtungen auf. Nachdem ich sie flachgelegt hatte und danach nicht vorgab, eine Beziehung mit ihr anfangen zu wollen, rief sie stinksauer ihre Freundin an, damit die sie abholen sollte. Die Freundin war noch mit Parker unterwegs, sodass er sie schließlich heimfuhr.
    Danach hatte Parker eine neue Geschichte, die er seinen Eroberungen erzählen konnte. Und egal welches Mädchen ich vögelte, üblicherweise war er sofort als Nächster an der Reihe, weil er mal wieder zum Besten gegeben hatte, wie Janet von ihm gerettet worden war.
    Ich duldete ihn, mehr aber auch nicht.
    Jetzt nahm Parker Täubchen ins Visier und sofort begannen seine Augen zu leuchten. »Hi, Abby.«
    Ich begriff nicht, warum Parker anscheinend so viel daran lag

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