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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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wieder.«
    »Ich bin froh, dass sie nicht hier waren.«
    Ich spürte, wie Abby die Zähne zusammenbiss, und verfluchte mich innerlich dafür, dass ich ihr noch mehr schreckliche Gedanken eingegeben hatte.
    »Ich auch«, sagte sie schaudernd.
    »Es tut mir leid. Du hast heute Abend so viel durchgemacht.«
    »Du auch, Trav.«
    Ich musste wieder daran denken, wie es gewesen war, in der Dunkelheit nach Abby zu suchen und nicht zu wissen, ob ich sie finden würde; dann hatte ich die Tür eingetreten und endlich ihr Gesicht gesehen.
    »Ich kriege es nicht oft mit der Angst zu tun«, gab ich zu. »Ich hatte Angst an dem ersten Morgen, als ich aufwachte und du weg warst. Ich hatte Angst, als du mich nach Vegas verlassen hast. Ich hatte Angst, als ich dachte, ich müsste Dad sagen, dass Trent in dem Gebäude gestorben wäre. Aber als ich dich in diesem Keller hinter den Flammen sah … Da hatte ich entsetzliche Angst. Und noch nie in meinem Leben war ich mir einer Sache so sicher. Ich ging nicht zum Ausgang, sondern kämpfte mich zu dem Raum vor, in dem ich dich vermutete, und da warst du. Nichts anderes zählte. Ich wusste nicht, ob wir es schaffen würden, ich wollte einfach nur bei dir sein, was auch immer das bedeutete. Das Einzige, wovor ich mich wirklich fürchte, ist ein Leben ohne dich, Täubchen.«
    Abby küsste mich zärtlich. Als wir unsere Lippen voneinander lösten, lächelte sie. »Du hast nichts zu befürchten. Das mit uns währt ewig.«
    Ich seufzte. »Ich würde alles noch mal genauso machen, ich würde keine Sekunde missen wollen, um jetzt so hier mit dir zusammen zu sein.«
    Sie holte tief Luft, und ich küsste sie sanft auf die Stirn.
    »Das ist es«, flüsterte ich.
    »Was?«
    »Der Moment. Wenn ich dir beim Schlafen zusehe … dieser friedliche Ausdruck in deinem Gesicht. Das hatte ich seit dem Tod meiner Mutter nicht mehr gespürt, aber jetzt kann ich es wieder fühlen.« Jetzt holte ich tief Luft und zog sie noch enger an mich. »Ich wusste in der Sekunde, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, dass du etwas an dir hattest, das ich brauchte. Aber es war gar nichts an dir. Es warst du selbst.«
    Abby lächelte müde und schmiegte ihr Gesicht wieder an meine Brust. »Das sind wir, Trav. Nichts ergibt einen Sinn, wenn wir nicht zusammen sind. Hast du das schon bemerkt?«
    »Bemerkt? Das erzähle ich dir doch schon seit einem Jahr!«, scherzte ich. »Weibergeschichten, Kämpfe, Trennung, Parker, Vegas … sogar Feuer … unserer Beziehung kann nichts etwas anhaben.«
    Sie hob den Kopf und sah mir fest in die Augen. Ich konnte sehen, wie sie einen Plan fasste. Zum ersten Mal machte ich mir keine Sorgen darüber, wohin ihr nächster Schritt führen würde, denn ich wusste aus tiefster Überzeugung, welche Richtung auch immer sie einschlug, wir würden diesen Weg gemeinsam gehen.
    »Vegas?«, fragte sie.
    Zwischen meinen Brauen bildete sich eine tiefe Falte. »Ja?«
    »Hast du schon mal dran gedacht, noch mal hinzufliegen?«
    Ich sah sie ungläubig an. »Ich glaube, für mich wäre das keine gute Idee.«
    »Und wenn wir nur für eine Nacht hinflögen?«
    Verwirrt sah ich mich im dunklen Zimmer um. »Für eine Nacht?«
    »Heirate mich«, stieß sie hervor. Ich hatte die Worte gehört, aber es dauerte eine Sekunde, bis ich sie begriff.
    Ich verzog den Mund zu einem breiten Grinsen. Sie sagte das sicher nur aus Spaß, aber wenn es ihr half, sich abzulenken, dann war ich gerne bereit, mitzuspielen.
    »Wann?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wir können morgen einen Flug buchen. Es sind ja Ferien. Ich habe nichts vor, und du?«
    »Ich steige auf deinen Bluff ein«, antwortete ich und griff wieder nach meinem Telefon. Abby hob das Kinn und machte ein entschlossenes Gesicht. »American Airlines«, sagte ich und war gespannt auf ihre Reaktion, doch sie blinzelte nicht mal.
    »American Airlines, was kann ich für Sie tun?«
    »Ich brauche zwei Tickets nach Vegas, bitte. Für morgen.«
    Die Dame recherchierte einen Hinflug und fragte dann, wie lange wir bleiben wollten.
    »Hmmm …« Ich wartete darauf, dass Abby einen Rückzieher machte, doch das tat sie nicht. »Zwei Tage. Hin- und Rückflug. Was immer sie dahaben.«
    Übers ganze Gesicht strahlend lehnte sie ihr Kinn wieder an meine Brust und wartete darauf, dass ich zu Ende telefonierte.
    Die Dame fragte, wie ich bezahlen wollte, also bat ich Abby, mir meine Brieftasche rüberzureichen. Spätestens an diesem Punkt rechnete ich damit, dass sie loslachen und

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