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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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Wohnzimmer standen, und griff nach seinem Schlüssel.
    »Kommst du nicht mit, oder was?«, fragte er.
    Ich taumelte den Flur entlang und in mein Zimmer, so schleppend wie jedermann mit gerade mal vier Stunden Schlaf. Und noch dazu nicht besonders erholsamem. Ich schlüpfte in ein Unterhemd, ein Kapuzensweatshirt und irgendwelche Jeans. Dabei bemühte ich mich, leise zu sein, den Knauf meiner Zimmertür lautlos zu drehen, aber bevor ich ging, hielt ich inne. Abby lag mit dem Rücken zu mir, atmete gleichmäßig und hatte die nackten Beine in verschiedene Richtungen gestreckt. Mich überkam das fast unbezähmbare Verlangen, zu ihr ins Bett zu kriechen.
    »Jetzt komm schon!«, rief Shepley. Ich schloss die Tür und folgte ihm zum Charger. Auf dem Weg zu Dad gähnten wir abwechselnd und waren zu müde, um uns zu unterhalten.
    Der Kies in der Einfahrt knirschte unter unseren Reifen, und ich winkte Trenton und Dad zu, noch bevor ich ausstieg.
    Dads Wagen parkte vor dem Haus. Ich schob die Hände in die Bauchtasche meines Sweaters, weil die Luft ganz schön kühl war. Als ich über den Rasen ging, knirschte gefallenes Laub unter meinen Stiefeln.
    »Ach, das ist ja schön. Hallo, Shepley«, lächelte Dad.
    »Hey, Onkel Jim. Wie ich höre, hast du ein Problem mit deiner Zündung.«
    Dad stützte eine Hand in seine nicht vorhandene Taille. »Das glauben wir … das glauben wir.« Nickend schaute er auf den Motor unter der aufgeklappten Haube.
    »Und warum glaubt ihr das?«, fragte Shepley und krempelte sich schon die Ärmel auf.
    Trenton zeigte auf die Plastikverkleidung. »Äh … die ist geschmolzen. Das war der erste Hinweis.«
    »Gut möglich«, sagte Shepley. »Trav und ich fahren mal eben los und besorgen eine neue. Ich werde sie dir einbauen, und schon bist du wieder mobil.«
    »Theoretisch.« Ich hielt Shepley einen Schraubenzieher hin.
    Er löste damit die Schrauben des Zündungsmoduls und nahm es heraus. Wir schauten alle auf das geschmolzene Plastik.
    Shepley zeigte auf die leere Stelle im Motorraum. »Wir werden auch diese Kabel da austauschen müssen. Seht ihr die Schmorspuren?«, fragte er und berührte das Metall. »Die Isolierung ist auch geschmolzen.«
    »Danke, Shep. Ich werde mal duschen gehen. Muss mich für die Arbeit fertig machen«, meinte Trenton.
    Shepley benutzte den Schraubenzieher, um Trenton lässig zu salutieren, dann warf er ihn in die Werkzeugkiste.
    »Ihr Jungs seht aus, als hättet ihr eine lange Nacht gehabt«, stellte Dad fest.
    Ich verzog den Mund. »Hatten wir.«
    »Wie geht’s der Dame deines Herzens? America?«
    Shepley nickte. Ein strahlendes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Ihr geht’s gut, Jim. Sie schläft noch.«
    Dad lachte auf und nickte. »Und der Dame deines Herzens?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Sie hat heute Abend ein Date mit Parker Hayes. Sie ist also nicht gerade mein, Dad.«
    Dad zwinkerte mir zu. »Noch nicht.«
    Shepleys Gesicht verdüsterte sich, was er allerdings zu verbergen versuchte.
    »Was ist, Shep? Hast du was gegen Travis’ Taube?«
    Dads lässige Verwendung von Abbys Spitznamen irritierte Shepley total. Er verzog den Mund und zwang sich zu einem Lächeln. »Nein, ich mag Abby sehr. Sie ist für America fast wie eine Schwester. Das macht mich ein bisschen nervös.«
    Dad nickte verständnisvoll. »Nachvollziehbar. Obwohl ich denke, dass es diesmal was anderes ist, meinst du nicht?«
    Shepley zuckte mit den Schultern. »Genau das ist ja der Haken. Ich will nicht unbedingt, dass Americas beste Freundin schuld an Travs erstem Liebeskummer ist. Nichts gegen dich, Trav.«
    Ich schaute finster drein. »Du traust mir wohl überhaupt nicht, was?«
    »Daran liegt es nicht. Obwohl, eigentlich doch.«
    Dad legte eine Hand auf Shepleys Schulter. »Du fürchtest, weil das Travis’ erster Versuch mit einer Beziehung ist, dass er es verbockt und damit auch dir alles vermasselt.«
    Shepley griff nach einem Lumpen und wischte sich die Hände daran ab. »Tut mir leid, es zugeben zu müssen, aber das stimmt. Obwohl ich dir natürlich die Daumen halte, Mann, das tu ich wirklich.«
    Trenton ließ die Fliegengittertür hinter sich zuknallen und kam aus dem Haus gelaufen. Er boxte mich in den Arm, bevor ich auch nur mitbekam, dass er die Faust gehoben hatte.
    »Bis nachher, ihr Loser!« Er blieb stehen und drehte sich noch mal um. »Damit hab ich aber nicht dich gemeint, Dad.«
    Dad lächelte schwach und schüttelte den Kopf. »Das hatte ich auch nicht

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