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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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der Wohnungstür, den Türknauf in der Hand. Als Nächstes hörte ich zwei Paar Füße heraufkommen. Eines davon mit hohen Absätzen. Eine Welle der Erleichterung überkam mich. Abby war zu Hause.
    Durch die Tür hörte ich nur Gemurmel. Als es leise wurde und der Türknauf sich zu drehen begann, drehte ich ihn ganz herum und riss die Tür auf.
    Abby fiel über die Schwelle, und ich fing sie am Arm auf. »Gemach, Euer Gnaden.«
    Sie drehte sich sofort zu Parker um. Er wirkte angespannt, als wisse er nicht, was er davon halten solle, fing sich aber rasch wieder und tat so, als sei er an mir vorbei in die Wohnung schauen.
    »Irgendwelche gedemütigten, gestrandeten Mädchen da, die eine Mitfahrgelegenheit brauchen?«
    Ich funkelte ihn böse an. Er lehnte sich verdammt weit aus dem Fenster. »Leg dich nicht mit mir an.«
    Parker grinste und zwinkerte Abby zu. »Ich ziehe ihn immer damit auf. Wobei ich nicht mehr ganz so oft Gelegenheit dazu habe, seit er draufgekommen ist, dass es bequemer ist, wenn er sie dazu bringen kann, mit dem eigenen Auto zu fahren.«
    »Schätze, das macht die Sache einfacher«, meinte Abby und drehte sich mit einem süffisanten Lächeln zu mir um.
    »Das ist nicht komisch, Täubchen.«
    »Täubchen?«, fragte Parker.
    Abby trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Das ist … das kommt von Taube. Nur ein Spitzname. Ich weiß gar nicht mehr, wie er eigentlich drauf gekommen ist.«
    »Das musst du mir unbedingt verraten, wenn es dir wieder einfällt. Klingt nach einer guten Geschichte.« Parker lächelte. »Nacht, Abby.«
    »Meinst du nicht eher guten Morgen?«, fragte sie.
    »Das auch«, rief er noch mit einem Lächeln, das ich zum Brechen fand.
    Abby wirkte so verzückt, dass ich die Tür ohne Vorwarnung zuknallte, um sie in die Realität zurückzuholen. Sie zuckte erschrocken zurück.
    »Was?«, giftete sie mich an.
    Ich stapfte über den Flur zu meinem Zimmer, Abby hinter mir her. Sie blieb im Türrahmen stehen, auf einem Bein hüpfend, weil sie versuchte, sich den Schuh auszuziehen. »Er ist nett, Trav.«
    Ich sah ihr zu, wie sie sich bemühte, das Gleichgewicht zu halten, und beschloss, ihr zu helfen, bevor sie hinfiel. »Du wirst dir nur wehtun«, sagte ich, legte einen Arm um ihre Taille und zog ihr mit der anderen Hand den Schuh von ihrem Fuß. Dann zerrte ich mir mein Hemd vom Leib und feuerte es in eine Ecke.
    Zu meiner Überraschung griff Abby auf ihren Rücken, zog den Reißverschluss auf und ließ ihr Kleid fallen. Rasch schlüpfte sie in ein T-Shirt. Anschließend vollführte sie diesen BH-Trick, mit dem sie das Ding öffnete und aus dem T-Shirt zog. Das scheinen irgendwie alle Frau zu beherrschen.
    »Ich bin mir sicher, dass ich nichts habe, was du nicht schon mal gesehen hast.« Sie verdrehte dabei die Augen, setzte sich auf die Matratze und schob die Beine unter die Decke. Ich beobachtete, wie sie sich ins Kissen kuschelte. Dann zog ich meine Jeans aus und schleuderte sie auch in die Ecke.
    Sie hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt und wartete darauf, dass ich ins Bett kam. Es irritierte mich, dass sie sich gerade von Parker hatte heimbringen lassen und sich trotzdem vor mir ausgezogen hatte, als sei nichts dabei. Das entsprach eben genau dieser verdammten platonischen Beziehung, in der wir uns befanden. Und daran war allein ich schuld.
    In mir hatte sich so viel aufgestaut. Ich wusste nicht, wie ich damit fertig werden sollte. Als wir die Wette abgeschlossen hatten, wäre mir nicht im Traum eingefallen, dass sie Parker daten könnte. Wenn ich jetzt einen Wutanfall hinlegte, würde sie das nur direkt in seine Arme treiben. Tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich zu allem bereit wäre, nur um sie in meiner Nähe zu halten. Und falls es mir mehr Zeit mit Abby bescherte, wenn ich meine Eifersucht bezähmte, würde ich eben genau das tun müssen.
    Ich kroch neben ihr ins Bett, hob meine Hand und legte sie auf ihre Hüfte.
    »Ich habe heute Abend einen Kampf verpasst. Adam hat angerufen. Ich bin nicht hingegangen.«
    »Warum?«, fragte sie und drehte sich zu mir um.
    »Ich wollte sicher sein, dass du nach Hause kommst.«
    Sie rümpfte die Nase. »Du bist nicht mein Babysitter.«
    Ich strich mit einem Finger ihren Arm entlang. Ihre Haut war so warm. »Ich weiß. Ich schätze, ich fühle mich einfach immer noch schlecht wegen gestern Nacht.«
    »Ich hab dir doch gesagt, es war mir egal.«
    »Hast du deshalb im Sessel geschlafen? Weil es dir egal war?«
    »Ich konnte nicht

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