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Walkueren

Walkueren

Titel: Walkueren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Þráinn Bertelsson
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nicht.«
    »Was ist zwischen euch passiert?«
    »Das Übliche, was zwischen Ehepartnern passiert«, sagte Sveinbjörn. »Das muss ich ja wohl nicht näher beschreiben. Ich dachte, was in den eigenen vier Wänden geschieht, sei Privatsache.«
    »Zier dich nicht so«, sagte Randver. »Du weißt, dass deine Frau verschwunden ist, und die Hintergründe sind keine Privatsache.«
    »Das verstehe ich ja«, entgegnete Sveinbjörn. »Und ich helfe euch, so gut ich kann. Aber wir haben nur das gemacht, was ein normales Ehepaar macht, wenn es vom Feiern nach Hause kommt. Wir haben uns unterhalten und sind dann ins Bett gegangen – und wenn du es unbedingt wissen möchtest, haben wir es gemacht, bevor wir eingeschlafen sind; das, was man landläufig Geschlechtsverkehr nennt.«
    »Mit ihrem Einverständnis?«
    »Um Himmels willen!«, stieß Sveinbjörn aus. »Was will man mir denn noch alles unterstellen? Dass ich meine Frau vergewaltigt habe? Jesses, wie soll man denn seine eigene Frau vergewaltigen?«
    »So ähnlich wie andere Frauen auch«, warf Dagný ein.
    »Ich hab keine Frauen vergewaltigt«, rief Sveinbjörn. »Du hast dir vorgenommen, mir was anzuhängen, nur, weil ich ein Mann bin.« Dann wandte er sich wieder an seinen Anwalt: »Bin ich verpflichtet, mich von irgendwelchen Lesben verhören zu lassen?«
    Guðbjartur räusperte sich.
    »Wir sind bisher gut vorangekommen, und mein Mandant war sehr kooperativ. Ich denke, es ist am besten, wenn er bei seinen weiteren Ausführungen so wenig wie möglich unterbrochen wird.«
    »Wenn dem nur so wäre«, seufzte Randver. »Wir versuchen nur, seinem Bericht zu folgen. Ihr kamt also nach Hause und habt euch unterhalten. Worüber habt ihr euch unterhalten?«
    »Das weiß ich nicht mehr so genau«, antwortete Sveinbjörn. »Über dies und das.«
    »Versuch bitte, dich genauer zu erinnern«, sagte Randver. »Es war das letzte Gespräch, das du mit deiner Frau geführt hast. Du musst dich doch daran erinnern können, worüber ihr gesprochen habt. Die Nachbarn meinen jedenfalls, es sei ziemlich laut gewesen.«
    »In diesem Haus darf man nicht mal atmen, ohne dass sich die Nachbarn beschweren«, entgegnete Sveinbjörn. »Kann sein, dass wir den Fernseher eine Weile laufen hatten. Den kann man nie leise genug drehen.«
    »Was lief im Fernsehen?«
    »Weiß ich nicht mehr. Jedenfalls nichts, was mich interessiert hätte. Vielleicht hab ich auch eine DVD angemacht. Ich weiß es einfach nicht mehr, aber es erklärt den Lärm.«
    »Welchen Lärm?«
    »Na, den die Nachbarn angeblich gehört haben.«
    »Sie haben Geschrei und Scheppern gehört. Es wäre also schön, wenn du uns sagen könntest, um welchen Film es sich handelte.«
    »Ich hab doch gesagt, ich weiß es nicht mehr. Aber Geschrei und Scheppern kann ich erklären. Die machen aus einer Mücke einen Elefanten. Ich war wie gesagt im Wohnzimmer und hab die Anlage eingeschaltet, während Ása in der Küche war und uns noch einen letzten Drink eingeschenkt hat. Um uns verständigen zu können, mussten wir also rufen. Das war das Geschrei.«
    »Und das Knallen und Krachen?«
    »Davon weiß ich nichts«, antwortete Sveinbjörn. »Das müssen die sich eingebildet haben. Oder doch, vielleicht als der Stuhl umgefallen ist.«
    »Welcher Stuhl?«
    »Ach, da stand ein Stuhl im Wohnzimmer; der ist umgefallen, als Ása aus der Küche kam. Sie ist gestolpert und dagegengestoßen, und er ist umgekippt, und möglicherweise hat sie einen Schrei ausgestoßen, und dann hat man vielleicht gehört, wie ich den Stuhl wieder hingestellt habe.«
    »Warum ist sie gegen den Stuhl gestoßen?«
    »Sie war nicht mehr ganz sicher auf den Beinen. Sie vertrug nicht viel. Und diese hochhackigen Schuhe sind lebensgefährlich.«
    »Hat Ásgerður nur das eine Mal geschrien, als sie gegen den Stuhl gestoßen ist?«
    »Ja, ich glaube schon. Es kann natürlich sein, dass man sie hören konnte, nachdem wir ins Bett gegangen waren.«
    »Vor Schmerz?«
    »Schmerz?« Sveinbjörn machte ein verwundertes und beleidigtes Gesicht. »Ich weiß ja nicht, wie das bei euch Lesben ist, aber wenn echte Männer Frauen befriedigen, dann geben die Frauen alle möglichen Geräusche von sich. Ihr verpasst da so einiges.«
    »Abgesehen von der Ursache des Lärms«, sagte Randver. »Was passierte dann?«
    »Tja, wir sind einfach eingeschlafen.«
    »Ihr habt die Sache nicht weiter besprochen?«
    »Welche Sache?«
    »Eure Sache. Die Trennung und die Zukunft.«
    »Nein, das hatten wir wie gesagt

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