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Walkueren

Walkueren

Titel: Walkueren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Þráinn Bertelsson
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Berührung gespürt. Es war nicht wie eine normale Berührung. Mehr wie ein Windzug. Ein kühler Wind. Und als er mich berührt hat, konnte ich nichts mehr sehen, mir wurde schwarz vor Augen. Ich hatte das Gefühl, aus dem Bett zu schweben. Eine Weile hörte ich dieses Knacken um mich herum, wie im Radio, und dann weiß ich nichts mehr. Sie müssen mich hypnotisiert haben. Jedenfalls war ich bewusstlos.«
    »Ja, hm«, machte Randver. »Und was ist das Nächste, an das du dich erinnern kannst?«
    »Ich kam mir vor wie im Inneren einer Apfelsine. Ich meine, ich war in einem Zimmer mit einer kugelförmigen Decke in der Farbe einer Apfelsinenschale. Es war hell, obwohl es keine Lichter oder Lampen gab. Ich liege auf einer Bahre, und alle Außerirdischen stehen im Kreis um mich herum. Und dann kann ich die Augen bewegen und sehe, dass Ása auf einer anderen Bahre direkt neben mir liegt, und sie traktieren sie mit irgendwelchen Geräten.«
    »Was für Geräte?«
    »Das konnte ich nicht richtig erkennen. Messer und Zangen und Hämmer und so, nur ganz anders als die, die wir benutzen. Ich konnte sehen, dass sie blutete, aber ich hatte genug mit mir selbst zu tun, denn auf einmal begann einer von ihnen mit bloßen Händen im mir herumzuwühlen.«
    »Wie hat er das gemacht?«
    »Das kann ich nicht beschreiben, es war, als könnten diese Wesen durch alles hindurchgreifen. Sie sind einfach so durch Wände und Möbel gegangen, und dann haben sie angefangen, meine Eingeweide anzufassen. Einer hat die Lunge aus meiner Brust genommen und ein anderer das Herz hochgehalten. Ich konnte sehen, wie es in seinen Händen schlug. Da dachte ich, meine letzte Stunde sei gekommen. Und neben mir sehe ich, wie Ása blutet, und das war das Letzte, was ich gesehen hab, denn dann hat einer von ihnen kapiert, dass ich wach war, und seine Hand auf meine Stirn gelegt, und dann wurde alles schwarz.«
    »Wo befandest du dich, als du wieder bei Bewusstsein warst?«
    »Ich bin in meinem Bett aufgewacht und konnte mich an nichts erinnern, also gehe ich aufs Klo, pinkele, trinke einen Schluck Wasser, und als ich ins Wohnzimmer komme, sehe ich, dass Blut auf dem Fußboden ist, sogar Blutspritzer an den Wänden, und ich erschrecke mich und renne wieder ins Schlafzimmer, und Ása ist nicht im Bett, und ich hab keine Ahnung, was passiert ist.«
    Sveinbjörn verstummte und musterte seine Zuhörer.
    »Ich wusste es. Ich sehe euch an, dass ihr mir nicht glaubt. Es hat überhaupt keinen Sinn, mit euch zu sprechen.«
    »Die Geschichte ist noch nicht zu Ende, oder?«, sagte Randver. »Wir sollten sie bis zum Ende durchgehen, bevor wir entscheiden, was wir glauben und was nicht. Wie spät war es, als du aufgewacht bist, und wie ging es dir da?«
    »Es ging mir natürlich nicht gut. Ich war ein bisschen verkatert und dachte, ich hätte einen Blackout gehabt. Ich hab versucht, mich zu erinnern, was zwischen mir und Ása passiert war. Dann kam die Erinnerung nach und nach zurück. Ich wusste wieder, dass wir uns am Abend versöhnt und beschlossen hatten, es noch einmal zu versuchen, vor allem wegen der Kinder, und dann kam alles wieder, und ich muss zugeben, dass ich eine Scheißangst hatte, als ich mich an die Außerirdischen erinnerte, wie sie durch die Wand kamen und um uns herumstanden.«
    »Wie spät war es, als du aufgewacht bist?«
    »Ich hab nicht auf die Uhr geguckt. Ich stand unter schwerem Schock und musste über andere Dinge nachdenken.«
    »Über was denn?«
    »Darüber, was passiert war. Wo Ása war. Warum das ganze Wohnzimmer voller Blut war. Ob mir jemand glauben würde, dass sie von Außerirdischen entführt worden war.«
    »Haben die Außerirdischen auch das blutverschmierte Brecheisen in deinem Auto zurückgelassen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich bin selbst damit zum Auto gegangen und hab vergessen, es abzuwaschen.«
    »Warum hattest du das Brecheisen überhaupt mit zu Ásgerður genommen?«
    »Ich hab es immer dabei, um mich verteidigen zu können. In der Stadt gibt’s alle möglichen seltsamen Typen, und die Polizei beschützt einen ja nicht.«
    »Trägst du wegen deiner Drogenschulden eine Waffe bei dir?«
    »Nein, keinesfalls. Ich bin so gut wie clean. Man kann auch andere Schulden als Drogenschulden haben. Und man kann einem auch Schulden unterstellen.«
    »Was hast du gemacht, bevor du an dem fraglichen Morgen die Wohnung verlassen hast?«
    »Ich wusste weder ein noch aus. Ich hatte Angst, was mit Asa passiert sein könnte, und Panik davor,

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