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Wallander 03 - Die weisse Löwin

Wallander 03 - Die weisse Löwin

Titel: Wallander 03 - Die weisse Löwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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zurück und rief Martinsson und Svedberg an. Sie hatten gerade Skurup erreicht.
    »Wir sind bei der Abzweigung«, sagte Wallander. »Vorsicht, wenn ihr abbiegt. Zerstört die Reifenspuren nicht.«
    »Verstanden«, antwortete Svedberg. »Wir machen uns auf den Weg.«
    Wallander bog vorsichtig in den Weg ein und vermied es, die Spuren zu kreuzen. »Zwei Wagen«, dachte er. »Oder ein und derselbe, der hin- und zurückgefahren ist.«
    Sie schaukelten langsam den zerfahrenen, von Pfützen durchsetzten Weg entlang. Das zum Verkauf stehende Haus sollte einen Kilometer entfernt sein. Zu seiner Verwunderung hatte Wallander auf der Karte gesehen, daß der Hof den Namen »Einsamkeit« trug.
    Nach drei Kilometern endete der Weg. Robert Åkerblom schaute verständnislos auf die Karte und dann auf Wallander.
    »Falscher Weg«, sagte Wallander. »Wir können das Haus nicht übersehen haben. Es soll unmittelbar an der Fahrspur liegen. Wir müssen wieder zurück.«
    Als sie die größere Straße erreicht hatten, fuhren sie langsam weiter. Nach etwa fünfhundert Metern entdeckten sie die nächste Abfahrt. Wallander suchte wieder nach Spuren. Im Gegensatz zu dem vorigen Weg gab es hier verschiedene Reifenspuren, die einander kreuzten. Die provisorische Straße schien auch in einem besseren Zustand und häufiger befahren zu sein.
    Aber auch hier konnten sie das Haus nicht finden. Zwar sahen sie hinter den Bäumen einen Hof, doch da er mit der Beschreibung überhaupt nicht übereinstimmte, fuhren sie vorbei. Nach vier Kilometern hielt Wallander an.
    »Haben Sie die Telefonnummer dieser Witwe Wallin bei sich?« fragte er. »Ich habe den Verdacht, daß sie über keinen ausgeprägten Ortssinn verfügt.«
    Robert Åkerblom nickte und zog ein kleines Telefonbuch aus |59| der Innentasche. Wallander sah, daß ein Lesezeichen in Form eines Engels zwischen den Seiten lag.
    »Rufen Sie an«, sagte Wallander. »Erklären Sie, daß Sie sich verfahren haben. Sie soll die Wegbeschreibung noch einmal wiederholen.«
    Es dauerte lange, bis Frau Wallin sich meldete.
    Es zeigte sich, daß sie tatsächlich nicht sicher war, was die Kilometerzahl bis zum Abzweig betraf.
    »Sie soll einen anderen Orientierungspunkt nennen«, sagte Wallander. »Es muß doch etwas geben, wonach wir uns richten können. Sonst müssen wir ein Auto schicken und sie holen.«
    Wallander ließ Robert Åkerblom mit Frau Wallin sprechen, ohne den Lautsprecher zum Mithören einzuschalten.
    »Eine Eiche, in die der Blitz eingeschlagen hat«, sagte Robert Åkerblom, als das Gespräch beendet war. »Kurz vor dem Baum sollen wir abbiegen.«
    Sie fuhren weiter. Nach zwei Kilometern entdeckten sie die Eiche, deren Stamm vom Blitz gespalten war. Hier gab es auch eine Abfahrt, die nach rechts führte. Wallander rief die Kollegen an und gab die Wegbeschreibung durch. Dann stieg er zum drittenmal aus, um nach Spuren zu suchen. Zu seiner Verwunderung fand er keinerlei Anzeichen, die darauf hindeuteten, daß kürzlich ein Auto hier abgebogen war. Das mußte nichts bedeuten, der Regen konnte die Reifenspuren weggespült haben. Trotzdem fühlte er so etwas wie Enttäuschung.
    Das Haus befand sich genau an der richtigen Stelle, nach etwa einem Kilometer direkt am Weg. Sie hielten an und stiegen aus. Es hatte angefangen zu regnen, der Wind war böig geworden.
    Plötzlich rannte Robert Åkerblom auf das Haus zu, wobei er mit gellender Stimme nach seiner Frau rief. Wallander blieb am Auto stehen. Das Ganze war so schnell gegangen, daß er völlig überrumpelt worden war. Als Robert Åkerblom hinter dem Haus verschwand, eilte er ihm nach.
    Kein Wagen, dachte er im Laufen. Kein Wagen und keine Louise Åkerblom.
    Als er Robert Åkerblom einholte, wollte der gerade einen Ziegelstein |60| in ein Fenster auf der Rückseite des Hauses schleudern. Wallander fiel ihm in den Arm. »Das lohnt sich nicht.«
    »Vielleicht ist sie da drinnen«, rief Robert Åkerblom.
    »Sie sagten doch, daß sie keine Schlüssel zu diesem Haus hatte«, sagte Wallander. »Lassen Sie den Stein fallen, dann können wir nachsehen, ob irgendwo eine Tür aufgebrochen ist. Aber eigentlich kann ich Ihnen jetzt schon sagen, daß sie nicht hier ist.«
    Robert Åkerblom sackte plötzlich auf den Boden. »Wo ist sie?« fragte er. »Was ist nur geschehen?«
    Wallander hatte einen Kloß im Hals. Er wußte nicht, was er sagen sollte. Er nahm Robert Åkerbloms Arm und half ihm aufzustehen. »Wenn Sie hier sitzen bleiben, werden Sie krank«, sagte

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