Wallander 03 - Die weisse Löwin
ersten freien Wahlen in Südafrika festgelegt worden, der 27. April 1994. Mit Nelson Mandelas Worten: Ein unwiderruflicher Punkt wurde endlich erreicht. Auf lange Sicht kann das Ergebnis bereits jetzt benannt werden, wenn auch natürlich mit der Vorsicht, die bei allen politischen Voraussagen geboten ist: die Entstehung eines demokratischen Rechtsstaates.
Auf kurze Sicht ist der Ausgang eher ungewiß. Die begreifliche Ungeduld der schwarzen Mehrheit und Teile des aktiven Widerstands der weißen Minderheit führen zu immer mehr Gewalt. Niemand kann mit Sicherheit sagen, daß ein Bürgerkrieg unausweichlich ist. Ebenso kann niemand behaupten, daß er nicht vermieden werden kann. Die Ungewißheit ist möglicherweise das einzig Sichere.
Viele Menschen haben auf verschiedene Weise – manchmal ohne es überhaupt zu wissen – zu den »südafrikanischen« Kapiteln beigetragen. Ohne die grundlegenden Leistungen Iwor Wilkins’ und Hans Strydoms bei der Enthüllung der Hintergründe der geheimen Burenorganisation Broederbond, der Bruderschaft, wäre das Geheimnis wohl auch mir verborgen geblieben. Auch die Lektüre von Graham Leachs Texten über die Kultur der Buren war ein Erlebnis für mich. Und schließlich muß ich noch die Erzählungen Thomas Mofololos’ erwähnen, die mir |542| tiefverwurzelte afrikanische Sitten erhellten, nicht zuletzt, was die Geisterwelt angeht.
Es gibt noch viele andere, deren persönliche Kenntnisse und Erfahrungen wichtig waren. Ich danke ihnen allen, ohne ihre Namen zu nennen.
»Die weiße Löwin« ist ein Roman. Das bedeutet, daß Personen und Ortsbezeichnungen nicht immer authentisch sind.
Für die Schlußfolgerungen, wie auch für den Text insgesamt, bin allein ich verantwortlich. Sie sollten niemandem, genannt oder ungenannt, angelastet werden.
Maputo, Moçambique, 1. Juni 1993
Henning Mankell
Informationen zum Buch
Kommissar Kurt Wallander steht vor dem vielleicht schwierigsten Fall seiner Karriere. Alles beginnt mit dem spurlosen Verschwinden einer schwedischen Immobilienmaklerin – doch schon bald weisen immer mehr Details auf ein teuflisches Komplott von internationalen Dimensionen hin. Als es Wallander schließlich gelingt, die Details zu einem Bild zusammenzuführen, weiß er, daß es nicht mehr nur um das Wohl einzelner geht, sondern das Schicksal von Hunderttausenden auf dem Spiel steht…
Wallanders vierter Fall
Informationen zum Autor
Henning Mankell,
geboren 1948 in Härjedalen, ist einer der angesehensten und meistgelesenen schwedischen Schriftsteller. Er lebt als Theaterregisseur und Autor abwechselnd in Schweden und in Maputo/Mosambik. Mit Kurt Wallander schuf er einen der weltweit beliebtesten Kommissare. Seine Taschenbücher erscheinen bei dtv .
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