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Wallander 03 - Die weisse Löwin

Wallander 03 - Die weisse Löwin

Titel: Wallander 03 - Die weisse Löwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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kann Robert Åkerblom sein. Soll ich nicht lieber mit ihm reden?«
    Er übernahm das Gespräch und nannte seinen Namen.
    »Hier ist Robert Åkerblom. Haben Sie Louise gefunden?«
    »Nein«, antwortete Wallander. »Noch nicht.«
    »Die Witwe hat inzwischen angerufen«, teilte Robert Åkerblom mit. »Ich habe eine Karte. Ich werde selbst hinausfahren und suchen.«
    |56| Wallander dachte nach. »Fahren Sie mit mir«, sagte er. »Das ist gewiß am besten. Ich komme sofort. Können Sie die Karte ein paarmal kopieren? Fünf reichen.«
    »Ja«, antwortete Robert Åkerblom.
    Wallander dachte, daß religiöse Menschen oft sehr gesetzestreu und autoritätsgebunden waren. Niemand hätte Robert Åkerblom daran hindern können, loszufahren und seine Frau auf eigene Faust zu suchen.
    Wallander ließ den Hörer auf die Gabel fallen. »Jetzt haben wir eine Karte«, sagte er. »Wir fangen mit zwei Wagen an. Robert Åkerblom will dabeisein. Er kann mit mir fahren.«
    »Sollen wir nicht ein paar Streifenwagen dazunehmen?« fragte Martinsson.
    »Dann müßten wir hintereinander fahren«, sagte Wallander. »Erst sollten wir uns die Karte anschauen und einen Plan machen. Dann können wir alle verfügbaren Wagen losschicken.«
    »Ruf mich an, wenn sich etwas tut«, sagte Björk. »Hier oder zu Hause.«
    Wallander rannte fast über den Gang. Er mußte herausbekommen, ob die Spur im Nichts endete. Oder ob Louise Åkerblom sich irgendwo da draußen befand.
     
    Sie hatten die Karte, die Robert Åkerblom nach der Beschreibung am Telefon angefertigt hatte, auf der Motorhaube von Wallanders Wagen ausgebreitet. Svedberg hatte das Blech mit einem Taschentuch trockengewischt, denn am frühen Nachmittag war ein Regenschauer niedergegangen.
    »E14«, sagte Svedberg. »Bis zur Abfahrt Katslösa und Kadesjö. Nach links Richtung Knickarp, dann nach rechts, wieder links, und dann nach einem Traktorenweg suchen.«
    »Nicht so hastig«, sagte Wallander. »Wenn ihr in Skurup gewesen wärt, welchen Weg hättet ihr genommen?«
    Es gab mehrere Alternativen. Nach einer kurzen Diskussion wandte sich Wallander an Robert Åkerblom.
    »Was meinen Sie?« fragte er.
    »Ich glaube, Louise hätte eine kleinere Straße genommen«, antwortete er, ohne zu zögern. »Sie mochte die Raserei auf der |57| E14 nicht. Ich glaube, sie wäre über Svaneholm und Brodda gefahren.«
    »Auch wenn sie es eilig hatte? Wenn sie um fünf zu Hause sein wollte?«
    »Auch dann«, sagte Robert Åkerblom.
    »Ihr nehmt diesen Weg«, sagte Wallander zu Martinsson und Svedberg. »Wir fahren direkt zu dem Gehöft hinauf. Wir nehmen Verbindung auf, wenn es notwendig wird.«
    Sie fuhren aus Ystad hinaus. Wallander ließ Martinsson und Svedberg vorbei, da sie die längere Strecke zu bewältigen hatten. Robert Åkerblom starrte vor sich hin. Wallander warf ihm hin und wieder einen Blick zu. Er preßte die Hände unruhig gegeneinander, als könne er sich nicht entscheiden, sie zu falten.
    Wallander spürte die Spannung in seinem Körper. Aber was konnten sie eigentlich erwarten zu finden?
    Er bremste vor der Abzweigung nach Kadesjö, ließ einen Lastwagen vorbei und erinnerte sich daran, daß er denselben Weg eines Morgens vor zwei Jahren gefahren war, als ein älteres Bauernpaar auf einem abgelegenen Hof getötet worden war. Er schauderte bei der Erinnerung und dachte wie so oft an seinen Kollegen Rydberg, der vor einem Jahr gestorben war. Jedesmal, wenn Wallander mit einem Verbrechen konfrontiert war, das außerhalb der Routine lag, vermißte er die Erfahrung und den Rat des älteren Kollegen.
    Was geht nur vor in unserem Land, dachte er. Wohin mögen all die altmodischen Diebe und Betrüger verschwunden sein? Woher kommt diese ganze sinnlose Gewalt?
    Die Karte lag neben der Gangschaltung.
    »Sind wir richtig?« fragte er, um etwas zu sagen.
    »Ja«, antwortete Robert Åkerblom, ohne den Blick von der Straße zu wenden. »Hinter dem nächsten Hügelkamm müssen wir links abbiegen.«
    Sie fuhren in den Wald von Krageholm. Der See lag zur Linken, er schimmerte durch die Bäume. Wallander verlangsamte die Fahrt, und sie hielten Ausschau nach der Abzweigung.
    Robert Åkerblom entdeckte sie. Wallander war bereits daran vorbeigefahren. Er bremste und hielt an.
    |58| »Bleiben Sie sitzen«, sagte er. »Ich seh mich nur mal um.«
    Die Abfahrt war fast zugewachsen. Wallander kniete nieder und entdeckte schwache Abdrücke von Autoreifen. Er spürte Robert Åkerbloms Augen im Nacken.
    Er ging zum Wagen

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