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Wallander 03 - Die weisse Löwin

Wallander 03 - Die weisse Löwin

Titel: Wallander 03 - Die weisse Löwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Åkerbloms stetes Lächeln. An die glückliche Familie, die es nicht mehr gab.
    War das Abbild zerstört? Oder die Realität?
    Pastor Tureson stieg ins Auto. Er hatte Tränen in den Augen. Auch Wallander bekam sofort einen Kloß im Hals.
    »Sie ist also tot«, sagte Wallander. »Wir haben sie auf einem abgelegenen Hof in der Nähe von Ystad gefunden. Mehr kann ich noch nicht sagen.«
    |107| »Wie ist sie gestorben?«
    Wallander überlegte kurz, bevor er antwortete. »Sie wurde erschossen.«
    »Ich habe noch eine Frage«, sagte Pastor Tureson. »Abgesehen von der, wer so eine Wahnsinnstat begehen konnte. Mußte sie sehr leiden, bevor sie starb?«
    »Das weiß ich noch nicht. Aber selbst wenn ich das Gegenteil wüßte, würde ich ihrem Mann sagen, daß der Tod sehr schnell und ohne Qual eingetreten ist.«
    Sie hielten vor dem Häuschen. Auf dem Weg zur Methodistenkirche war Wallander am Polizeigebäude vorbeigefahren und hatte seinen eigenen Wagen geholt. Er wollte jedes Aufsehen vermeiden.
    Robert Åkerblom öffnete fast unmittelbar die Tür, als sie klingelten. Er hat uns gesehen, dachte Wallander. Immer wenn auf der Straße ein Auto gebremst hat, ist er zum nächsten Fenster gerannt.
    Robert Åkerblom führte sie ins Wohnzimmer. Wallander hörte keine Kinderstimmen. Die beiden Mädchen schienen nicht zu Hause zu sein.
    »Ich muß Ihnen mitteilen, daß Ihre Frau tot ist«, begann Wallander. »Wir haben sie auf einem verlassenen Grundstück unweit von Ystad gefunden. Sie ist ermordet worden.«
    Robert Åkerblom sah ihn an, ohne eine Miene zu verziehen. Es war, als warte er auf eine Fortsetzung.
    »Es tut mir sehr leid«, fuhr Wallander fort. »Aber ich kann nichts anderes tun als sagen, wie es ist. Ich muß Sie leider auch bitten, sie zu identifizieren. Aber das kann warten. Es muß nicht heute sein. Es wäre auch in Ordnung, wenn Pastor Tureson es übernehmen würde.«
    Robert Åkerblom starrte ihn immer noch an.
    »Sind die Töchter zu Hause?« fragte Wallander vorsichtig. »Das wird ja furchtbar für sie werden.«
    Er sah den Pastor flehend an.
    »Wir werden dasein«, versprach Tureson.
    »Danke dafür, daß ich Bescheid weiß«, sagte Robert Åkerblom plötzlich. »Diese ganze Unsicherheit war so schwer zu ertragen.«
    |108| »Es tut mir wirklich sehr leid«, sagte Wallander. »Wir alle, die wir an dem Fall arbeiten, hatten gehofft, daß es eine natürliche Lösung geben würde.«
    »Wer?« fragte Robert Åkerblom.
    »Wir wissen es nicht«, antwortete Wallander. »Aber wir werden nicht aufgeben, bevor wir es wissen.«
    »Ihr werdet es niemals schaffen«, sagte Robert Åkerblom.
    Wallander sah ihn fragend an. »Warum glauben Sie das?«
    »Niemand kann die Absicht gehabt haben, Louise zu töten«, erklärte Robert Åkerblom. »Wie können Sie da einen Schuldigen finden?«
    Wallander wußte nicht, was er darauf entgegnen sollte. Robert Åkerblom hatte ausgesprochen, was ihr größtes Problem war.
    Einige Minuten später erhob er sich. Pastor Tureson folgte ihm in den Flur.
    »Jetzt sind ein paar Stunden Zeit, die nächsten Angehörigen zu benachrichtigen«, sagte Wallander leise. »Ich bin telefonisch zu erreichen. Wir können es nicht beliebig lange geheimhalten.«
    »Ich verstehe«, sagte Pastor Tureson. Dann senkte er die Stimme. »Stig Gustafson?«
    »Wir suchen noch nach ihm«, antwortete Wallander. »Wir wissen nicht, ob er der Gesuchte ist.«
    »Gibt es noch weitere Spuren?«
    »Vielleicht«, sagte Wallander ausweichend. »Aber ich kann die Frage leider nicht beantworten.«
    »Aus ermittlungstechnischen Gründen?«
    »Genau.«
    Wallander merkte, daß der Pastor noch eine Frage hatte. »Ja, bitte. Fragen Sie nur!«
    Pastor Tureson dämpfte die Stimme so sehr, daß Wallander Mühe hatte, ihn zu verstehen. »Ist es ein Sexualverbrechen?«
    »Das wissen wir noch nicht«, antwortete Wallander. »Aber es ist nicht ausgeschlossen.«
     
    Eine eigenartige Mischung aus Hunger und Unbehagen machte Wallander zu schaffen, als er das Haus der Åkerbloms verließ. An einer Imbißbude bei Österleden hielt er an und würgte einen |109| Hamburger hinunter. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt gegessen hatte. Dann beeilte er sich, zum Polizeigebäude zu kommen. Dort wurde er von Svedberg erwartet, der mitteilte, daß Björk in aller Eile eine Pressekonferenz hatte improvisieren müssen. Weil er Wallander während des Überbringens der Todesnachricht nicht stören wollte, mußte Martinsson einspringen.
    »Kannst du

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