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Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Titel: Wallander 04 - Der Mann, der lächelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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auch eine Einzimmerwohnung. Ich glaube, Sofia kann dich, seit sie ihre neue Arbeitsstelle gesehen hat, bedeutend besser leiden.«
    »Das freut mich.«
    »Sie wird mich in einigen Tagen anrufen«, fuhr Sten Widén fort. »Es gibt nur ein Problem – ich kann mich nicht mehr an deinen Namen erinnern.«
    Auch Wallander mußte einen Moment nachdenken, bevor er ihm wieder einfiel. »Roger Lundin.«
    »Ich schreib ihn mir auf.«
    »Das werde ich am besten auch tun. Übrigens ist es wichtig, daß nicht sie mich vom Schloß aus anruft, sondern du, und zwar aus einer Telefonzelle.«
    »Sie hat einen Apparat in ihrem Zimmer. Warum sollte sie ihn nicht benutzen?«
    »Er könnte abgehört werden.«
    Sten Widén atmete schwer. »Du mußt verrückt sein.«
    »Eigentlich sollte auch ich mit meinem Telefon vorsichtig sein«, sagte Wallander. »Aber wir lassen unsere Leitungen ständig überprüfen.«
    »Wer ist Alfred Harderberg? Ein Monster?« fragte Sten Widén.
    »Ein freundlicher, sonnengebräunter, lächelnder Mann. Er ist außerdem elegant gekleidet. Monster können sehr unterschiedlich aussehen.«
    Es begann in der Leitung zu tuten. »Ich ruf dich wieder an«, sagte Sten Widén.
    Das Gespräch brach ab. Wallander überlegte, ob er Ann-Britt Höglund privat anrufen und ihr einen Lagebericht geben sollte. Aber er ließ es bleiben, schließlich war es schon spät.
    Den Rest des Abends saß er über die Unterlagen gebeugt, die er in der Plastiktüte nach Hause gebracht hatte. Gegen Mitternacht holte er seinen alten Schulatlas heraus und suchte ein paar exotische Orte, nach denen Harderberg seine Fühler ausgestreckt |278| hatte. Das Imperium operierte weltweit. Wallander überfiel eine schleichende Unruhe; wieder befürchtete er, daß er und seine Mitarbeiter in die falsche Richtung ermittelten. Vielleicht gab es eine ganz andere Erklärung für den Tod der beiden Anwälte.
    Es war ein Uhr, als er sich schlafen legte. Bevor er die Augen schloß, fiel ihm ein, daß sich Linda lange nicht gemeldet hatte. Aber auch er war nicht dazu gekommen, sie anzurufen.
    Dienstag, der 23.   November, war ein schöner, klarer Herbsttag.
    Wallander hatte es sich an diesem Morgen gestattet auszuschlafen. Kurz nach acht rief er im Polizeigebäude an und teilte mit, daß er nach Malmö fahren werde. Er duschte, trank in Ruhe Kaffee und verließ die Wohnung. Die Adresse, die Lisbeth Norin angegeben hatte, lag im Zentrum der Stadt, in der Nähe des Triangel. Er stellte seinen Wagen im Parkhaus hinter dem Hotel Sheraton ab und klingelte Punkt zehn Uhr an der Wohnungstür. Eine Frau in seinem Alter öffnete. Sie trug einen gemusterten Jogginganzug, und Wallander glaubte im ersten Augenblick, an der falschen Adresse zu sein. Ihr Aussehen stimmte weder mit dem Bild überein, das er sich nach dem Telefonat von ihr gemacht hatte, noch mit den Klischees, die ihm über Journalisten im Kopf herumspukten.
    »Sind Sie der Polizist?« fragte sie. »Ich habe einen Mann in Uniform erwartet.«
    »Damit kann ich leider nicht dienen.«
    Sie bat ihn herein. Es war eine Altbauwohnung mit hoher Decke. Sie stellte ihn ihrem Vater vor, der mit eingegipstem Bein in einem Sessel mit Fußstütze ruhte.
    »Ich erkenne Sie wieder«, sagte der Mann. »Vor etwa einem Jahr stand eine Menge über Sie in den Zeitungen. Oder verwechsle ich Sie mit jemand anderem?«
    »Nein, nein, das ist richtig«, sagte Wallander.
    »Es hatte etwas mit einem Wagen zu tun, der auf der Öland-Brücke ausbrannte«, fuhr der Alte fort. »Ich erinnere mich daran, weil ich zu der Zeit, als es die Brücke noch nicht gab, Seemann war.«
    |279| »Die Zeitungen übertreiben«, sagte Wallander ausweichend.
    »Sie wurden damals als besonders erfolgreicher Polizist beschrieben, nicht wahr?«
    »Stimmt«, sagte Lisbeth Norin. »Auch ich habe das Bild in der Presse gesehen. Waren Sie nicht auch in einigen Talkshows im Fernsehen?«
    »Niemals. Sie müssen mich mit einem anderen verwechseln.«
    Lisbeth Norin merkte, daß ihm das Gespräch unangenehm war. »Setzen wir uns in die Küche«, schlug sie vor.
    Die Herbstsonne schien durch das hohe Fenster herein. Eine Katze lag zusammengerollt zwischen den Blumentöpfen und schlief. Wallander dankte für die angebotene Tasse Kaffee und nahm Platz.
    »Meine Fragen werden nicht sehr präzise ausfallen«, sagte er. »Aber ich erhoffe mir von Ihren Antworten eine ganze Menge. Zuerst möchte ich Ihnen mitteilen, daß wir in Ystad an einem, möglicherweise an mehreren Morden

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