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Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Titel: Wallander 04 - Der Mann, der lächelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Stichpunkt auf seiner Liste vor. »Was ist mit der Putzfrau?«
    »Ich werde sie treffen«, sagte Ann-Britt Höglund. »Ich habe mit ihr telefoniert. Sie spricht ausreichend Schwedisch; ein Dolmetscher ist nicht erforderlich.«
    Dann hatte Wallander ausführlich von seinem Besuch bei Martin Oscarsson berichtet sowie über die Fahrt nach Klagshamn und zu dem Birkenwäldchen, in dem Lars Borman erhängt aufgefunden worden war. Wie so häufig, entdeckte Wallander während des Vortrags vor seinen Kollegen neue Zusammenhänge. Offenbar schärfte die Wiederholung seine Aufmerksamkeit.
    Es herrschte gespannte Stimmung, als sie mit der Diskussion begannen. Wallander faßte zunächst seine eigenen Schlußfolgerungen kurz zusammen: »Wir müssen herausfinden, welche Verbindung zwischen Lars Borman und der Kanzlei Torstensson bestand. Was hat Lars Borman so erregt, daß er Drohbriefe an die Anwälte schickte und sogar Frau Dunér einbezog? Er beschuldigt sie ernsthafter Vergehen. Wir können nicht mit Sicherheit davon ausgehen, daß es mit dem Coup gegen die Bezirksbehörde zu tun hat, aber wir sollten uns in diese Richtung orientieren.«
    Der Meinungsaustausch kam nur schleppend in Gang.
    »Ich denke an diese beiden Drohbriefe«, meinte Martinsson zögernd. »Sie erscheinen mir irgendwie naiv. So kindlich, beinahe unschuldig. Ich kann mir nicht vorstellen, was für einen Charakter Lars Borman hatte.«
    »Wir müssen mehr über ihn in Erfahrung bringen«, sagte Wallander. »Zuerst sollten wir seine Kinder treffen und mit ihnen sprechen. Die Witwe in Marbella können wir außerdem anrufen.«
    »Das würde ich gern übernehmen«, sagte Martinsson. »Lars Borman interessiert mich.«
    »Das ganze Firmenknäuel um das Investmentunternehmen Smeden muß gründlich untersucht werden«, sagte Björk. »Ich |197| schlage vor, daß wir zur zentralen Ermittlungsgruppe für Wirtschaftskriminalität in Stockholm Kontakt aufnehmen. Vielleicht ist es noch besser, wenn es Åkeson selbst tut. Dort gibt es Leute, die sich in diesem Bereich so gut auskennen wie die besten Börsenanalytiker.«
    »Das kann ich übernehmen«, sagte Wallander. »Ich werde mit Per reden.«
    Björk mußte die Sitzung verlassen, um zu einer seiner zahlreichen Konferenzen beim Bezirkspolizeichef zu gehen. Wallander entschied, daß es Zeit sei, die Besprechung zu beenden.
    Sie nahmen ihre Papiere und brachen auf. Wallander fuhr zu einem Restaurant und bestellte eine ordentliche Mahlzeit. Kurz nach ein Uhr war er wieder im Polizeigebäude. Den frühen Nachmittag verbrachte er damit, Kontakt zur Reichskripo und den dortigen Experten für Wirtschaftsverbrechen aufzunehmen. Kurz vor vier ging er zur Staatsanwaltschaft hinüber und führte ein langes Gespräch mit Per Åkeson. Dann kehrte er in sein Büro zurück und verließ es erst gegen zehn.
    Er vermißte die langen Spaziergänge von Skagen. So ließ er den Wagen stehen und ging zu Fuß in die Mariagata. Der Abend war mild. Dann und wann hielt er vor einem Schaufenster inne und betrachtete die Auslagen. Kurz vor elf war er zu Hause.
    Es war halb zwölf, und er hatte es sich mit einem Glas Whisky vor dem Fernseher bequem gemacht, als das Telefon klingelte. Er ging in die Diele und nahm ab.
    Es war Ann-Britt Höglund. »Störe ich?«
    »Überhaupt nicht«, antwortete Wallander.
    »Ich rufe aus meinem Büro an. Ich glaube, ich bin auf etwas gestoßen.«
    Wallander war klar, daß sie nicht angerufen hätte, wenn es nicht wichtig wäre. Deshalb überlegte er nicht lange: »Ich komme. In zehn Minuten bin ich da!«
    Als er im Taxi das Polizeigebäude erreichte, nahm er den kürzesten Weg zu ihrem Zimmer. Sie stand bereits im Flur und wartete auf ihn. »Ich brauche jetzt einen Kaffee. Die Kantine |198| ist gerade leer. Peters und Norén sind unterwegs; an der Kreuzung nach Bjäresjö hat es offenbar einen Verkehrsunfall gegeben.«
    Sie setzten sich mit ihren Kaffeebechern an einen Tisch. »Auf der Polizeischule war einer in meinem Kurs, der sein Studium finanzierte, indem er an der Börse spekulierte«, begann sie.
    Wallander schaute sie verwundert an.
    »Ich habe ihn angerufen. Oft kommt man ja schneller zum Ziel, wenn man seine persönlichen Kontakte nutzt – falls man welche hat. Ich erzählte ihm von STRUFAB, SISYFOS und Smeden. Ich habe ihm auch die Namen gegeben, Fjällsjö und Holmberg. Er versprach, sich darum zu kümmern. Vor einer Stunde rief er an, und ich bin sofort hingefahren.«
    Gespannt wartete Wallander auf die

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