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Wallander 07 - Mittsommermord

Wallander 07 - Mittsommermord

Titel: Wallander 07 - Mittsommermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Aber zu welcher Schlußfolgerung kommen sie?«
    »Einer in Anbetracht der noch ausstehenden gründlicheren Untersuchungen notwendigerweise nur vorläufigen. Aber sie schließen nicht aus, daß die Jugendlichen schon am 21.   Juni getötet wurden. Also am Mittsommerabend. Unter einer Voraussetzung allerdings.«
    »Daß sie nicht seitdem im Freien gelegen haben?«
    »Genau. Sie sind sich aber nicht sicher.«
    »Das bin ich mir aber. Jetzt können wir endlich eine Zeitkarte zeichnen. Wir fangen damit an, wenn wir uns gleich treffen.«
    »Ich finde die Autos nicht«, klagte Hansson. »Der Täter muß sie weggeschafft haben.«
    »Vielleicht hat er die auch vergraben«, meinte Wallander. »Wir müssen sie finden, und zwar so schnell wie möglich.«
    Er ging zu seinem Zimmer und las den Beipackzettel der Medikamentenpackung. Amaryl für Blutzucker. Man sollte die Tabletten zu den Mahlzeiten einnehmen. Wallander fragte sich, wann er wohl das nächstemal dazu käme, richtig zu essen. Mit |322| einem Seufzer stand er auf und ging zum Eßraum. Dort lagen ein paar Zwiebäcke auf einem Teller. Er kaute einen davon und schluckte dann seine Tablette. Auf dem Rückweg traf er Nyberg.
    »Ich habe gehört, daß das Ergebnis aus Lund gekommen ist«, sagte er.
    Wallander berichtete ihm über das, was Hansson ihm vorgelesen hatte.
    »Wir hatten also recht«, sagte Nyberg. »Unser Täter überfällt die drei, dann schleppt er sie weg und vergräbt sie, um sie später wieder auszubuddeln.«
    »Und wir haben es mit jemandem zu tun, der Zeit, Möglichkeit und ein Bedürfnis zu planen hat«, sagte Wallander.
    »Gut, daß wir das jetzt mit Bestimmtheit wissen.«
    Nyberg sagte zu, an der Besprechung teilzunehmen. Wallander ging in sein Zimmer. Der Tisch war mit Telefonnotizen übersät. Nach der Besprechung wollte er sie sich vornehmen. Er stellte sich ans Fenster. Versuchte, sich ein Gesicht vorzustellen. Irgendwo gab es einen Mann, der Menschen tötete. Vorsätzlich und kaltblütig. Und nur er selbst wußte, warum.
    Wallander sammelte seine Papiere zusammen und ging ins Sitzungszimmer. Gerade als Martinsson die Tür schließen wollte, tauchte Lisa Holgersson in Begleitung von Staatsanwalt Thurnberg auf. Wallander war sich bewußt, daß er ihm keine ordentliche Übersicht vom Stand der Ermittlung gegeben hatte. Thurnberg sah auch unzufrieden aus, als er sich an den Tisch setzte, möglichst weit von Wallander entfernt. Lisa Holgersson ergriff das Wort und informierte darüber, daß Svedbergs Beerdigung am 20.   August um vierzehn Uhr stattfinden würde. Sie sah Wallander an.
    »Ich werde eine Rede halten«, sagte sie. »Außerdem sprechen die Ministerin und der Reichspolizeichef. Aber ich frage mich, ob nicht auch einer von euch etwas sagen sollte. Ich denke dabei an Kurt. Er ist der Dienstälteste hier.«
    Wallander wehrte ab. »Ich kann keine Rede halten«, sagte er. »Wenn ich in der Kirche neben Svedbergs Sarg stehen soll, bekomme ich kein Wort heraus.«
    »Du hast zu Björks Abschied eine gute Rede gehalten«, sagte |323| Martinsson. »Natürlich muß einer von uns etwas sagen. Und zwar du.«
    Wallander wußte, daß er dem nicht gewachsen wäre. Sein Horror vor Beerdigungen war zu groß.
    »Es geht nicht darum, daß ich nicht will«, erklärte er. »Ich übernehme es sogar, eine Rede zu schreiben. Aber ich schaffe es nicht, sie selbst zu halten.«
    »Ich kann es machen«, sagte Ann-Britt Höglund. »Wenn du sie schreibst. Ich finde, man sollte niemanden zwingen, auf einer Beerdigung zu sprechen. Man kann so bewegt sein, daß es einfach nicht geht. Ich halte die Rede. Wenn niemand etwas dagegen hat.«
    Wallander war überzeugt davon, daß weder Martinsson noch Hansson dies für eine gute Lösung hielten. Doch keiner von beiden sagte etwas. Damit war es beschlossen.
    Er bemühte sich, rasch zum eigentlichen Gegenstand ihrer Sitzung zu kommen, um die Gedanken an die bevorstehende Beerdigung zu vertreiben. Thurnberg saß unbeweglich und mit ausdruckslosem Gesicht an seinem Tischende. Seine Anwesenheit machte Wallander nervös. Er strahlte etwas Verächtliches, vielleicht Feindseliges aus.
    Sie begannen mit einer allgemeinen Abklärung. Sein eigenes Gespräch mit Sundelius machte Wallander kürzer, als es gewesen war. Er erwähnte mit keinem Wort die Verwandlung, die mit Sundelius vorgegangen war, als er hörte, daß Svedberg ein zehnjähriges Liebesverhältnis mit einer unbekannten Frau gehabt habe.
    Es ging ein steter Strom von Hinweisen

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