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Wallander 07 - Mittsommermord

Wallander 07 - Mittsommermord

Titel: Wallander 07 - Mittsommermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Betriebsmannschaft der Post. Wo das Spiel stattfand, konnte sie allerdings nicht sagen. Wallander bat sie, ihrem Mann zu bestellen, er möge zurückrufen. Er gab ihr seine private Nummer.
    Dann machte er sich etwas zu essen. Tomatensuppe aus der Dose und Knäckebrot. Hinterher streckte er sich auf dem Bett aus. Er war müde, obwohl er die Nacht zuvor lange geschlafen hatte. Die Beerdigung hatte Kraft gekostet.
    Er erwachte vom Klingeln des Telefons. Es war schon halb acht. Kjell Albinsson meldete sich.
    »Wie war das Spiel?« fragte Wallander.
    »Nicht so toll. Wir haben gegen eine private Schlachterei gespielt. Sie haben ziemlich kräftige Spieler. Aber es war nur ein Trainingsspiel. Die Punktspiele haben noch nicht angefangen.«
    »Es ist sicher eine gute Methode, sich in Form zu halten.«
    »Oder sich die Beine kaputttreten zu lassen.«
    |496| Danach kam Wallander direkt zu seiner Frage. »Ich habe etwas vergessen, als wir uns unterhalten haben. Ich nehme an, Sie müssen dann und wann auch auf Vertreter für die Landbriefträger zurückgreifen?«
    »Ja, das kommt vor. Sowohl längere als auch kürzere Vertretungen.«
    »Und was sind das für Vertreter?«
    »Heute wollen viele gern eine Vertretung übernehmen. Bei unserer augenblicklichen Arbeitslosigkeit. Aber wir wollen natürlich am liebsten erfahrenes Personal. Und wir haben Glück. Wir haben zwei, auf die wir regelmäßig zurückgreifen, wenn es nötig ist.«
    »Und wer sind die beiden? Sie waren wohl nicht mit in der Broschüre?«
    »Nein. Deshalb habe ich sie wahrscheinlich auch selbst zu erwähnen vergessen. Wir haben eine Frau, die Lena Stivell heißt. Sie hatte früher eine feste Stelle, ist dann aber zu Teilzeitarbeit übergegangen und danach zu Vertretungen.«
    »Ist die andere Vertretung auch eine Frau?«
    »Nein. Er heißt Åke Larstam. War früher Ingenieur. Er hat sich umschulen lassen.«
    »Zum Briefträger?«
    »Das ist gar nicht so ungewöhnlich, wie es sich anhört. Die Arbeit läßt einem ja viel Freiheit. Man kommt mit vielen Menschen zusammen.«
    »Arbeitet er zur Zeit?«
    »Er hatte vor etwa einer Woche eine Vertretung. Was er im Moment tut, weiß ich nicht.«
    »Können Sie mir etwas mehr über ihn sagen?«
    »Er hält sich ziemlich zurück. Aber er ist sorgfältig. Ich glaube, er ist vierundvierzig Jahre alt. Wohnt hier in Ystad. Harmonigata 18, wenn ich mich nicht irre.«
    »Und sonst?«
    »Das ist alles, was ich so auf Anhieb sagen kann.«
    Wallander überlegte. »Diese Vertretungen können also auf jeder Route eingesetzt werden?«
    »Ja. Das ist ja der Sinn der Sache. Die Post muß ja ausgetragen werden, auch wenn jemand mal ein paar Tage erkältet ist.«
    |497| »Und wo war Larstams letzte Vertretung?«
    »Das war der Distrikt direkt westlich von Ystad.«
    Wieder falsch, dachte Wallander. Da ist nichts passiert. Da haben weder Brautpaare noch Jugendliche gewohnt, die Mittsommer feiern wollten.
    »Dann habe ich jetzt, glaube ich, keine Fragen mehr. Vielen Dank, daß Sie sich die Mühe gemacht haben, zurückzurufen.«
    Wallander beendete das Gespräch. Er hatte schon beschlossen, ins Präsidium zu gehen. Sie würden am Abend keine Besprechung haben. Er wollte die Zeit nutzen, um all das Ermittlungsmaterial, auf das er bisher nur einen flüchtigen Blick geworfen hatte, genauer anzusehen.
    Das Telefon klingelte. Es war noch einmal Albinsson.
    »Ich habe mich geirrt«, sagte er. »Ich habe Lena und Åke durcheinandergebracht. Lena hat den Distrikt westlich von Ystad gehabt.«
    »Und Larstam hatte nichts?«
    »Da lag mein Irrtum. Er hatte seine letzte Vertretung in Nybrostrand.«
    »Wann war das?«
    »Irgendwann im Juli.«
    »Können Sie sich erinnern, welche Route er vorher vertreten hat?«
    »Er hatte eine lange Vertretung draußen in Richtung Rögla. Das muß zwischen März und Juni gewesen sein.«
    »Gut, daß Sie angerufen haben«, sagte Wallander.
    Er legte auf. Der Landbriefträger, der Larstam hieß, hatte also in der Gegend, in der Torbjörn Werner und Malin Skander wohnten, eine Vertretung gehabt. Davor, im Frühjahr, hatte er einen Distrikt gehabt, der unter anderem Skårby umfaßte, wo Isa Edengren gewohnt hatte.
    Eine innere Stimme sagte Wallander, daß er sich irrte. Daß er zufällige Verbindungen jagte. Dennoch setzte er sich wieder ans Telefonbuch und suchte nach einem Teilnehmer namens Larstam. Es gab keinen. Als er die Auskunft anrief, wurde ihm mitgeteilt, die Nummer sei geheim.
    Er nahm seine Jacke und ging zum

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