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Wallander 07 - Mittsommermord

Wallander 07 - Mittsommermord

Titel: Wallander 07 - Mittsommermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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versammelt waren, würden sie die Tür hinter sich schließen. Er hängte seine Jacke auf und rief das Krankenhaus an. Nach einigem Hin und Her bekam er einen Arzt an den Apparat, der ihm mitteilen konnte, daß Isa Edengrens Zustand stabil war und die Sache ein gutes Ende nehmen würde.
    Er kannte den Arzt. Sie hatten bei einer früheren Gelegenheit miteinander zu tun gehabt.
    »Sagen Sie etwas, was Sie nicht sagen dürfen«, bat Wallander. »War es ein Hilferuf, oder wollte sie ihrem Leben wirklich ein Ende machen?«
    »Wenn ich richtig informiert bin, waren Sie derjenige, der sie gefunden hat?«
    »Das ist richtig.«
    »Dann spiele ich einmal Diplomat«, fuhr der Arzt fort. »Es war ein Glück, daß Sie sie gefunden haben. Und daß Sie es nicht sehr viel später getan haben.«
    Wallander verstand. Er wollte auflegen, als ihm noch eine Frage in den Sinn kam. »Wissen Sie, ob jemand dagewesen ist, um sie zu besuchen?«
    »Sie kann natürlich noch keinen Besuch empfangen.«
    »Das ist mir klar. Aber ich frage mich, ob sich jemand für sie interessiert hat.«
    »Ich frage einmal nach.«
    Wallander wartete. Währenddessen suchte er in seiner Tasche |174| nach dem Zettel, auf dem Lundberg ihm die Telefonnummern ihrer Eltern in Frankreich und Spanien aufgeschrieben hatte.
    Der Arzt kam wieder ans Telefon. »Es ist niemand hiergewesen und niemand hat angerufen. Wer informiert übrigens ihre Eltern?«
    »Das tun wir.«
    Wallander drückte die Gabel herunter. Dann wählte er die erste Nummer, ohne zu wissen, ob es die Vorwahl von Frankreich oder Spanien war. Er ließ es fünfzehnmal läuten, dann legte er auf und wählte die andere Nummer. Eine Frauenstimme meldete sich sofort. Wallander stellte sich vor. Sie antwortete, sie heiße Berit Edengren.
    Wallander berichtete, was geschehen war. Sie hörte schweigend zu. Wallander dachte an den Jungen, Jörgen, der Isa Edengrens Bruder gewesen war. Er bemühte sich, so schonend wie möglich von dem Vorfall zu sprechen. Aber es war ein Selbstmordversuch, das konnte und durfte er nicht verschweigen.
    Sie antwortete sehr gefaßt. »Ich werde mit meinem Mann darüber sprechen. Wir müssen natürlich überlegen, ob wir nicht nach Hause fahren sollten.«
    Das ist eine Mutter, die ihre Tochter wirklich liebt, dachte Wallander und fühlte seine Empörung wachsen.
    »Ich hoffe, Ihnen ist klargeworden, daß es auch anders hätte ausgehen können.«
    »Aber das ist es ja offensichtlich nicht. Erfreulicherweise.«
    Wallander gab ihr die Telefonnummer des Krankenhauses und den Namen des Arztes. Dann entschied er sich, vorläufig keine Fragen nach Svedberg zu stellen. Dagegen mußte er etwas über das Mittsommerfest erfahren, an dem Isa hätte teilnehmen sollen.
    »Isa ist nicht besonders mitteilsam«, antwortete Frau Edengren. »Natürlich wußte ich nichts über ein Mittsommerfest.«
    »Vielleicht hat sie mit ihrem Vater darüber gesprochen?«
    »Das bezweifle ich.«
    »Martin Boge, Lena Norman und Astrid Hillström«, zählte Wallander auf. »Ich nehme an, die Namen sagen Ihnen etwas?«
    »Es sind Isas Freunde«, antwortete sie.
    »Isa hatte also nichts davon gesagt, wohin sie am Abend vor Mittsommer wollten?«
    |175| »Nein.«
    »Die Frage ist wichtig. Denken Sie genau nach. Kann sie irgendeinen Platz erwähnt haben?«
    »Mein Gedächtnis ist noch ganz intakt. Isa hat nichts gesagt.«
    »Können Sie sich erinnern, ob Isa Kleider für eine Maskerade zu Hause hatte?«
    »Ist das denn wirklich von Bedeutung?«
    »Ja. Beantworten Sie bitte meine Frage.«
    »Ich gehe nicht an ihren Kleiderschrank.«
    »Gibt es einen Schlüssel zum Haus?«
    »Es liegt ein Reserveschlüssel im Fallrohr am rechten Giebel. Aber davon weiß Isa nichts.«
    »Sie dürfte ihn auch in den nächsten Tagen nicht brauchen.«
    Wallander hatte nur noch eine Frage. »Hat Isa davon gesprochen, nach Mittsommer verreisen zu wollen?«
    »Nein.«
    »Hätte sie es getan, wenn sie einen solchen Plan gehabt hätte?«
    »Nur wenn sie Geld gebraucht hätte. Und das war immer der Fall.«
    Wallander fiel es allmählich äußerst schwer, sich zu beherrschen. »Wir lassen mit Sicherheit noch einmal von uns hören«, sagte er.
    Er legte mit Wucht den Hörer auf. Dabei fiel ihm ein, daß er nicht einmal wußte, ob er mit Spanien oder Frankreich telefoniert hatte.
    Er ging in den Eßraum und holte sich Kaffee. Auf dem Weg zurück in sein Zimmer fiel ihm ein, daß er noch ein Gespräch führen mußte. Er suchte die Nummer heraus. Anders als bei

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