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Wallander 07 - Mittsommermord

Wallander 07 - Mittsommermord

Titel: Wallander 07 - Mittsommermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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und Svedberg sollten uns morgen zusammensetzen und die Sache einmal durchsprechen.«
    »Sag, wann.«
    »Um acht? Ich rede mit Svedberg.«
    Das Gespräch war zu Ende. Wallander blieb im Wagen sitzen. Draußen auf einem Acker fuhr ein Traktor. Er folgte ihm mit den Augen.
    Er dachte an das, was Martinsson gesagt hatte. Er selbst hatte Astrid Hillströms Mutter auch schon einige Male getroffen.
    Was war bisher geschehen?
    Ein paar Tage nach Mittsommer waren drei Jugendliche als vermißt gemeldet worden. Genau zu der Zeit, als er von seinem verregneten Urlaub zurückgekommen war. Gemeinsam mit einigen Kollegen hatte er die Sache untersucht. Von Anfang an hatte er das Gefühl, daß kein Verbrechen vorlag. Nach drei Tagen war eine Postkarte aus Hamburg gekommen. Das Bild zeigte den Hauptbahnhof. Wallander erinnerte sich noch an den Wortlaut:
Wir sehen uns Europa an. Vielleicht bleiben wir bis Mitte August fort
.
    Danach war eine Karte aus Paris gekommen.
    Heute war Mittwoch, der 7.   August. Sie würden also bald wieder zu Hause sein. Und es war eine weitere Karte gekommen, von Astrid Hillström. Abgestempelt in Wien.
    |27| Die ersten Karten waren von allen dreien unterschrieben. Die Eltern hatten die Unterschriften erkannt. Nur Astrid Hillströms Mutter hatte gezweifelt. Aber sie hatte sich von den anderen überzeugen lassen.
    Wallander warf einen Blick in den Rückspiegel und fuhr wieder auf die Straße. Martinssons Vorahnungen erwiesen sich häufig als begründet.
     
    Wallander parkte in der Mariagata und trug die Kartons und die Bilder hinauf. Dann setzte er sich ans Telefon. Bei seinem Hausarzt lief ein Anrufbeantworter. Der Arzt würde am 12.   August aus dem Urlaub zurück sein. Wallander überlegte, ob er bis dahin warten sollte. Doch der Gedanke daran, wie nah er an diesem Morgen dem Tod gewesen war, ließ ihm keine Ruhe. Er rief einen anderen Arzt an und bekam einen Termin für den folgenden Tag um elf Uhr. Nachdem er sich in der Waschküche für eine Zeit am Abend eingetragen hatte, begann er, seine Wohnung zu putzen. Schon als er mit dem Schlafzimmer fertig war, verließ ihn die Energie. Er ging nachlässig mit dem Staubsauger durchs Wohnzimmer und stellte ihn dann weg. Die Kartons und Bilder hatte er in das Zimmer geräumt, in dem Linda schlief, wenn sie ihn dann und wann besuchte.
    Danach trank er in der Küche drei Glas Wasser.
    Er wunderte sich auch über seinen Durst.
    Die Müdigkeit. Und der Durst. Woher kamen sie?
    Es wurde zwölf Uhr, und er fühlte sich hungrig. Ein Blick in den Kühlschrank verriet ihm, daß er nichts Vernünftiges im Haus hatte. Er nahm seine Jacke und verließ die Wohnung. Es war heiß. Er spazierte ins Zentrum. Vor drei Maklerbüros blieb er stehen und studierte die Angebote in den Schaufenstern. Er sah ein, daß der Preis, den Robert Åkerblom vorgeschlagen hatte, angemessen war. Mehr als 300   000 würden sie für das Haus in Löderup kaum bekommen.
    Bei einem Imbißrestaurant machte er halt, aß einen Hamburger und trank zwei Flaschen Mineralwasser. Dann ging er in einen Schuhladen, dessen Besitzer er kannte, und bat, die Toilette benutzen zu dürfen. Als er wieder auf die Straße trat, war er einen Augenblick |28| lang unschlüssig. Er sollte seinen freien Tag zum Einkaufen nutzen. Nicht nur sein Kühlschrank war leer. In der Speisekammer sah es nicht besser aus. Aber im Moment konnte er sich nicht überwinden, den Wagen zu holen und in eins der Einkaufszentren der Stadt zu fahren. Er ging die Hamngata hinunter, überquerte die Eisenbahngleise und bog in die Spanienfararegata ein. Im Yachthafen schlenderte er die Stege entlang und betrachtete die vertäuten Boote. Versuchte sich vorzustellen, er könnte segeln. Ihm fehlte jede Segelerfahrung. Dann merkte er, daß er wieder pinkeln mußte. Er ging auf die Toilette des Restaurants, trank noch eine Flasche Mineralwasser und setzte sich dann auf die Bank neben der roten Baracke der Seenotrettung.
    Zuletzt hatte er im Winter hier gesessen. An dem Abend, als Baiba gefahren war.
    Er hatte sie nach Sturup gebracht. Es war schon dunkel. Schneeböen waren im Scheinwerferlicht vorbeigewirbelt. Sie hatten stumm nebeneinander gesessen. Als sie durch die Paßkontrolle verschwunden war, kehrte er nach Ystad zurück und setzte sich auf diese Bank. Der Wind war kalt, und er fror. Aber er hatte da gesessen. Und darüber nachgedacht, daß jetzt alles vorüber war. Er würde Baiba nicht wiedertreffen. Der Abschied war endgültig.
     
    Im

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