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Wallander 08 - Die Brandmauer

Wallander 08 - Die Brandmauer

Titel: Wallander 08 - Die Brandmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Und sie nennt nicht einmal ihren Namen.«
    »Kann dies das Gespräch sein, nach dem wir uns gefragt haben? Nachdem sie getürmt war?«
    »Vermutlich.«
    Wallander ging hinaus in die Küche, durchquerte die Waschküche und öffnete die Tür zur Garage. Darin stand ein Wagen. Ein dunkelblauer Golf.
    »Ruf Nyberg an«, sagte Wallander. »Dieser Wagen muß gründlich untersucht werden.«
    »War es der, mit dem sie in den Tod fuhr?«
    »Wir können es auf jeden Fall nicht ausschließen.«
    Ann-Britt begann von ihrem Handy aus, Nyberg zu suchen. |331| Wallander ging inzwischen ins Obergeschoß. Dort waren vier Schlafräume. Aber nur zwei wirkten bewohnt. Das der Eltern und das des Sohns. Wallander öffnete den Kleiderschrank im Schlafzimmer der Eltern. Kleider hingen da in wohlgeordneten Reihen.
    Er hörte Ann-Britt die Treppe heraufkommen. »Nyberg ist unterwegs.«
    Dann begann auch sie, sich die verschiedenen Kleidungsstücke anzusehen. »Geschmack haben sie«, sagte sie. »Und Geld auch.«
    Wallander hatte in der hintersten Ecke eine Hundeleine und eine kleine Lederpeitsche gefunden.
    »Vielleicht haben sie auch Geschmack an gewissen ausgefallenen Dingen«, meinte er nachdenklich.
    »Das soll ja ›in‹ sein im Moment«, sagte Ann-Britt munter. »Es vögelt sich wohl besser, wenn man sich Plastiktüten über den Kopf zieht und ein bißchen mit dem Tod spielt.«
    Ihre Ausdrucksweise ließ Wallander zusammenzucken. Er war peinlich berührt. Sagte aber nichts.
    Sie gingen weiter zum Zimmer des Jungen. Es war überraschend spartanisch. Kahle Wände, ein Bett. Und ein großer Tisch mit einem Computer.
    »Den soll Martinsson sich einmal ansehen«, sagte Wallander.
    »Wenn du willst, kann ich ihn anmachen.«
    »Wir warten damit.«
    Sie kehrten ins Erdgeschoß zurück. Wallander blätterte in den Papieren in einer der Küchenschubladen, bis er fand, was er suchte. »Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist«, sagte er. »Es steht kein Name an der Haustür. Was ziemlich ungewöhnlich ist. Aber hier sind auf jeden Fall ein paar Reklamesendungen an Harald Landahl, den Vater von Jonas.«
    »Sollen wir ihn suchen lassen? Ich meine den Jungen?«
    »Ich denke, noch nicht. Wir müssen erst ein bißchen mehr wissen.«
    »Meinst du, er hat sie getötet?«
    »Möglicherweise. Seine Abreise könnte immerhin darauf schließen lassen, daß er versucht hat, sich abzusetzen.«
    Sie warteten darauf, daß Nyberg auftauchte. Währenddessen gingen sie Schubläden und Schränke durch.
    |332| Ann-Britt fand eine Reihe Fotos, die ein neuerbautes Haus auf Korsika zeigten. »Kann es sein, daß die Eltern dahin fahren?«
    »Nicht unmöglich.«
    »Man kann sich fragen, woher sie das Geld haben.«
    »Bis auf weiteres interessiert uns nur der Sohn.«
    Es klingelte. Vor der Tür stand Nyberg mit seinen Technikern. Wallander geleitete sie zur Garage. »Fingerabdrücke«, sagte er. »Die eventuell auch irgendwo anders gefunden worden sind. Zum Beispiel auf Sonja Hökbergs Handtasche. Oder in Falks Wohnung. Oder am Runnerströms Torg. Vor allem geht es um Spuren, die darauf hindeuten, daß er an der Transformatorstation gewesen ist. Und daß Sonja Hökberg in dem Wagen gefahren ist.«
    »Dann fangen wir mit den Reifen an«, sagte Nyberg. »Das geht am schnellsten. Du weißt ja, daß da draußen eine Spur war, die wir nicht identifizieren konnten.«
    Wallander wartete. Es dauerte weniger als zehn Minuten, bis Nyberg ihm die Antwort geben konnte, auf die er gehofft hatte.
    »Dieser Abdruck stimmt«, sagte Nyberg nach einem Vergleich mit Fotos, die bei der Transformatorstation gemacht worden waren.
    »Bist du sicher?«
    »Natürlich nicht. Es gibt Tausende von Reifen, die sich fast exakt gleichen. Aber wie du hier am rechten Hinterreifen siehst, hat er zu wenig Luft. Er ist außerdem auf der Innenseite abgefahren, weil die Räder nicht ordentlich ausgewuchtet sind. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um genau dieses Auto handelt, ziemlich drastisch.«
    »Du bist dir mit anderen Worten sicher?«
    »So sicher, wie man sich eben sein kann.«
    Wallander verließ die Garage. Ann-Britt war im Wohnzimmer beschäftigt. Er blieb in der Küche. Ist es richtig, was ich tue? dachte er. Oder sollte ich sofort eine Fahndung veranlassen? Von plötzlicher Unruhe getrieben, kehrte er ins Obergeschoß zurück. Er setzte sich auf den Schreibtischstuhl im Zimmer des Jungen und schaute sich um. Dann stand er auf und öffnete den Kleiderschrank. Nichts, was ihm ins

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