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Walzer der Liebe

Titel: Walzer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hazard
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derjenige, der mir diesen schrecklichen Brief geschickt hatte.
    Ihm schien es sogar gleichgültig zu sein, dass ich während der Saison in seinem Haus wohnte.
    Ich argwöhnte jedoch, er würde, falls ich ihn verärgerte, unverzüglich dafür sorgen, dass ich es verließ. Verstehen Sie, ich hatte keinen konkreten Anlass für diese Annahme. Sie beruhte lediglich auf dem Eindruck, den ich von ihm gewonnen habe.
    Ich verdrängte Cameron aus meinen Gedanken, als mir einfiel, dass es noch andere Leute im Haushalt gab, die mir den Brief geschickt haben könnten. Aus irgendeinem Grund hatte Emma Pratt, Louisas Zofe, eine Abneigung gegen mich gefasst. Vielleicht halle Hibbert mit ihr geredet? Die beiden waren die ältesten Mitglieder des Personals. Und dann war da noch Miss Henrietta Mason. Die betagte unverheiratete Frau hatte keine klar definierte Rolle im Haushalt. Ich hielt sie für die Gesellschafterin meiner Tante, da sie oft mit ihr zusammensaß, Aufträge für sie erledigte und als Vermittlerin zwischen ihr und den anderen Dienstboten fungierte. Sie hat die Angewohnheit, halblaut vor sich hinzumurmeln, wenn sie ein Zimmer verlässt, und missbilligend zu schnauben, sobald ihr etwas nicht passt. Allerdings hatte ich bemerkt, dass sie selten schnaubte, wenn der Viscount anwesend war.
    Meine Tante hatte darauf bestanden, ich sei auf eine Zofe angewiesen. Ich hörte das Mädchen das an mein Schlafzimmer grenzende Ankleidekabinett betreten und legte den anonymen Brief in meine Schmuckschatulle. Im Kästchen war eine Geheimschublade, die sich hervorragend dafür eignete, Dinge darin zu verbergen. Derweil ich ihn hineinlegte, fragte ich mich unwillkürlich, weshalb ich ihn nicht einfach verbrannte. Ich kannte ihn auswendig, und daher bestand keine Notwendigkeit, ihn aufzubewahren. Aber irgendetwas veranlasste mich, ihn aufzuheben.
    Ich hatte mich entschieden, an diesem Nachmittag ein neues smaragdgrünes Ausgehkleid zu tragen. Meiner Tante gefiel die Farbe nicht, und sie hatte behauptet, der Farbton sei für ein junges Mädchen, dem sein gesellschaftliches Debüt erst noch bevorstand, viel zu auffallend.
    Sie war sehr energisch geworden, doch ich hatte mich auf den ersten Blick in das Kleid verliebt. Ich hatte ihr sehr nachdrücklich zu verstehen gegeben, dass ich mit zwanzig Jahren weit über das Alter hinaus sei, in dem ich nur Weiß oder Pastellfarben tragen durfte. Dennoch hatte sie mit mir argumentiert, bis Louisa sich eingeschaltet und meine Partei ergriffen hatte.
    Erst dann hatte meine Tante eingelenkt, sodass ich in den Besitz dieses sehr hübschen Kleides und des dazu passenden Hutes gelangt war.
    Nachdem ich endlich hergerichtet war und die bezaubernde Schute auf meinen sorgfältig frisierten Locken saß, fühlte ich mich jeder anderen Dame in der Stadt ebenbürtig. Ich wusste, als ich die Treppe hinunterging, dass ich in der Halle die Erste sein würde. Louisa war nie pünktlich, und meine Tante konnte ebenso säumig sein. Manchmal musste der Kutscher das Gespann mehrmals die Park Lane hinauf- und hinunterführen, ehe die Damen erschienen.
    Dieses Gebaren meiner Tante und meiner Cousine konnte ich nicht bewundern. Abgesehen vom Wohlergehen der Pferde verursachte dieses Benehmen den Dienstboten Unbequemlichkeiten. Ich musste lächeln, als ich zur Bibliothek ging, um dort zu warten.
    Wann hatten meine Tante und meine Cousine je Rücksicht auf die Bediensteten genommen?
    Ich hörte Louisa beinahe verwundert fragen, warum sie das tun sollten.
    So führte man sich in Yorkshire nicht auf, aber natürlich war ich jetzt nicht dort, und ich hatte gelernt, meine Meinung für mich zu behalten. Jedenfalls meistens.

2. KAPITEL
    Das palastartige Gebäude, vor dem ich aus der Kutsche der Langleys stieg, stand hinter einer hohen Mauer, die es von der belebten Durchgangsstraße trennte. Befand man sich jenseits dieser Mauer, verströmte das Anwesen üppigen ländlichen Charme. Grüne Rasenflächen erstreckten sich zu den gepflegten Gartenanlagen und den von Gehölzen umgebenen Brunnen mit ihren im Sonnenlicht glitzernden Fontänen. Über allem lag der Duft frisch gemähten Grases. Ich atmete tief durch.
    „Ich sehe, dass du dich hier gleich heimisch fühlst, Cousinchen", sagte Louisa, legte meiner Tante die Hand auf den Rücken und drängte sie die flachen, breiten Stufen der Freitreppe hinauf. „Beeil dich doch!" fuhr sie ungeduldig fort. „Sollen wir hier endlos lange herumtrödeln?"
    Sie ignorierte Miss Masons

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