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Walzer der Liebe

Titel: Walzer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hazard
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ich dies zutiefst.
    „Constance", sagte mein Cousin Cameron tadelnd.
    Ich begrüßte ihn und den Gentleman, an dessen Arm Louisa sich immer noch klammerte.
    Der Fremde lächelte mich an, und ich erwiderte sein Lächeln. Wer immer er sein mochte, er hatte jedenfalls ein nettes Gesicht und eine freundliche Ausstrahlung, und von allen Männern, die mir in London begegnet waren, erinnerte er mich als Einziger an meine Landsleute aus Yorkshire. Muskulös gebaut, angenehmes Wesen, offen - gut. Ich sagte mir, ich würde sicherlich bald herausfinden, dass er zum Trinken neigte und sich gern duellierte, denn nichts in dieser auf den Kopf gestellten Welt des haut ton war das, was es zu sein schien.
    „Das ist Paul Hamilton, der Earl of Bryce, Cousinchen", verkündete Louisa in einem Ton, als gäbe sie eine ungeheuer wichtige Information von sich.
    „Mylord", erwiderte ich. „Ich bin Constance Ames", fügte ich hinzu, da Louisa sich nicht die Mühe gemacht hatte, mich ihm vorzustellen.
    „Ist er nicht hinreißend?" flötete sie und schmiegte sich enger an ihn.
    Er löste ihre Finger von seinem Arm und wich einen Schritt von ihr zurück. Als sie ihm folgen wollte, hob er abwehrend die Hände. „Nein, Louisa, das reicht!" Offenbar konnte er sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen. „Es gibt keinen Grund für so unerhörte Vertraulichkeiten, nur weil wir uns seit Kindertagen kennen. Ihr Diener, Mr. Carlyle", setzte er an meinen Begleiter gewandt hinzu.
    „Lord Bryce."
    Seltsam, wie nur sechs Worte enthüllen konnten, dass die beiden Gentlemen sich nicht mochten und nie mögen würden.
    „Sollen wir ewig hier herumstehen?" beschwerte sich Cameron James Langley, Viscount Moreston. „Lasst uns ins Haus zurückkehren. Hier draußen ist es zu windig, und die Tage werden kälter."
    Ich ergriff erneut Mr. Carlyles Arm, und wir gingen zurück. Kaum waren wir im Haus, gab Mr. Carlyle mich frei, verneigte sich und bat darum, ihn zu entschuldigen. Ein wenig verwirrt beobachtete ich, wie er zur Gastgeberin eilte, einige Worte mit ihr wechselte und dann den Raum verließ.
    „Ich habe nicht die mindeste Ahnung, wie du das geschafft hast, aber du hast gerade dein Glück gemacht, du durchtriebenes Mädchen", flüsterte Louisa.
    Ich musste sie nicht fragen, was sie damit meinte. Ich konnte die neidischen, mir geltenden Blicke nur allzu deutlich sehen und das Geraune der Gäste in meiner Nähe hören. Sie tuschelten darüber, was in aller Welt der wählerische Mr. Hugh Carlyle, ein Mann, der mehr für seine Taktlosigkeiten als für seine Freundlichkeit bekannt war, an der kleinen Constance Ames aus Yorkshire so bemerkenswert finden mochte. Ich reckte das Kinn und bemühte mich, so geheimnisvoll wie möglich zu wirken.
    „Falls er sich herablässt, dir auch bei anderen Gelegenheiten die Ehre zu erweisen, dann bist du gesellschaftlich fest in der vordersten Reihe etabliert", fuhr Louisa fort. „Was er tut, wird von anderen nachgeahmt. Du wirst nicht einmal genötigt sein, vor deiner lästigen Brieffreundin aus Yorkshire einen falschen Eindruck zu erwecken."
    Plötzlich war ich an den Brief erinnert worden, den ich am Vormittag erhalten hatte. Wie wohl ich von nun an mehrere angenehme Gespräche mit anderen Gästen hatte, konnte ich ihn nie ganz aus dem Gedächtnis verdrängen. Ich wünschte mir, Louisa hätte ihn nicht erwähnt.
    „Ich habe Sie mit Mr. Carlyle gesehen", sagte Miss Mason zu mir. „Passen Sie auf, worauf Sie sich einlassen, mein Kind. Denken Sie an meine Worte! Er wird Ihnen nur Ärger einbringen. Wissen Sie, er hat den Beinamen ,Strolch' verdient."
    Ich fragte mich, warum sie seinen angeblich schlechten Ruf so nachdrücklich betonte.
    „Louisa meinte, seine Aufmerksamkeiten würden mir Geltung verschaffen", wandte ich ein.
    Miss Mason schnaubte verächtlich. „Oh, wenn sie das sagt", entgegnete sie abfällig.
    „Oh, bitte, Henny, hör auf!" bat meine Tante und machte eine bekümmerte Geste.
    Ich sah ihre Hand zittern. Auch Miss Mason musste das bemerkt haben, da sie nichts weiter über meine Cousine äußerte und nicht einmal mehr geringschätzig die Lippen verzog, als Louisa, derweil wir uns verabschiedeten, darauf bestand, dass Lord Bryce uns am nächsten Tag die Aufwartung machte. Ich fand seinen Ton kalt, als er schließlich einwilligte, und wünschte mir. ich könnte sie davor warnen, dass sie ihn durch ihr besitzergreifendes Verhalten wahrscheinlich nur vertreiben würde.
    In dem Moment, da unsere Kutsche in

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