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Walzer der Liebe

Titel: Walzer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hazard
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Füße und nahm mich in die Arme, ehe ich protestieren konnte. Es gelang mir gerade noch, das Cognacglas abzustellen, dann musste ich mich auch schon heftig Lord Morestons erwehren. Allein der Gedanke, er könne mich küssen, nachdem Hugh mich geküsst hatte, war mir widerwärtig. Ich hatte den Eindruck, dass er nicht einmal sehr begierig auf den Kuss war. Sein blasses Gesicht war kreideweiß, und Schweiß stand ihm auf der Stirn.
    „Nein, lass das, Cameron!" rief ich aus und versuchte, ihn fortzuschieben, während ich rasch den Kopf abwandte, um dem Kuss zu entgehen.
    „Das kann ich nicht", erwiderte Lord Moreston keuchend. Sein Mund traf mein Ohr, und ich trat zu. Unglücklicherweise trug ich Sandalen aus Satin, so dass ich ihm keine Schmerzen bereitete, doch immerhin gelang es mir, ihn von mir zu stoßen. „Wenn du nicht aufhörst, schreie ich", drohte ich ihm.
    Er starrte mich einen Moment lang an, ehe er grinsend fragte: „Kann es sein, dass du meine Absicht noch nicht ganz begriffen hast, meine liebe Connie? Du bist so unerfahren!"
    Da täuschst du dich aber gewaltig, dachte ich.
    „Ich will dich heiraten, Kätzchen", fuhr er fort. „Ich habe beschlossen, dich zu meiner Gattin zu machen. Also, was hältst du davon?"
    Das willst du gar nicht wissen, antwortete ich ihm im Stillen.
    „Es wird dir gefallen, Viscountess zu sein", versicherte er mir, „und dem Haushalt in Moreston House vorzustehen. Gib es lieber gleich zu."
    Diesmal sprach ich meine Gedanken laut aus. „Nein, das wird es nicht. Ich will dich nicht heiraten ..."
    „Natürlich willst du das", unterbrach er mich. „Sei nicht so albern. Weißt du, ich habe mir nicht die Mühe gemacht, deinen Onkel um deine Hand zu bitten. Ich weiß nicht recht, was er überhaupt in dieser Angelegenheit zu sagen hätte. Er ist doch nur der ältere Bruder deiner Mutter, oder? Nein, wir werden in London heiraten, sobald das Aufgebot bestellt ist. Steh endlich still!"
    Durch diesen laut geäußerten Befehl verblüfft, hörte ich auf, mich gegen den Viscount zu sträuben. Er zerrte mich um den Sessel, drückte mich hinein und gab mir wieder das Cognacglas. Zumindest schien er beschlossen zu haben, auf seine Aufdringlichkeiten verzichten zu wollen, und dafür war ich ihm äußerst dankbar.
    „Also, dann ist die Sache geregelt", sagte er, während er sich setzte, sich über die Stirn wischte und sein Glas hob. „Wollen wir auf unser gemeinsames Glück trinken, meine Liebe?"
    „Noch ist nicht alles geregelt, Cameron. Ich werde dich nicht heiraten. Und ich verlasse in Kürze Moreston House."
    Sein Gesicht nahm eine hässliche Farbe an.
    Da mich seine Miene fatal an Louisas Wutausbrüche erinnerte, fügte ich hastig hinzu: „Es hat keinen Sinn, darüber zu diskutieren. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Außerdem muss ich dir sagen, dass es jemand anderen gibt ..."
    Lord Moreston machte eine achtlose Geste und wirkte etwas entspannter. „Ich nehme an, du meinst Hugh Carlyle. Ich versichere dir, es hat keinen Sinn, wenn du dir in dieser Hinsicht Hoffnungen machst. Strolch Carlyle wird niemanden wie dich haben wollen. Wenn er heiratet, falls er das je tut, dann nimmt er sich eine Frau von Adel. Die kleine, aus Yorkshire stammende Constance Ames wird er keinen Moment lang in Betracht ziehen. Nein, wirklich nicht. Es tut mir Leid, dass du dich durch seine Aufmerksamkeiten hast irreleiten lassen. Er hat die Angewohnheit, während der Saison eine junge Dame zu bevorzugen, wild mit ihr zu flirten und sie mit Aufmerksamkeiten förmlich zu überschütten. Dann lässt er sie jedoch ohne jedes Bedauern fallen. Er ist überhaupt kein netter Mensch."
    Trotz meines wachsenden Zorns beschloss ich, höflich zu sein, und wenn es mich umbrächte. Ich erhob mich. „Du wirst mich jetzt entschuldigen müssen, Cameron. Ich bin müde."
    Er war gezwungen, ebenfalls aufzustehen.
    „Natürlich danke ich dir für deinen Heiratsantrag", fuhr ich fort, „aber ich nehme ihn nicht an. Und ich denke, dass es besser ist, wenn wir nicht über die Gründe für meine Ablehnung reden."
    Ich hatte die Tür schon fast erreicht, als der Viscount hinter mir äußerte: „Ich begreife deine Arroganz einfach nicht, Cousinchen. Mich abzuweisen, ohne mich auch nur zu fragen, ob du gehen darfst! Wirklich! Ich sehe, dass deine Manieren längst nicht gut genug sind, um meine Gattin zu sein. Vermutlich kann ich mich glücklich schätzen, weil ich mit knapper Not davongekommen bin."
    Ich zählte bis zehn,

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