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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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er es wagte, ihren Schenkel zu streicheln. In so vielem war sie ihrer Mutter ähnlich, sie hatte Wünsche, Begierden, Sehnsüchte, die Lucas in ihr geweckt hatte. Lydia war es zufrieden gewesen, von Weitem zu lieben, hatte auf ihren Captain warten wollen, hatte an die Konventionen geglaubt, die das Verhalten derer ihres Standes vorschrieben. Lydia war ein braves Mädchen, so hatte ihr verstorbener Onkel manchmal gesagt, Verachtung im Ton. Aus dem zweifelsfrei zu entnehmen war, wie er seine andere Nichte sah – als das genaue Abbild ihrer Mutter.
    Hör auf damit, sagte sie sich, hör auf!
    In diesem Moment hielt der Wagen. Nur zögernd löste sie sich von Lucas. Er küsste sie schnell noch einmal, dann zupfte er den Schal um ihre Schultern zurecht.
    „So, das muss mir für heute Nacht genügen“, flüsterte er, während er mit einem Finger zärtlich über ihre Wange strich. „Heute Nacht endlich reden wir miteinander.“

13. KAPITEL
    W o sind wir?“, wollte Nicole wissen, als Lucas ihr aus der Kutsche half.
    „An den Stallungen, hinter meinem Haus. Wenn wir durchs Portal eintreten würden, könntest du von Passanten gesehen werden.“
    „Langsam entwickelst du Talent für Heimlichtuerei“, sagte sie. „Und hast du deinen Leuten befohlen, in ihren Zimmern zu bleiben?“
    Er führte sie einen schmalen Pfad entlang zum Kücheneingang. „Sie haben heute Abend frei. Aber wenn du hungrig bist, kann ich jemanden rufen.“
    „Unsinn! Sag, was du möchtest“, verlangte Nicole, während sie ihren Schal ablegte und über einen der Stühle hängte, die um den großen Küchentisch standen.
    Lucas lehnte sich an den Türrahmen. „Ich möchte dich mit in mein Schlafzimmer nehmen und dich mindestens eine Woche da festhalten. Aber das einmal ausgeschlossen, behauptest du etwa, du weißt, wozu Küchen gut sind?“
    Leicht amüsiert sah er zu, wie sie eine riesige steifgestärkte Schürze von einem Haken nahm und sich über ihr prächtiges Abendkleid aus zartgrüner Seide zog.
    „Vergiss nicht, ich bin noch nicht lange die Schwester eines Dukes. Da meine Mutter dazu neigte, die von meinem Onkel vierteljährlich ausgesetzte Apanage innerhalb einer Woche durchzubringen, mussten Lydia und ich oft genug in der Küche aushelfen. Ich kann auch Feuer anmachen und Betten beziehen. Übrigens führt dein Koch sein Reich sehr ordentlich. Und nun“, fuhr sie, sich umschauend, fort, „wo ist die Speisekammer?“
    Lucas sah sich forschend um. „Bist du sehr enttäuscht, wenn ich dir gestehe, dass ich keine Ahnung habe, obwohl dieses Haus seit drei Generationen in der Familie ist?“
    „Nein. Warum solltest du dich auskennen? Aber ich glaube, der Gang sieht vielversprechend aus.“ Sie verschwand darin, und als sie nicht sofort zurückkam, vermutete Lucas, dass sie die Vorräte gefunden haben musste, und folgte ihr, um zu sehen, was sie wohl im Sinn hatte. Vermutlich, dachte er, könnte ich, selbst wenn wir hundert Jahre alt werden, immer noch nicht vorausahnen, was sie im nächsten Augenblick tun wird. Sie ist ein permanenter Quell der Überraschung.
    Sie empfing ihn mit einer Anweisung. „Da, trag du das.“ Und einen Moment später kehrten sie in die Küche zurück, er beladen mit einem Tablett, auf dem ein Rest Braten, vermutlich vom Dinner, und ein Stück Käse prangten, sie mit einem halben Brot in der Hand.
    Suchend schaute sie sich um, nahm Teller aus einem Tellerbord und aus einem Schubfach ein gefährlich scharfes Messer, das sie ihm zum Schneiden des Bratens reichte, zusammen mit der Ermahnung, sich besser keinen Finger abzuschneiden. „Anschließend kannst du erzählen“, fügte sie hinzu. Selbst schenkte sie Milch in zwei Becher, schnitt das Brot auf, zerteilte den Käse und richtete alles auf zwei schlichten Tellern an, die wohl sonst von den Dienstboten benutzt wurden. Dann breitete sie auf einer Seite des Tisches eine große weiße Serviette aus.
    Offensichtlich sollten sie ihr informelles Mahl in der Küche einnehmen, doch irgendwo, fand Lucas, hatte auch Zwanglosigkeit ihre Grenzen, also lud er die Speisen rasch wieder auf das Tablett, winkte Nicole, ihm zu folgen, und ging hinaus und den Gang entlang bis zu der Treppe, die hinauf in die Halle führte.
    Nicole folgte ihm gehorsam, doch ohne die Schürze abzulegen, was sie Lucas begehrenswerter machte als jede kostbare Robe, die sie hätte tragen können. Erklären konnte er sich das Gefühl nicht, und es würde vielleicht auch keinem Erklärungsversuch

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