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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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tun.“
    „Du bist nicht langweilig!“
    „Keine Widerworte. Hör einfach zu. Eigentlich sind Ort und Zeit gerade unpassend, aber vielleicht verstehst du mich besser, wenn ich dir etwas anvertraue … Der Captain und ich … wir waren nicht ein einziges Mal ganz allein, nicht eine Minute. Wir konnten nie offen miteinander reden, es gab kein Händchenhalten, keinen einzigen Kuss, obwohl wir beide wussten, wie wir füreinander empfanden. Und dann zog er in den Krieg, und er fiel. Und ich werde nie wissen, wie es gewesen wäre, in seinen Armen zu liegen, mich an ihn zu schmiegen. Weißt du, wie sehr ich bereue, das nie gewagt zu haben? Deshalb wäre ich die Letzte, die dir sagen würde, nicht zu wagen, was dein Herz begehrt.“
    Tränen glänzten in Lydias Augen, und das hielt Nicole davon ab, ihr zu sagen, dass sie nicht wusste, was ihr Herz begehrte, sondern nur, wonach ihr Körper verlangte. Wenn ihr Herz und ihr Körper um die Vorherrschaft stritten, war sie sich nicht sicher, was von den beiden siegen würde oder warum.
    „Du bist so gescheit“, sagte sie stattdessen und umarmte sie rasch und sehr herzlich. „Ich habe solch ein Glück, gerade dich zur Schwester zu haben.“
    „Hört, hört“, sagte Rafe, der gerade zu ihnen aufschloss. „Was habe ich verpasst?“
    „Nichts.“ Nicole blinzelte ihre Tränen fort. „Wie lange, sagtest du, bleiben wir hier? Bis Mitternacht?“
    „Länger als zwei Stunden sollten wir nicht bleiben, weil Charlotte meint, dass ihr euch unbedingt noch bei Mrs Drummond-Burrell zeigen müsst, um ihr ausgiebig dafür zu danken, dass sie euch Einladungen für Almack’s verschafft hat. Also quetscht euch nun durch das Gedränge oder sucht euch ein ruhiges Eckchen, wo ihr euch mit den Herren unterhalten könnt, die da gerade auf dem Weg zu euch sind.“
    „Guten Abend, Myladies, Rafe“, sagte Lucas, während er und Lord Yalding den Damen ihre Limonade reichten, ehe sie sich vor ihnen verbeugten. „Wir dachten, eine Erfrischung könnte nach der Drängelei auf der Treppe nicht schaden. So etwas entzückt vermutlich die Gastgeberin, die Gäste eher nicht. Entschuldige, Rafe, du musst selbst für dich sorgen.“
    Auch heute Abend sah Lucas fantastisch aus in dem eleganten Abendfrack. Glatt, ungerührt, kühl, ganz das Gegenteil von dem, wie Nicole sich fühlte. Da es dümmer als dumm gewesen wäre, aus Ärger ihrem Durst nicht nachzugeben, nahm sie das Glas mit Dank entgegen. Sie leerte es, wenig damenhaft, in einem Zug und gab Lucas das leere Glas zurück. Was er damit tun würde, sollte ihr gleichgültig sein! Natürlich erschien wie aus dem Nichts ein Lakai und nahm es ihm ab, während er selbst von dem dargereichten Tablett drei Gläser Wein für sich und die beiden anderen Herren nahm.
    Warum, fragte sich Nicole, hat er nicht wenigstens einen Fehler? Wenn er auffahrend oder launisch wäre, zum Beispiel, oder mit offenem Mund kaute oder wenn er weniger umwerfend lächeln würde …
    „Aber ja, das wäre schön, Rafe“, hörte sie Lydia sagen, offensichtlich als Antwort auf eine Bemerkung ihres Bruders. „Nicole, findest du nicht auch?“
    Bei einer Unaufmerksamkeit ertappt, lächelte Nicole und nickte. „Ja, natürlich. Warum auch nicht?“
    „Ja, dann also“, kam es von Lucas, wobei er ihr seinen Arm bot. „Wollen wir gehen?“
    Gehen? Wohin? fragte Nicole sich. Als sie sich umschaute, sah sie ihren Bruder mit Lord Yalding sprechen, anscheinend völlig ungerührt, obwohl er seine Schwester einem … nein, zugegeben, nicht gerade einem Wildfremden anvertraut hatte. Hatte sich die ganze Welt gegen sie verschworen?
    „Wohin gehen wir?“, fragte sie endlich.
    „Hast nicht aufgepasst, was?“ Lucas führte sie in einen weiteren überfüllten Saal.
    „Nein, ich war zu vertieft darin, zu planen, wie ich dich auf möglichst schmerzhafte Art und Weise dahinscheiden lassen könnte.“ Sie unterbrach sich, als sie sah, wie eine üppige Dame, mühsam von zwei Herren gestützt, aus dem Raum geführt wurde, wobei ihre Begleiterin alle Umstehenden mit der Erklärung versorgte, dass ihre Schwester nicht diese Ohnmachtsanfälle erlitte, wenn sie nur ihr Korsett lockerer schnüren würde.
    Gereizt fragte Nicole: „Willst du mir vielleicht sagen, wozu das hier alles gut ist?“
    „Ist das nicht offensichtlich? Es gibt keine Musik, keine Gesangsvorführung, keinen Tanz, und wenn der Hausherr nicht darauf bestanden hätte, gäbe es auch kein Kartenspiel. Es gibt nur spärliche

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